Dienstag, September 26, 2023

Krafttraining bei arterieller Hypertonie für bessere Blutdruckwerte

Bei arterieller Hypertonie kann regelmässiges Krafttraining 3- bis 5-mal pro Woche sowohl die systolischen als auch die diastolischen Blutdruckwerte senken.

Unter dem Strich sind Krafttraining, Widerstandstraining (RT) sowie allgemein reichlich Bewegung nützlich zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie systolischer Hypertonie und Schlaganfall. Diese Erkrankungen sind mit der Versteifung des größeren zentralen Arteriensystems verbunden. Erst unlängst berichtete MEDMIX, dass körperliches Training für eine halbe Stunde 6-mal in der Woche das Sterberisiko bei älteren Männern senken kann. In diesem Zusammenhang zeigen Studien auch, dass ein regelmäßiges Krafttraining 3- bis 5-mal pro Woche für eine halbe Stunde regulierende Wirkung auf die arterielle Hypertonie hat. Besonders durch eine Intensität von höchstens 70% der Maximalkraft bei einer Herzfrequenz von 170 minus Lebensalter lässt sich die aerobe Leistungsfähigkeit verbessern und auch bereits in den ersten acht Wochen eine blutdruckregulierende Wirkung erzielen.




Krafttraining, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren senken das Risiko für Krebs

Die Kombination aus hochdosiertem Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren sowie einem einfachen Krafttraining zu Hause kann bei gesunden Erwachsenen ab 70 Jahren das Risiko für Krebs senken. Mehr dazu unter https://medmix.at/vitamin-d-omega-3-fettsaeuren-krafttraining-senkt-risiko-fuer-krebs/

Täglich hochdosiertes Vitamin D kombiniert mit Omega-3-Fettsäuren sowie einem einfachen Krafttraining kann das Risiko für Krebs deutlich senken. © Prostock-studio / shutterstock.com
Täglich hochdosiertes Vitamin D kombiniert mit Omega-3-Fettsäuren sowie einem einfachen Krafttraining kann das Risiko für Krebs deutlich senken. © Prostock-studio / shutterstock.com

Krafttraining und Ausdauertraining bei arterieller Hypertonie

Laut WHO spricht man im Grunde genommen von einer arteriellen Hypertonie, wenn eine Person dauerhaft und situationsunabhängig höhere Blutdruckwerte hat. Und zwar einen systolischen Blutdruck über 140 mmHg oder einen diastolischer Blutdruck größer als 90 mmHg.

In zahlreichen Untersuchungen konnten Wissenschaftler zeigen, dass eine Trainingseinheit auf dem Ergometer den Blutdruck stärker erhöht als ein überwachtes Krafttraining. Deswegen sollten Empfehlungen zur körperlichen Aktivität bei älteren Menschen mit Hypertonie nicht unkritisch nur Ausdauerbelastungen favorisieren, sondern auch auf die Vorteile eines Krafttrainings hinweisen.

Eine rezente Metaanalyse zeigt jedenfalls, dass es verschiedene Trainingsarten braucht. Aerobe, dynamische, kombinierte und isometrische Übungen zu Ausdauer- und Krafttraining konnte bei 642 Studienteilnehmern mit Hypertonie die Pulswellengeschwindigkeit verbessern. Die Pulswellengeschwindigkeit ist wiederum eine Biomarker für die Gefäßgesundheit.

Es kommt zwar zu einem deutlichen Blutdruckanstieg während des Kräftigungstrainings. Die Langzeiteffekte auf den Blutdruck sind allerdings positiv. Vermutlich wird der Blutdruck dadurch gesenkt, da es durch das Krafttraining zu einer Neubildung von Blutgefäßen kommt. Aber nur eine korrekter Durchführung des Krafttrainings bei arteriellere Hypertonie führt zu positiven Auswirkungen. Bei zu intensiven und/oder technisch unzureichendem Krafttraining kann es zu gefährlichen Komplikationen führen.



Unter dem Strich unterstützt Ausdauer- und Krafttraining, aber auch allgemein regelmäßige Bewegung, die Vorbeugung, Behandlung und Kontrolle von Bluthochdruck. Es bringt schließlich positive Auswirkungen auf den Blutdruck und die Gefäßsituation sowie auf das kardiovaskuläre Risiko.

 

Lifestyle und Hypertonie

Unser Lebensstil steht in dreifacher Weise in Beziehung zu unserem Blutdruck:

  • »Schlechter« LifeStyle kann arterielle Hypertonie auslösen bzw. verstärken.
  • – Bluthochruck kann durch einen »guten« LifeStyle gebessert, sogar beseitigt werden.
  • – die Folgen der arteriellen Hypertonie wie Schlaganfall, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Niereninsuffizenz, pAVK, Retinopathie, Aortendissektion, Demenz, etc. können den Patienten letztlich praktisch dazu zwingen, den Lebensstil zu ändern.

