Diabetes und Osteoporose: Die Knochenstabilität nimmt mit dem Alter ab und kann zu Osteoporose führen. Menschen mit Diabetes profitieren von der Prophylaxe mit Vitamin D besonders.
Unter dem Strich ist die Osteoporose weit verbreitet, wobei Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für die häufige Knochenkrankheit haben. Dementsprechend steigt bei Menschen mit Typ-1-Diabetes und dem häufigeren Typ-2-Diabetes auch das Risiko für Knochenbrüche. Diese können dann wiederum Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Und zwar wie Immobilität, Lungenentzündungen sowie eine Langzeitbehinderung. Das ist schließlich mit erheblichen Kosten sowie mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden sein kann. Vor allem im Zusammenhang mit Diabetes und Osteoporose spielt Vitamin D eine besonders bedeutende Rolle.
Diabetes und Osteoporose
Im Grunde genommen muss man bei der Therapie des Diabetes beachten, dass einzelne Medikamente die Knochengesundheit schwächen. Und zwar insbesondere die seltener verordneten Glitazone. Deshalb sollen Menschen mit Diabetes frühzeitig gezielt behandelt werden, um sie vor einer Osteoporose und deren möglichen Folgen zu schützen.
Übrigens ist die Stabilität des menschlichen Knochens erblich angelegt. Zudem beeinflussen Umweltfaktoren diese bereits recht früh. Wobei die Knochendichte im frühen Erwachsenenalter am höchsten ist. Danach nimmt sie im weiteren Leben langsam ab.
Ein Diabetes mellitus kann jedenfalls den Abbau beschleunigen und kann. Speziell eine längere Diabetesdauer begünstigt Knochenbrüche. Dabei spielt eine Rolle, ob sich Menschen mit Diabetes weniger körperlich bewegen. Ein wichtiger Faktor ist auch, ob der Diabetes gut oder schlecht eingestellt ist und welche Medikamente gegen Diabetes die Betroffenen einnehmen.
Vitamin D-Mangel bei Typ-1-Diabetes: häufiges Begleitphänomen
Typ-1-Diabetes ist sehr oft mit Vitamin D-Mangel assoziiert. Selbst Kinder mit einer Vorstufe von Typ-1-Diabetes haben niedrige Vitamin D-Werte im Blut. Mehr dazu unter https://medmix.at/typ-1-diabetes-vitamin-d-mangel/
Die Rolle des Vitamin D bei Diabetes und Osteoporose
Von Bedeutung ist, ob ein Vitamin-D-Mangel besteht. Wobei ein Vitamin-D-Mangel auch bei Gesunden nicht selten vorkommt. Allerdings ist er aber bei Diabetes besonders häufig. Zudem sind niedrige Konzentrationen an Vitamin D besonders bei älteren Menschen weit verbreitet.
Vitamin D ähnelt chemisch anderen Hormonen, wie Schilddrüsen-, Nebennieren- und Geschlechtshormonen. Das Sonnenvitamin wirkt wie diese über einen Rezeptor im Zellkern vieler Zellen. Neben der Nahrungsaufnahme wird ein Großteil des täglichen Vitamin-D-Bedarfes vom Körper durch die Haut hergestellt. Durch den Einfluss von UV-B-Strahlung entstehen Vorläufer, die dann in der Leber umgewandelt und schließlich in der Niere aktiviert werden. Das Steroidhormon ist Bindungspartner für den von vielen Zellen gebildeten Vitamin-D-Rezeptor (VDR), der fast drei Prozent aller menschlichen Gene reguliert. Die wichtigste Rolle spielt dieses System für die Regulation der Calcium-Homöostase sowie des Phosphat-Haushalts. Die häufige Knochenkrankheit Rachitis war und ist beispielsweise auf den Mangel an Vitamin D in der Kindheit zurückzuführen.
Vitamin D als Basistherapie der Osteoporose
Jedenfalls gehört heutzutage aufgrund der gesicherten Wirkungen auf den Knochenstoffwechsel das Vitamin D zur Basistherapie der Osteoporose. Darüber hinaus gilt ein Vitamin-D-Mangel als Risikofaktor verschiedener anderer chronischer Erkrankungen. Ein stark wachsendes Forschungsgebiet fördert stetig neue Ergebnisse sowohl der Grundlagen- wie der klinisch angewandten Wissenschaft zutage.
Vitamin-D-Mangel und erhöhte Mortalität, Sterblichkeit
Klinische Studien zur Sterblichkeit konnten in den letzten Jahren den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und einer höheren Mortalität zeigen. Mehr dazu unter https://medmix.at/vitamin-d-mangel-und-erhoehte-sterblichkeitsrate/
Im Grunde genommen versteht die Wissenschaft das Vitamin D als systemisch wirksames Steroidhormon. Und zwar insbesondere im Immunsystem, bei Gefäßerkrankungen sowie beim Diabetes-Stoffwechsel. Pilotstudien konnten hierzu zeigen, wie sehr hoch dosiertes Vitamin D autoaggressive Immunstörungen beheben kann.
Bei Typ-1-Diabetes kann hoch dosiertes Vitamin D neben einer Stabilisierung der zellulären Immunität auch das Blutzuckerprofil günstig beeinflussen. Bei Typ-2-Diabetes werden schützende Effekte für das Gefäßsystem vermutet. Langzeitstudien müssen zeigen, ob und wann eine Dauertherapie mit hoch dosiertem Vitamin D in der Therapie des Diabetes gerechtfertigt ist.
Bei der Therapie des Diabetes muss man immer an eine mögliche Hypoglykämie denken. Diese kann dann zu Stürzen und Frakturen führen.
Fazit
Obwohl die Bedeutung des Vitamin D in der Prophylaxe von Stürzen bei älteren Menschen kontrovers beurteilt wird, kann Vitamin D bereits in niedriger Dosierung das Risiko von Stürzen vermindern. Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedenfalls allgemein anerkannt, dass man einen Vitamin-D-Mangel bei Diabetes mellitus unbedingt vermeiden und behandeln sollte.
Vitamin-D-Mangel vermeiden und sich regelmäßig testen lassen
Ein Vitamin-D-Mangel entwickelt sich in der Regel langsam, wobei man ihn vermeiden kann, wenn man seinen Vitamin-D-Spiegel regelmäßig überprüfen lässt. Mehr dazu unter https://medmix.at/vitamin-d-mangel/
Quelle:
Statement » Diabetes geht auch auf die Knochen: Osteoporose vorbeugen «. Professor Dr. med. Klaus Badenhoop, Tagungspräsident Diabetes Herbsttagung 2016.