Dienstag, April 16, 2024

Patienten mit Depression und Diabetes erkennen

Depression und Diabetes: sehr wichtig ist es, Patienten erkennen, die aufgrund einer depressiven Störung schlechte Stoffwechselwerte haben.

Der Zusammenhang von Depression und Diabetes ist sehr komplex. Jeder 4. bis 5. Patient soll betroffen sein – so die Schätzungen. Die depressive Störung wird je nach Vorliegen von Symptomen generell in leichte, mittelgradige oder schwere Depression unterteilt. Die Häufigkeit der Depression bei Typ 1 und Typ 2 Diabetes schwankt in kontrollierten Studien zwischen 6 und 27% – je nach Definition und verwendetem Diagnostik-Instrumentarium. Patienten mit Diabetes mellitus leiden etwa doppelt so häufig an Depressionen wie Menschen mit gesundem Stoffwechsel. Grund ist oft, dass Diabetes den gesamten Tagesablauf der Betroffenen bestimmt.


Blutzucker-Spiegel senken: Ideales Frühstück bei Diabetes Typ-2

Lachs als ideales Frühstück bei Diabetes hilft gegen Zuckerspitzen. © Job Narinnate / shutterstock.com
Lachs als ideales Frühstück bei Diabetes hilft gegen Zuckerspitzen. © Job Narinnate / shutterstock.com

Ein ideales Frühstück bei Diabetes Typ-2 sollte eiweißreich sein, um die Blutzucker-Spiegel nach den darauffolgenden Mahlzeiten während des Tages zu senken. Mehr zum Thema finden Sie unter https://medmix.at/ideales-fruehstueck-bei-diabetes-typ-2/


Depression ist eine bedeutende Begleiterkrankung bei Patienten mit Diabetes mellitus.

Sie könnte für eine schlechtere Stoffwechsel-Einstellung und höherem Neuauftreten von akuten und chronischen Komplikationen verantwortlich sein. Ein Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Erkrankungen und Depression wurde bereits öfters bestätigt und publiziert. So geht aus einer Publikation hervor, dass die Mortalität bei diabetischen Patienten mit minor Depression 1,67-fach und bei Patienten mit major Depression 2,3-fach gegenüber der nicht-depressiven diabetischen Population gesteigert ist (Katon WJ et al; Diabetes Care 2005).

 

Diagnose der Depression bei Diabetes-Patienten

Die Diagnose der Depression erfolgt über die Abfrage von Symptomen, wobei unterschiedliche diagnostische Instrumentarien zur Verfügung stehen. In validierten Fragebögen werden depressive Kernsymptome abgefragt und je nach Anzahl der positiven Symptome klassifiziert. Häufige positive Symptome bei Patienten mit Depression und Diabetes Typ 2 sind:


Depression-Diagnose: ICS-10

  1. Depressive Stimmung
  2. Verlust von Interessen und Freuden
  3. verminderte Energie (führt zu Müdigkeit und red. Aktivität)
  4. Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  5. Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  6. Schuldgefühle/Gefühle der Wertlosigkeit
  7. Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
  8. Schlafstörungen, Früherwachen, Morgentief, Tagesschwankungen der Symptome
  9. Psychomotorische Hemmung oder Unruhe
  10. Appetitschwankungen
  11. Libidoverlust
  12. Mangelnde Reagibilität auf Erfreuliches
  13. Gedanken über Selbstverletzungen

Sport kann die Behandlung von Depressionen sinnvoll ergänzen

Sport gegen Depressionen
Sport gegen Depressionen

Sport ist gegen Depressionen sehr wirksam, regelmässiger Sport kann eine gute Maßnahme sein, um depressive Symptome zu vermindern. Mehr zum Thema finden Sie unter https://medmix.at/sport-gegen-depressionen/


Depression und Diabetes mittels 2-Fragen-Test diagnostizieren

Der simple 2-Fragen-Test kann die Diagnose Depression und Diabetes bestätigen.

1. Hatte der Patient in den letzten vier Wochen eine Periode, in der mehrere Tage lang über den ganzen Tag Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit auftraten?
2. Oder eine Periode, in der das Interesse an sonst beliebten Tätigkeiten verloren ging?

