Freitag, Oktober 31, 2025

Fettlösliche Vitamine, ADEK: die Stoffe des Lebens

Die Bezeichnung Fettlösliche Vitamine (ADEK) bedeutet, dass sich diese Vitamine im Körper mittels Fett als Transportmittel fortbewegen, um effektiv sein zu können.

Wenn man sich abgespannt und müde fühlt, oder auch häufig an Infektionen erkrankt, könnte Vitaminmangel dafür verantwortlich sein. Lebenswichtige wasser- und fettlösliche Vitamine (ADEK) sind Stoffe, die in kleinsten Mengen in den meisten Nahrungsmitteln enthalten sind. Und die der Körper für Wachstum und Entwicklung und allgemein zur Erhaltung der Gesundheit benötigt.



Als organische Substanzen können Vitamine vom Körper nicht selbstständig gebildet werden und müssen deshalb permanent zugeführt werden. Sie sind Bestandteile von Enzymen und beeinflussen damit den gesamten Stoffwechsel.

So spielen Sie sie beispielsweise bei der Umwandlung von Nahrung in Energie, dem Aufbau von Körpergewebe, im Zusammenhang mit dem Funktionieren des Immunsystems, der Bildung von Hormonen und der Entgiftung des Körpers beziehungsweise bei zahlreichen Lebensprozessen eine wichtige Rolle. Ein Vitaminmangel führt zu Störungen im Stoffwechsel und zu Engpässen in der körpereigenen Energieversorgung.

 

Die fettlöslichen Vitamine ADEK

Aufgrund ihrer Eigenschaften unterscheidet man wasser- und fettlösliche Vitamine. Wasserlösliche Vitamine – wie die Vitamine B und C – wirken vor allem in den wasserhältigen ­Teilen des Organismus, zum Beispiel im Blut oder zwischen den Zellen. Einen Überschuss an wasserlöslichen Vitaminen kann der Organismus nicht speichern und wird vom Körper wieder ausgeschieden. Wobei eine Ausnahme das Vitamin B12 darstellt, das in der Leber gelagert werden kann.

 

ADEK-Vitamine in Leber und Fett

Fettlösliche Vitamine wie A, E, D und K werden teilweise in sehr großen Mengen in der Leber und im Fettgewebe eingelagert. Aus diesen Vitaminspeichern kann der Körper dann bei längerer Unterversorgung die nötigen Mengen verwenden. Fettlösliche Vitamine haben aber auch eine hohe Speicherkapazität.

Deswegen kann eine Überversorgung zu Problemen führen (Hypervitaminosen). Eine Überdosierung an Vitaminen kann aber nur in bestimmten Fällen schaden. Vor allem bei Vitamin A kann es zu Vergiftungen kommen.



Vitaminmangel hingegen kann verschiedene Krankheiten auslösen. Die bekannteste ist wohl der Skorbut bei Vitamin-C-Mangel, der in früheren Zeiten ganze Schiffsbesatzungen dahinraffte. Aber auch Nachtblindheit oder Beriberi können durch Vitaminmangel verursacht werden. Vitamin A ist vor allem für die Augen wichtig. Eine rezente Studie zeigte hier den Zusammenhang von Nachblindheit und der Pankreatitis.

 

Vitamin-Mangel

Übrigens machten Experten in den letzten Jahren gerade auf die Problematik Vitamin-D-Mangel vermehrt in verschiedenen Zusammenhängen aufmerksam. Deutlich wird die Problematik zudem auch jetzt in der Corona-Pandemie. Denn Patienten mit Vitamin-D-Mangel haben eine höheres Risiko für einen ernsthaften Covid-19-Verlauf einschließlich dem höheren Risiko, auf der Intensivstation zu landen. Zudem konnten Forscher unlängst verschiedenen Studien zeigen, dass ein Vitamin-D-Mangel nach Mangelernährung auch das Krebsrisiko vergrößert. Eine Sonderstellung hat das Vitamin D auch deswegen, weil wir es kaum über Lebensmittel aufnehmen  können. Denn das sind etwa nur 10 bis 20 Prozent. Denn der Mensch produziert den größten Teil an Vitamin D in der Haut durch genügend Sonnenlicht.

Im Grunde genommen dient Vitamin E vor allem zum Zellschutz, stärkt das Immunsystem und bringt eine entzündungshemmende Wirkung. Vitamin E ist vor allem in pflanzliche Ölen zu finden. Wobei das Vitamin K vor allem für die Blutgerinnung und den Stoffwechsel der Knochen relevant. Ein Vitamin-K-Mangel kann zu erheblichen Blutungen, einer schlechten Entwicklung der Knochen, Osteoporose und einem erhöhten Risiko für Erkrankungen von Herz und Kreislauf führen.

Bestimmte Faktoren begünstigen Vitamin-Mangel-Erscheinungen. Dazu gehören neben Schwangerschaft und Stillzeit auch Belastungen durch die Umwelt. Weiter eine einseitige Ernährung, Stress, Alkohol und Nikotin­konsum sowie bestimmte Krankheiten und Medikamente.



 

Essen und Trinken: Nahrungsmittel richtig zubereiten, um reichlich Vitamin zu erhalten

Um den maximalen Gewinne an Vitamine aus der Nahrung zu erhalten, sollte man jedenfalls die Nahrungsmittel sorgfältig zubereiten. Denn Luft, Licht, Hitze und Feuchtigkeit können die wertvollen Bestandteile in vitaminreichen Nahrungsmitteln zerstören.

So entfernt beispielsweise zu langes Kochen, das intensive Waschen und Wässern sowie wiederholtes Aufwärmen von Speisen die Vitamine aus der Nahrung. Problematisch sind zudem auch eine lange Lagerung sowie der Transport.

Schließlich sollte auch die Kochtemperatur nicht zu hoch sein. Deswegen ist es gut, wenn man dementsprechend das Essen in geeigneten Gefäßen bei geschlossenem Deckel gart.

Die größte Menge an Vitaminen findet man häufig in der Außenhülle der Früchte. Wenn man diese allerdings zu dick schält, gehen beispielsweise bei Äpfeln die wertvollsten Bestandteile verloren. Das gilt aber auch bei der Herstellung von Mehl, wenn die äußersten Schichten des Getreides entfernt werden. Unter dem Strich sollte man besser Vollwertprodukte verzehren.

Die Kälte kann den Vitaminen übrigens nicht so sehr schaden wie die Hitze. Daher kann man Gemüse problemlos tiefkühlen. Außerdem ist es gut, wenn man das Gemüse kurz kocht. Zudem hilft es, wenn man dann das Kochwasser beispielsweise zur Herstellung einer Sauce weiterverwendet. Damit erhält man sich die wasserlöslichen Vitamine in den Speisen.




Literatur:

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Quelle: https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/vitamins.html

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