Typ-1-Diabetes ist sehr oft mit Vitamin D-Mangel assoziiert. Selbst Kinder mit einer Vorstufe von Typ-1-Diabetes haben niedrige Vitamin D-Werte im Blut.
Vitamin D-Mangel tritt häufig bei Menschen auf, die an Typ-1-Diabetes leiden. Sogar bei Kindern, die mehrere positive Autoantikörper zeigen, jedoch noch keine ausgeprägte Diabeteserkrankung haben, also in der Vorstufe von Typ-1-Diabetes sind, wurden erniedrigte Vitamin D-Werte im Blut festgestellt. Interessanterweise scheint dieser Mangel jedoch keinen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit zu haben – das heißt, er beeinflusst nicht den Übergang von einem Prädiabetes zu einem manifesten Diabetes.
Die Rolle von Vitamin D bei Diabetes untersucht
Vitamin D ist bekannt für seine Rolle als wichtiger Regulator des Calcium-Haushalts und des Knochenstoffwechsels im Körper. Zusätzlich hat es auch Einfluss auf das Immunsystem. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen mit neu diagnostiziertem Typ-1-Diabetes oft deutlich niedrigere Vitamin D-Spiegel aufweisen.
In einer aktuellen Studie haben Forscher unlängst untersucht, ob bereits in Vorstufen von Diabetes, bei denen mehrere Diabetes-spezifische Autoantikörper vorhanden sind, ein Vitamin-D-Mangel auftritt. Dabei interessierte sie auch, ob dieser Mangel das Fortschreiten der Diabetes-Krankheit beeinflusst.
Vitamin-D-Mangel bereits bei Vorstufen von Diabetes
Die Auswertung von Daten mehrere Diabetes-Studien zeigte, dass Kinder ohne manifesten Diabetes, die jedoch bereits mehrere positive Autoantikörper im Blut hatten, bereits niedrigere Vitamin D-Spiegel hatten als Kinder ohne Diabetes-spezifische Antikörper. Interessanterweise zeigten sich die Differenzen der Vitamin-D-Werte insbesondere in den Sommermonaten.
Die Forscher analysierten dazu Messungen an 108 Kindern mit positivem Autoantikörperbefund gegenüber 406 Kindern ohne Autoantikörper. Schließlich waren die Vitamin-D-Werte auch bei 244 Kindern erniedrigt, bei denen kürzlich ein Diabetes diagnostiziert wurde.
Vitamin-D-Mangel hängt nicht mit der Entstehung von Diabetes zusammen
Das Vorhandensein mehrerer Autoantikörper wird als Frühindikator für eine mögliche Diabeteserkrankung angesehen. Interessanterweise scheint jedoch der Ausbruch der Krankheit nicht in Zusammenhang mit dem Vitamin D-Spiegel zu stehen. In einer Gruppe von Kindern mit positiven Autoantikörpern entwickelte sich bei einigen Kindern der Typ-1-Diabetes schneller als bei anderen – und dabei spielten die Vitamin D-Spiegel keine Rolle, sie hatten also keinen Einfluss darauf.
Es ist ratsam, rechtzeitig Vitamin D auch bei Kindern, die eine Vorstufe von Typ-1-Diabetes haben, zu ergänzen.
Vor dem Ausbruch von Typ-1-Diabetes kann ein Mangel an Vitamin D auftreten. Dies könnte möglicherweise eine Folge der Immunreaktion des Körpers sein. Daher ist es wichtig, Kinder mit einer Vorstufe von Typ-1-Diabetes auf einen Vitamin-D-Mangel zu untersuchen. Behandler sollten in Betracht ziehen, frühzeitig Vitamin D zu ergänzen, um dem Mangel vorzubeugen.
Literatur:
Manousaki D, Harroud A, Mitchell RE, Ross S, Forgetta V, Timpson NJ, Smith GD, Polychronakos C, Richards JB. Vitamin D levels and risk of type 1 diabetes. A Mendelian randomization study. PLoS Med. 2021 Feb 25;18(2):e1003536. doi: 10.1371/journal.pmed.1003536. Erratum in: PLoS Med. 2021 Apr 29;18(4):e1003624. PMID: 33630834; PMCID: PMC7906317.
Raab J, Giannopoulou EZ, Schneider S, Warncke K, Krasmann M, Winkler C, Ziegler AG. Prevalence of vitamin D deficiency in pre-type 1 diabetes and its association with disease progression. Diabetologia. 2014 May;57(5):902-8. doi: 10.1007/s00125-014-3181-4. Epub 2014 Feb 16. PMID: 24531263.
