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Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Hals-Nasen-Ohren

Infektionen des oberen Respirationstraktes sind nicht immer harmlos

Chefredakteur Dr. Reinhold Lautner by Chefredakteur Dr. Reinhold Lautner
3. Januar 2023
in Erkältung, grippale Infekte & CO, Hals-Nasen-Ohren

Infektionen des oberen Respirationstraktes gehören zu den häufigsten Gründen für Arztkonsultationen, wobei die Erkrankungen meist harmlos sind.

Die verschiedenen Infektionen des oberen Respirationstraktes sind in jedem Lebensalter die häufigsten Gründen für einen Arztbesuch. Meist handelt es sich um Bagatellerkrankungen. Daneben gibt es aber auch komplizierte, schwere Verläufe, die einer gezielten Diagnostik und raschen Therapie bedürfen. Im Blickpunkt stehen dabei vor allem die akute Rhinitis und die akute Sinusitis, die akute Pharyngitis, die akute Tonsillitis, die akute Laryngitis sowie Otitis Media – Mittelohrentzündung, als Folgeerkrankung.



 

Akute Rhinitis und akute Sinusitis

Insbesondere in der kalten Jahreszeit ist der Schnupfen – mit einer Inkubationszeit von etwa ein bis vier Tagen – der häufigste der Infektionen des oberen Respirationstraktes. Dabei befallen Rhinoviren ausschließlich die respiratorischen Plattenepithelzellen. Bei starker Symptomatik können beispielsweise Wirkstoffe aus der ­Gruppe der Antihistaminika und Pseudoephedrin-Präparate bei oraler Anwendung die klinischen Symptome verbessern. Hingegen ist eine antibiotische Therapie beim einfachen Schnupfen nicht notwendig. Zum Einsatz kommen zudem auch zahlreiche Phytotherapeutika. Mit anderen Worten teilweise seit Jahrtausenden bewährte Heilpflanzen.

Unspezifische Entzündungen der Nasennebenhöhlen – Sinusitis – treten sehr oft auf und können durch eine Rhinitis entstehend. Entsprechend der lokalen Beschwerden werden die Entzündungen den entsprechenden Nebenhöhlen zugeordnet, beim Befall von mehreren Nebenhöhlen sprechen wir von einer Pansinusitis.

Die akute und sehr schmerzhafte Entzündung wird zu 60 bis 80% durch die Erreger Haemophilus influenzae und Streptococcus pneumoniae verursacht. Unbehandelt können Sinusitiden zu vital bedrohlichen Komplikationen führen.

Bei der unkomplizierten akuten Sinusitis ist neben der Lokal- und Schmerztherapie oder eventuellen Punktionen mit Saug/Spüldrainagen, die antibiotische Therapie – in der Regel oral oder systemisch verabreicht – von Bedeutung.



 

Akute Pharyngitis

Die akute, unangenehme und schmerz­hafte Rachenentzündung Pharyngitis greift bei Erwachsenen oft auf die Tonsillen oder den Kehlkopfbereich über. Häufig entsteht die Infektion als Abtropfinfekt von superinfizierten Rhinitiden oder Sinusitiden. Zumeist sind die Erreger der akuten Pharyngitis, in Analogie zur akuten Tonsillitis, β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A.

Die Beschwerden beginnen sehr plötzlich mit starken Schmerzen, Schluckbeschwerden und Globusgefühl. Mitunter besteht ein subjektives Gefühl von Atemnot. Differenzialdiagnostisch sollte der Arzt/ die Ärztin bei protrahiertem Verlauf an Diphtherie denken.

Therapie der Wahl sind Penicilline, bei Allergien ist Erythromycin eine gute Alternative. Die orale antibiotische Therapie sollte unbedingt zehn Tage betragen. Wichtig sind die zusätzliche Schmerztherapie und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eventuell auch intravenös.

