Personen mit Laktoseintoleranz, die trotz ihrer Unverträglichkeit regelmäßig Milch trinken, erkranken seltener an Diabetes als Betroffene ohne Milchunverträglichkeit.
Eine neue Studie zeigt, dass Menschen mit Laktoseintoleranz, die trotz ihrer Unverträglichkeit regelmäßig Kuhmilch trinken, seltener an Diabetes erkranken als solche ohne Milchunverträglichkeit. Die Forscher vermuten, dass bestimmte Darmbakterien und Stoffwechselprodukte hier eine Schlüsselrolle spielen könnten.
Wichtige Erkenntnisse zu Laktoseintoleranz, Milchkonsum und Diabetes
Geringeres Risiko für Diabetes durch Milch trinken trotz Laktoseintoleranz
Personen mit Laktoseintoleranz, die Kuhmilch konsumieren, haben ein um etwa 30% reduziertes Risiko, Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Paradoxer Schutzeffekt
Der Milchkonsum könnte, entgegen der Erwartung, bei genetisch bedingter Laktoseintoleranz schützend gegen Diabetes wirken.
Unterschiedliche Beschwerden
Betroffene mit Laktoseintoleranz konsumieren teilweise weiterhin Milch und nehmen die Symptome in Kauf.
Niedrigerer Body-Mass-Index (BMI)
Besonders interessant ist die Beobachtung, dass ein höherer Milchkonsum bei Personen mit Laktoseintoleranz nicht nur mit einem geringeren Risiko für Diabetes, sondern auch mit einem niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) verbunden war.
Stoffwechsel und Darmmikrobiota
Die Forscher entdeckten bestimmte Milch-assoziierte Metaboliten im Blut, die möglicherweise vor Typ-2-Diabetes schützen könnten. Die Studie legt nahe, dass die positive Wirkung auf den Stoffwechsel durch kurzkettige Fettsäuren vermittelt werden könnte, die den Appetit, die Insulinreaktion oder die Lebergesundheit beeinflussen.
Bei Menschen mit Laktoseintoleranz, die Milch trinken, wurden zudem veränderte Zusammensetzungen des Darmmikrobioms festgestellt. Einschließlich eines höheren Anteils an Bifidobakterien und geringeren Anteilen an Prevotella.
Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven auf die Rolle des Mikrobioms bei der Entstehung von Diabetes und die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Lebensmitteln, die wir normalerweise meiden würden.
Literatur:
Luo K, Chen GC, Zhang Y, Moon JY, Xing J, Peters BA, Usyk M, Wang Z, Hu G, Li J, Selvin E, Rebholz CM, Wang T, Isasi CR, Yu B, Knight R, Boerwinkle E, Burk RD, Kaplan RC, Qi Q. Variant of the lactase LCT gene explains association between milk intake and incident type 2 diabetes. Nat Metab. 2024 Jan;6(1):169-186. doi: 10.1038/s42255-023-00961-1. Epub 2024 Jan 22. PMID: 38253929.