Freitag, Mai 3, 2024

Visuelle Migräne-Aura und Schlag­anfall-Risiko

Etwa jeder dritte Migränepatient entwickelt eine Migräne-Aura, wobei diese in Zusammenhang mit einem Schlaganfall-Risiko steht.

Migräne und Schlaganfall sind zwei verbreitete neurovaskuläre Krankheiten, die einerseits die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen. Andererseits stellen sei auch auch erhebliche finanzielle Lasten für die Gesellschaft dar. Forschungsergebnisse deuten zunehmend darauf hin, dass Migräne das allgemeine Risiko für zerebrovaskuläre Krankheiten steigert. Einer systematische Analyse konnte zeigen, dass insbesondere der ischämische Schlaganfall stark mit Migräne mit Aura, jüngeren Menschen, weiblichem Geschlecht sowie Risikofaktoren wie der Nutzung oraler Kontrazeptiva und Rauchen zusammenhängt.

Zudem scheint das Risiko für transitorische ischämische Attacken (TIA) bei Migränepatienten erhöht zu sein. Obwohl die Forschung hierzu noch nicht abschließend ist. Obwohl Migräne auch mit hämorrhagischen Schlaganfall in Verbindung gebracht wird, zeigt der Status der Migräne-Aura nur geringen Einfluss auf diese Beziehung.

Bildgebende Verfahren zeigen, dass Menschen mit Migräne öfter asymptomatische Hirnschäden und ungünstige vaskuläre Risikoprofile aufweisen. Das gestiegene Schlaganfallrisiko ist besonders deutlich bei Migränepatienten ohne traditionelle Risikofaktoren.

Die genauen Mechanismen hinter der Verbindung zwischen Migräne und Schlaganfall sind noch nicht vollständig erforscht. Angesichts des erhöhten Risikos für Schlaganfall ist es kritisch, alle vaskulären Risikofaktoren bei Menschen mit Migräne, besonders bei denen mit Aura, zu identifizieren und zu behandeln.

 

Migräne-Aura und Risiko für Schlaganfall: Neue Einblicke durch funktionelle Kernspintomographie

Migräne, eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, betrifft rund 10% der Bevölkerung, wobei etwa ein Drittel der Betroffenen Migräne-Auren erlebt. Eine Migräne-Aura, die oft visuelle Störungen wie das Sehen von Blitzen oder Gesichtsfeldausfälle umfasst, ist nicht nur belastend, sondern kann auch ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall darstellen.

Eine rezente Untersuchung hat den Zusammenhang zwischen verschiedenen Arten von Migräne-Aura und dem Risiko für einen Schlaganfall beleuchtet. Die Studie, die speziell Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren einschloss, ergab, dass Frauen, die während einer Migräne Punkte und Linien sehen, ein um 25% erhöhtes Schlaganfallrisiko haben. Bei Frauen, die einen Visusverlust erleben, steigt das Risiko sogar um 70%. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, weitere Risikofaktoren für Betroffene so weit wie möglich zu minimieren.

 

Schlüsselrolle bei der Untersuchung

Die funktionelle Kernspintomographie (fMRI) spielt eine Schlüsselrolle bei der Untersuchung der zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen der Migräne-Aura. Diese bildgebende Methode ermöglicht es Forschern, die Hirnaktivität in Echtzeit zu beobachten, was besonders wichtig ist, da die Auren oft unvorhersehbar und von kurzer Dauer sind.

Beispielsweise hat man in Studien Patienten verschiedenen Triggern ausgesetzt, wie Luft mit reduziertem Sauerstoffgehalt oder Lichtstimulation während körperlicher Aktivität. Die Forscher fanden heraus, dass die Sehrinde bei visuellen Symptomen wie Gesichtsfeldausfällen verminderte Reaktionen zeigt. Während verstärkte Reaktionen bei der Wahrnehmung von Lichtblitzen und Flimmern beobachtet wurden. Diese differenzierten Reaktionen könnten helfen, maßgeschneiderte Behandlungen zu entwickeln, die effektiver auf die spezifischen Aura-Typen abgestimmt sind.

Die Ergebnisse dieser Forschung könnten langfristig nicht nur das Verständnis für eine Migräne-Aura verbessern, sondern auch zu innovativen Ansätzen bei der Prävention und Behandlung von mit Migräne assoziiertem Schlaganfall führen.


Literatur:

Øie LR, Kurth T, Gulati S, Dodick DW. Migraine and risk of stroke. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2020 Jun;91(6):593-604. doi: 10.1136/jnnp-2018-318254. Epub 2020 Mar 26. PMID: 32217787; PMCID: PMC7279194.


Quelle:

Zusammenhang zwischen Art der Migräne-Aura und dem Schlag­anfall-Risiko. Dr. Darko Stamenov. MEDMIX 5/2007

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