Mittwoch, September 25, 2024

Vitamin D-Mangel bei chronischer Niereninsuffizienz

Die Behandlung von Vitamin D-Mangel spielt bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz eine bedeutende Rolle.

Vitamin D-Mangel ist eine häufige Komplikation bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, besonders unter Dialysepatienten. Studien zeigen, dass ein Vitamin D-Spiegel unter 20 ng/ml als Mangel und Werte zwischen 20-29 ng/ml als Insuffizienz gelten. Faktoren wie unzureichende Sonneneinstrahlung, Ernährung, Alter, Geschlecht und Rasse sowie Zustände wie Fettleibigkeit beeinflussen das Risiko eines Vitamin D-Mangels.

Der Mangel an 25(OH)D führt zu einer Abnahme der 1,25(OH)2D-Spiegel im Serum, die für die Knochenmineralisation und die Immunitätsregulation kritisch sind. Der resultierende sekundäre Hyperparathyreoidismus (SHPT) verschlechtert den Zustand durch die Exazerbation von Knochenerosion und anderen metabolischen Komplikationen.

Therapeutische Ansätze empfehlen die Anwendung von Vitamin D-Ergänzungen zur Vorbeugung von SHPT. Die Verwendung von Vitamin D-Rezeptor-Aktivatoren (VDRA) kann die Symptome effektiver mindern und die Lebensqualität der Patienten verbessern.

 

Phosphatmanagement bei Dialyse

Der Phosphathaushalt ist besonders kritisch für Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz, da hohe Phosphatwerte zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können. Die Eindämmung des Phosphatspiegels innerhalb der normalen Grenzen (bis zu 1,48 mmol/l) ist entscheidend. Traditionelle Therapien, die calciumhaltige Phosphatbinder verwenden, weichen zunehmend calciumfreien Alternativen, wie Sevelamer, die auch positive Effekte auf das LDL-Cholesterin haben können.

 

Klinische Bedeutung und Therapie von Vitamin D-Mangel bei chronischer Niereninsuffizienz

Obwohl bereits ab dem Stadium 3 der chronischen Niereninsuffizienz ein Anstieg des Parathormons (PTH) feststellbar ist, verursacht die daraus resultierende Phosphatretention zunächst keine Hyperphosphatämie, die sich erst in späteren Stadien zeigt. Vor der Einführung einer Therapie mit 1,25-OH2-Vitamin D3 sollte ein möglicher Mangel an 25OH-Vitamin D3 korrigiert werden, wobei Zielwerte zwischen 30 und 60 ng/ml angestrebt werden sollten.

 

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei Patienten von Niereninsuffizienz eine rechtzeitige Behandlung von Vitamin D-Mangel und eine sorgfältige Kontrolle des Phosphathaushalts für die Minimierung von Komplikationen und die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen entscheidend sind.

Weiterführende Forschungen und klinische Studien sind notwendig, um die therapeutischen Strategien zu optimieren und die Patientenversorgung zu verbessern.


Literatur:

Jean G, Souberbielle JC, Chazot C. Vitamin D in Chronic Kidney Disease and Dialysis Patients. Nutrients. 2017 Mar 25;9(4):328. doi: 10.3390/nu9040328. PMID: 28346348; PMCID: PMC5409667.

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