Wenn beide Fragen mit Ja beantwortet werden – und die Symptome mindestens zwei Wochen lang beobachtet wurden –, kann man von einer Depression ausgehen. Neben psychotherapeutischen Maßnahmen wird mit Antidepressiva behandelt.

 

Folgen einer Depression bei Diabetes

Das Problem der Therapie-Adhärenz ist bei Patienten mit Depression und Diabetes ein besonders gravierendes, da als Konsequenz der Therapie-Ablehnung bzw. -Ignoranz das Auftreten von Spätkomplikationen deutlich gesteigert sein kann. Bisher ist es nicht gelungen, typische Merkmale dieser »non-compliant« Patienten prospektiv zu identifizieren und dadurch eine sinnvolle Intervention zu ermöglichen. Hypothetisch wäre zu diskutieren, ob die depressive Stimmungslage zur Toleranz der schlechten Stoffwechsellage beiträgt und in­wieweit dadurch Interventionsstrategien nicht oder schlecht angenommen werden.

Bei Bluthochdruck-Patienten ist bekannt, dass eine depressive Grundstimmung die Einnahme der Medikamente reduziert und auch die Um­setzung von Empfehlungen zu Lifestyle-Veränderungen behindert. Nicht zu unterschätzen ist die ökonomische Seite: Diabetische Patienten mit Depression bewirkten in einer Studie eine 70%ige Kostensteigerung für das Gesundheitssystem im Vergleich zu diabetischen Patienten ohne Depression. Das Vorhandensein von diabetischen Spätschäden war in dieser Untersuchung der beste Prädiktor für die Kosten


Blutzucker senkende Wirkung der Bittermelone bei Diabetes

Bittermelone, Momordica charantia oder auch Bittergurke genannt, © Maharani afifah / shutterstock

Die Bittermelone – Momordica charantia – hilft dabei, den Blutzucker zu senken und das könnte bei Typ II Diabetes durchaus eine positive Wirkung bringen. Mehr zum Thema finden Sie unter https://medmix.at/blutzucker-senkende-wirkung-bittermelone/


Literatur:

Khassawneh AH, Alzoubi A, Khasawneh AG, Abdo N, Abu-Naser D, Al-Mistarehi AH, Albattah MF, Kheirallah KA. The Relationship between Depression and Metabolic Control Parameters in Type 2 Diabetic Patients. A Cross-sectional and Feasibility Interventional Study. Int J Clin Pract. 2020 Oct 23:e13777. doi: 10.1111/ijcp.13777. Epub ahead of print. PMID: 33098211.

Katon WJ, Rutter C, Simon G, Lin EH, Ludman E, Ciechanowski P, Kinder L, Young B, Von Korff M. The association of comorbid depression with mortality in patients with type 2 diabetes. Diabetes Care. 2005 Nov;28(11):2668-72. doi: 10.2337/diacare.28.11.2668. PMID: 16249537.

Lin EH, Katon W, Von Korff M, Rutter C, Simon GE, Oliver M, Ciechanowski P, Ludman EJ, Bush T, Young B. Relationship of depression and diabetes self-care, medication adherence, and preventive care. Diabetes Care. 2004 Sep;27(9):2154-60. doi: 10.2337/diacare.27.9.2154. PMID: 15333477.


Quellen zu Depression und Diabetes:

http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gefaehrliches-duo-diabetes-und-depression.php

Depression und Diabetes. OA Dr. Heidemarie Abrahamian, MEDMIX 11/2005.

Related Articles

Aktuell

Ernährung bei Frauen in der Perimenopause

Der Einfluss des Zustands der Ernährung von Frauen in der Perimenopause ist ein wichtiger Faktor für deren Gesundheit und Lebensqualität. Der Zustand der Ernährung spielt...
- Advertisement -

Latest Articles

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...

Medikamente können die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen

Vorsicht im Verkehr: Die Einnahme mancher Medikamente können die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen, weil sie beispielsweise die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr herabsetzen. Die Einnahme bestimmter Medikamente...