Neben anderen Faktoren – wie Adipositas, Alkohol, zu viel an Kochsalz, Ernährung – spielt jedenfalls vor allem Bewegungsmangel eine große Rolle. Denn körperliche Aktivität – regelmäßig betrieben – trägt wie eingangs erwähnt ganz wesentlich zur Blutdruck-Senkung bei. Im Gegensatz dazu erhöht eine permanente körperliche Inaktivität die Gefahr des Auftretens einer arteriellen Hypertonie innerhalb von 10 Jahren um 50% erhöht. Deswegen gehört auch das Krafttraining bei Hypertonie somit zu den wichtigen nichtmedikamentösen Maßnahmen bei Bluthochdruck.


Sport und Bewegung für mehr Kraft und Ausdauer helfen uns gegen chronische Schmerzen

Bei einigen Krankheiten und wichtigen Formen chronischer Schmerzen empfehlen Experten Sport als einen wichtigen, fester Bestandteil der Behandlung. Mehr dazu unter https://medmix.at/sport-schmerzen-bewegung-kraft-ausdauer/

Zum Thema Sport und Schmerzen gibt es zahlreiche unterschiedliche Sichtweisen. © Daxiao Productions / shutterstock.com
Zum Thema Sport und Schmerzen gibt es zahlreiche unterschiedliche Sichtweisen. © Daxiao Productions / shutterstock.com



Literatur:

Jurik R, Żebrowska A, Stastny P. Effect of an Acute Resistance Training Bout and Long-Term Resistance Training Program on Arterial Stiffness: A Systematic Review and Meta-Analysis. J Clin Med. 2021 Aug 7;10(16):3492. doi: 10.3390/jcm10163492. PMID: 34441788; PMCID: PMC8397161.

Lopes S, Afreixo V, Teixeira M, et al. Exercise training reduces arterial stiffness in adults with hypertension: a systematic review and meta-analysis [published online ahead of print, 2020 Aug 21]. J Hypertens. 2020;10.1097/HJH.0000000000002619. doi:10.1097/HJH.0000000000002619

Boutcher YN, Boutcher SH. Exercise intensity and hypertension: what’s new?. J Hum Hypertens. 2017;31(3):157-164. doi:10.1038/jhh.2016.62

Sharman JE, La Gerche A, Coombes JS. Exercise and cardiovascular risk in patients with hypertension. Am J Hypertens. 2015;28(2):147-158. doi:10.1093/ajh/hpu191

Ghadieh AS, Saab B. Evidence for exercise training in the management of hypertension in adults. Can Fam Physician. 2015;61(3):233-239. PMCID: PMC4369613.


Quelle:

MEDMIX 04/2006: Univ.-Doz. Dr. Kurt Stoschitzky, Univ.-Prof. Dr. Robert Zweiker. Hypertonie und Lifestyle, S 17 bis 18.

Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®, Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Übergewicht, Diabetes, Stoffwechsel

Die Wirkung der Bittergurke kann bei Prä-Diabetes helfen, den Blutzucker zu senken

Die Bittergurke kann mit ihrer Wirkung bei Menschen mit Prä-Diabetes den Nüchtern-Blutzucker umso größer senken, je höher der Ausgangswert ist. Eine beeinträchtigte Glukosetoleranz und Diabetes...
- Advertisement -

Related Articles

Atorvastatin – der bewährte Cholesterinsenker im Blickpunkt

Der Cholesterinsenker Atorvastatin soll vor allem den Cholesterinspiegel senken, der Lipidsenker zählt zu den stärksten wirksamen Statinen am Markt. Der Cholesterinsenker Atorvastatin ist ein Wirkstoff...

Wie hoch HDL-Cholesterin sein sollte – laufende Diskussion

Wie hoch das LDL- und HDL-Cholesterin sein sollten, wird immer wieder diskutiert, wobei man einen niedrigen HDL-Wert zumindest auf 50 mg/dl erhöhen sollte. Das Cholesterin...

Östrogensalbe und Östrogenzäpfchen: Frauen bevorzugen lokales Östrogen

Frauen nach dem Wechsel bevorzugen die lokale Anwendung von Östrogen als Östrogensalbe, Östrogen-Gel oder Östrogenzäpfchen, das verbessert das Sexualleben und hilft gegen Scheidentrockenheit. Eine im...