Forscher konnten in aktuellen Studien eindrucksvoll nachweisen, dass Kinder seltener Neurodermitis bekommen, wenn im häuslichen Umfeld auch Haustiere wie Katzen leben.
Unter dem Strich bekommen Kinder seltener Neurodermitis und sind besser geschützt, wenn im häuslichen Umfeld auch Nutztiere und Haustiere wie Katzen leben. Schließlich konnten in den letzten Jahren Wissenschaftler diese alte Hypothese eindeutig in internationalen Untersuchungen nachweisen. Speziell Kleinkinder bis zum zweiten Lebensjahr profitieren vom Zusammenleben mit den Tieren.
Die Neurodermitis ist eine chronische und schmerzhafte Entzündung der Haut. Die auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bezeichnete Erkrankung tritt häufig in früher Kindheit auftritt. Letztendlich tauchen auch bereits oft im Säuglingsalter die ersten Symptome auf. Mit bis zu 20 Prozent betroffener Kinder gehört die Erkrankung zu den häufigsten Hauterkrankungen im Kindesalter in industrialisierten Ländern.
Atopieveranlagung Allergiegefährdung: warum Kinder Neurodermitis bekommen
Bis zu zehn Prozent der Schulkinder erkranken an Neurodermitits. Allgemein sind in der Bevölkerung etwa 2,5 Prozent betroffen. Eine deutschen Studie zur Prädisposition zeigte, dass das Risiko für ein Neugeborenes, an einer atopischen Dermatitis zu erkranken, in Familien ohne Allergiegefährdung bei etwa 10 Prozent liegt. Wenn eine Elternteil betroffen ist, steigt das Risiko auf 15 Prozent und auf etwa 45 Prozent, wenn Vater und Mutter erkrankt sind. Dass die Mutter die Veranlagung für Neurodermitis vererbt, ist etwas wahrscheinlicher als beim Vater.
Im Grunde genommen kann eine bestimmte genetische Prädisposition zu einer Veranlagung für Neurodermitis führen. Doch vor allem auch Umweltfaktoren sind mitverantwortlich, ob durch eine Prädisposition eine Neurodermitis Kinder das Leben schwer macht.
Tipps bei Neurodermitis für Kinder und Erwachsenen

Verschiedene Tipps bei Neurodermitis sollen Kinder und die Erwachsenen dabei helfen, das Leben mit atopischem Ekzem zu erleichtern und die Lebensqualität zu steigern. Mehr dazu unter https://medmix.at/tipps-bei-neurodermitis/
Kinder am Bauernhof bekommen seltener Neurodermitis
Neurodermitis gilt auch als allergische Krankheit. Genetische Prädisposition und Umwelteinflüsse beeinträchtigen das Immunsystem. Verschiedene Studienergebnisse konnten mehrfach bereits zeigen, dass allergische Krankheiten bei am Bauernhof aufwachsende Kindern weniger häufig auftreten. Schließlich gilt das auch, wenn deren Mütter während der Schwangerschaft auf einem Bauernhof leben.
Dabei soll der Kontakt zu Nutztieren und Katzen, der Genuss von Milch vom Bauernhof sowie der Kontakt mit Bestandteilen von Bakterien eine schützende Wirkung entfalten.
Nutztiere und Katzen im häuslichen Umfeld
Auch dass Kinder an Neurodermitis seltener erkranken, wenn in ihrem häuslichen Umfeld auch Haustiere und Katzen leben, konnte ebenfalls nachgewiesen werden.
Dementsprechend haben Kinder von Müttern, die ihre Schwangerschaft im Umfeld von Nutztieren oder Haustieren wie Katzen beziehungsweise am Bauernhof verlebten, ein geringeres Risiko, in den ersten beiden Lebensjahren an einer Neurodermitis zu erkranken. Die zeigte eine unlängst prominent publizierten Studie.
Zudem identifizierten die Wissenschaftler bei diesen Kindern zwei Gene, die für die angeborene Immunität eine zentrale Rolle spielen. Offensichtlich machen deren Ausprägung eine allergische Krankheit weniger wahrscheinlich.
Schließlich scheinen auch Wechselwirkungen zwischen genetischer Veranlagung und Umwelt sowie dem sich entwickelnden Immunsystem für das Risiko für Neurodermitis maßgeblich zu sein.
Bedeutung der Pflege bei Neurodermitis

Die Neurodermitis – oder atopische Dermatitis – ist nicht heilbar, man kann nur die Symptome behandeln, wobei die Pflege eine wichtige Rolle spielt. Mehr dazu unter https://medmix.at/pflege-bei-neurodermitis/
Literatur:
Roduit C, Wohlgensinger J, Frei R, Bitter S, Bieli C, Loeliger S, Büchele G, Riedler J, Dalphin JC, Remes S, Roponen M, Pekkanen J, Kabesch M, Schaub B, von Mutius E, Braun-Fahrländer C, Lauener R. PASTURE Study Group. Prenatal animal contact and gene expression of innate immunity receptors at birth are associated with atopic dermatitis. J Allergy Clin Immunol. 2011 Jan;127(1):179-85, 185.e1. doi: 10.1016/j.jaci.2010.10.010. Epub 2010 Nov 26. PMID: 21112617.
Bawany F, Beck LA, Järvinen KM. Halting the March: Primary Prevention of Atopic Dermatitis and Food Allergies. J Allergy Clin Immunol Pract. 2020 Mar;8(3):860-875. doi: 10.1016/j.jaip.2019.12.005. PMID: 32147139; PMCID: PMC7355223.