Akute Tonsillitis

Die akute Tonsillitis verläuft bei entsprechender Behandlung in der Regel unkompliziert und bedarf keiner chirurgischen Intervention. Die Diagnose wird in erster Linie klinisch anhand von starken Schmerzen, Fieber (oft akut auftretend), geröteten, hypertrophen Tonsillen – zeitabhängig auch mit Fibrin-Belegen (Stippchen) – und schmerzhaften Halslymphknoten gestellt.

Abstriche und Blutbild sind bei einer unkomplizierten Tonsillitis nicht routinemäßig erforderlich, die antibiotische Therapie sollte vielmehr rasch begonnen werden.

Differenzialdiagnostisch muss auch an die Infektiöse Mononukleose (allergische Reaktionen bei Amoxicillin), Scharlach, malignes Lymphom (einseitig vergrößerte Tonsillen) und die Plaut-Vincenti-Angina gedacht werden. Antibiotikapflichtig!

Die akute Tonsillitis ist in erster Linie bakteriell bzw. durch Mischinfektion verursacht und stellt daher eine Antibiotika pflichtige Erkrankung dar. Die Rationale zur AB-Therapie ergibt sich primär aus dem Komplikationsrisiko (Abszesse, Post-Streptokokken-Folgeschäden).

Antibiotikum der Wahl sollte daher in der Praxis Amoxicillin und Clavulansäure sein, mit dem erfahrungsgemäß die gesamte Bandbreite der Tonsillitiden besser erreicht wird als mit selektiveren Substanzen. Bei Penicillin-Allergie sind Makrolide (Clarithromycin) oder Clindamycin Mittel der Wahl.

Wichtige Säulen in der Behandlung sind ferner Mundhygiene (regelmäßiges Zähneputzen), antiseptische Mundspülungen (z.B. Jodofore) und eine adäquate Schmerztherapie.



 

Operation akuter Tonsillitis nur bei Komplikationen

Eine Operationsindikation bei akuter Tonsillitis ergibt sich nur bei zusätzlicher Komplikation (sehr große peritonsilläre Infiltrate, Peritonsillar- oder Parapharyngealabszess oder sonstige zusätzliche abszedierende Entzündung, die für den Patienten vital gefährdend ist). Bei Peritonsillarabszessen ist oft eine Inzision mit Drainage ausreichend.

Alle Eingriffe bei komplizierten akuten Tonsillitiden erfolgen unter hochdosierter Antibiotika-Gabe und bedürfen der stationären Aufnahme. Generell sollte beim Leitsymptom Kieferklemme immer an Komplikationen gedacht, und der Patient einer raschen Abklärung zugeführt werden.

Akute Laryngitis

Die akute Laryngitis als tiefste Stelle der Abtropfinfektionen wir durch eine Vielzahl von Erregern wie z.B. Adeno-, Influenza-, Parainfluenza-, oder Rhinoviren verursacht. So ist die akute Entzündung des Kehlkopfes zunächst viraler Genese.

Neben ­Viren und der Tröpfcheninfektion wirken massive Temperaturunterschiede (Klimaanlagen), staubige Luft, aktives/passives Rauchen in überwärmten Lokalen und der Wechsel zu kalter Nachtluft begünstigend. Leitsymptom der Laryngitis ist die Heiserkeit, die bis zur Aphonie gehen kann. Da Schmerzen nicht immer vorhanden sind, kann diese relative Schmerzfreiheit mitunter diskrepant zum klinischen Bild sein.

Meist sind sie harmlos, und dennoch zwingen Infektionen des oberen Respirationstraktes Menschen in jedem Lebensalter häufig dazu, einen Arzt zu konsultieren.

Therapeutisch wesentlich ist die absolute Stimmschonung (keinesfalls flüstern – am besten gar nicht sprechen!), die Lokaltherapie, warme Halswickel, Majorantee, bei eitrigen Entzündungen Salbeitee und bei starkem Auswurf Kamillentee.

Essenziell ist die generelle körperliche Schonung und eventuell können Codeinpräparate gegen Husten eingesetzt werden, wichtig ist jedoch, den eventuellen Auswurf nicht zu unterdrücken! Als wohltuend werden Inhalationen mit Emser Salzen empfunden.

