Donnerstag, März 28, 2024

Wie Vitamin D3 und Vitamin K die Bisphosphonate beeinflussen

Verschiedene Studien zeigten, dass Vitamin D3 und Vitamin K günstig die Wirkung der Bisphosphonate – bekannt für die Behandlung der Osteoporose – beeinflussen.

Bisphosphonate zählen zu den häufigsten Wirkstoffen in der Behandlung der Osteoporose. Weitere Anwendungsgebiete sind der Morbus Paget, Knochenmetastasen solider Tumoren, multiplem Myelom sowie die Tumor-induzierte Hyperkalzämie. Die Wirksamkeit der Bisphosphonate ist sehr von einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D beziehungsweise Vitamin D3 aber auch Vitamin K abhängig.

Leider haben sehr viele Menschen zu wenig Vitamin D beziehungsweise zu niedrige Vitamn-D-Spiegel. Und zwar ist das selbst dann der Fall, wenn sie Kombinationspräparate von Bisphosphonaten mit Vitamin D einnehmen. Dadurch kann es bei der Behandlung der Osteoporose mit Bisphosphonaten durch Vitamin-D- aber auch Calcium-Mangel zu zahlreichen Problemen kommen. Dazu gehören

  • Magnesiummangel (Hypomagnesiämie),
  • ein viel zu niedriger Kalziumgehalt im Blut (Hypokalzämie),
  • Schmerzhafte Muskelkrämpfe (Tetanie),
  • schweren Störungen der Knochenmineralisierung sowie
  • eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen mit vermehrten Bildung von Parathormon (sekundärer Hyperparathyreoidismus).

Diese bekannten Nebenwirkungen der Behandlung der Osteoporose kann man durch eine angemessene Supplementierung von Vitamin D und Calcium verhindern.



 

Bisphosphonate und das Vitamin D3

Das Vitamin D3 hilft Bisphosphonate nachweislich dabei, dass sie besser auf das Knochenwachstum wirken. Die Bisphosphonate-induzierte Hypokalzämie und der sekundäre Hyperparathyreoidismus können durch eine adäquate Supplementierung von Vitamin D3 – beispielsweise 20.000 I.E./Woche, p.o. – und Calcium vermieden werden.

Wenn Patienten Bisphosphonate über einen langen Zeitraum anwenden, dann kann es an ungewöhnlichen Stellen zu Oberschenkelhalsfrakturen kommen. Einerseits ist noch nicht eindeutig geklärt, dass Bisphosphonate tatsächlich für diese atypischen Knochenfrakturen verantwortlich sind. Andererseits haben verschiedene Gesundheitsagenturen verfügt, dass die jeweiligen Produktinformationen auf diese mögliche Nebenwirkung hinweisen.

Auch im Hinblick auf potenzielle Nebenwirkungen der Bisphosphonate sollte man den Vitamin D3- und Vitamin K-Haushalt vor Beginn der Behandlung mit Bisphosphonaten kontrollieren. Denn dann kann man einen Mangel gezielt ausgleichen.

Erhöhte Parathormon-Spiegel sowie ein Vitamin D-Mangel erhöhen in Kombination mit Bisphosphonaten anscheinend auch das das Risiko für Osteonekrosen der Kieferknochen. Die in der Behandlung der Osteoporose eingesetzten Kombinationen der Bisphosphonate mit Vitamin D3 sind im Hinblick auf einen adäquaten Vitamin D-Status von > 80 nmol/l deutlich unterdosiert.



 

Vitamin D- und Bisphosphonat-Therapien gegen Osteoporose und anderen Erkrankungen wie Vorhofflimmern bei Frauen verbunden

Im Grunde genommen sind sowohl Osteoporose als auch Vorhofflimmern speziell bei Frauen nach der Menopause häufig. In diesem Zusammenhang ist die kombinierte Gabe von Vitamin D und Bisphosphonate zur Behandlung von Osteoporose von Vorteil. Denn das Vitamin D bringt potenziell vorteilhafte Wirkungen auf die Verringerung des Auftretens von Vorhofflimmern bei Osteoporose-Patienten, wie jüngste Studiendaten beweisen.

Bei Patienten mit Osteoporose und Rheumatoider Arthritis bewirkt die Behandlung mit Bisphosphonate einschließlich einer Vitamin-D-Supplementierung einen höheren Anstieg der Knochenmineraldichte. Der Effekt war dabei bei einer Vitamin-D-Supplementierungsdosis über 1000 IE / Tag stärker als bei 800 IE / Tag.

 

Einfluss von Vitamin K

Schließlich ist auch das Vitamin K wichtig für die Knochen. Wobei dazu Studien zeigen, dass Vitamin K die Frakturquoten reduzieren kann. Zudem soll das Vitamin K aber auch die Wirksamkeit von Bisphosphonaten verbessern können. Beispielsweise zeigten Analysen, dass Vitamin K kombiniert mit Bisphosphonate die Knochendichte bei Frauen nach der Menopause verbessern konnte.




Literatur:

Kwon OC, Oh JS, Park MC, Kim YG. Effect of Vitamin D Supplementation on Bone Mineral Density in Rheumatoid Arthritis Patients With Osteoporosis. Front Med (Lausanne). 2020 Aug 21;7:443. doi: 10.3389/fmed.2020.00443. PMID: 32974365; PMCID: PMC7473387.

Yang HY, Huang JH, Chiu HW, Lin YK, Hsu CY, Chen YJ. Vitamin D and bisphosphonates therapies for osteoporosis are associated with different risks of atrial fibrillation in women. A nationwide population-based analysis. Medicine (Baltimore). 2018 Oct;97(43):e12947. doi: 10.1097/MD.0000000000012947. PMID: 30412111; PMCID: PMC6221698.

Black DM, Rosen CJ. Clinical Practice. Postmenopausal Osteoporosis. N Engl J Med. 2016 Jan 21;374(3):254-62. doi: 10.1056/NEJMcp1513724. Erratum in: N Engl J Med. ;374(18):1797. PMID: 26789873.

Gröber U, Holick MF, Kisters. Vitamin D und Medikamente. Med Monatsschr Pharm. 2011 Oct;34(10):377-87.


Quellen:

Bisphosphonate und Mikronährstoffe. MEDMIX 3/09

Arzneimittel und Mikronährstoffe. Uwe Gröber. Narayana Verlag GmbH

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