Antibiotika sind nicht in jedem Fall notwendig, sinnvoll sind bei Bedarf Amoxicillin, Cephalosporine und Erythromycin.

Selbstverständlich ist das Rauchen während der Erkrankung zu unterlassen – von Vorteil ist, das Krankheitsereignis sogar als Ausgangspunkt für eine Raucherentwöhnung zu sehen. Die Abheilung einer unkomplizierten Laryngitis erfolgt in der Regel nach 14 bis 21 Tagen ohne Folgeschäden.

Otitis Media – Mittelohrentzündung – Folgeerkrankung von Infektionen des oberen Respirationstraktes

Die akute Mittelohrentzündung – Otitis Media – tritt besonders bei Kindern oft als Begleit- oder Folgeerkrankung von Infektionen des oberen Respirationstraktes auf. Krankheitsbegünstigend können eine Tubenfunktionsstörung, Adenoide Vegetationen oder hyper­trophe Tonsillen wirken.

Leitsymptom sind stechende, oft pochende Ohrschmerzen. Wobei dies bei Kindern meist akut, innerhalb von wenigen Stunden aus scheinbar voller Gesundheit heraus, auftreten. Kleinkinder greifen mit der Hand häufig zum erkrankten Ohr (Ohrzwang). Aufgrund der möglichen schweren, mitunter vital bedrohlichen Komplikationen ist die akute Mittelohrentzündung eine antibiotikapflichtige Erkrankung.

Im Vordergrund steht die orale Gabe eines wirksamen Antibiotikums, hier kommen Penicillin V, Amoxicillin (evtl. in Kombination mit Clavulansäure), Cefuroxim sowie die Makrolide Erythromycin, Roxithromycin, Clarithromycin und Azithromycin zum Einsatz kommen.

Die Wirkstoffgabe sollte ausreichend lange – etwa 4 bis 5 Tage lang – und hochdosiert erfolgen, bei Komplikationen kann auf eine intravenöse Gabe gewechselt werden. Zu berücksichtigen ist aber, dass eine Otitis media häufig spontan ausheilt. Bei Kindern, die älter als 6 Monate sind, wird deshalb empfohlen, zunächst zwei Tage abzuwarten und erst bei persistierenden Beschwerden antibiotisch zu behandeln.

Patienten mit Otitis Media sollten sich schonen und Bettruhe einhalten. Die Symptome können durch eine Wärmeanwendung am Ohr gelindert werden, beispielsweise durch eine Wärmflasche.

Eine Parazentese sollte nur bei therapieresistenten Fällen mit fehlender Besserung des Fiebers und der Schmerzen und ausbleibender Spontanperforation durchgeführt werden. Bei beginnenden Komplikationen ist eine Parazentese ebenfalls indiziert.




Literatur:

Robert W. Wolford; Timothy J. Schaefer. Pharyngitis. StatPearls [Internet]. Last Update: August 11, 2021.

Jackie Anderson; Elizabeth Paterek. Tonsillitis. StatPearls [Internet]. Last Update: August 11, 2021.

Gunjan Gupta; Kunal Mahajan. Acute Laryngitis. StatPearls [Internet]. Last Update: November 22, 2018.

Tadeus Nawka. Akute Kehlkopfentzündung. Laryngo-Rhino-Otol 2018; 97(07): 455-456
DOI: 10.1055/a-0589-3229

Venekamp RP, Damoiseaux RA, Schilder AG. Acute Otitis Media in Children. Am Fam Physician. 2017 Jan 15;95(2):109-110.


Quelle:

Infektionen des oberen ­Respirations­traktes. Univ.-Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner. MEDMIX 05/2007:54-57.
Tags: LaryngitisNebenhöhlenParazentesePharyngitisPraxisRhinitisSinusitisTonsillenTonsillitis
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Chefredakteur Dr. Reinhold Lautner

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