Donnerstag, März 23, 2023

Zielsetzung: weniger ungesunde Lebensmittel in den Supermärkten

In der Kritik: Zu viele ungesunde Lebensmittel – fette, süße oder salzige Produkte – stapeln sich in den Regalen der Supermärkte.

Unter dem Strich kritisieren Experten für Diabetes immer wieder, dass viel zu viele ungesunde Lebensmittel in den Regalen der Supermärkte zu finden sind. Durch Strategien zur Verringerung dieser Angebote – als gemeinsame Aktion zahlreicher europäischen Nationen soll es in den kommenden Jahren messbar weniger ungesunde Lebensmittel in Europas Supermärkten angeboten werden.

 

Ungesunde Lebensmittel und Diabetes

Weltweit steigt die Zahl der Menschen, die an Diabetes Typ 2, Adipositas und ihren Folgekrankheiten leiden. Das Überangebot von hochkalorischen Lebensmitteln und Getränken, reich an gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz, trägt entscheidend dazu bei. Solche ungesun­de Lebensmittel sowie schlechte Ernährung belasten beispielsweise das deutsche Gesundheitssystem jährlich um mehr als 17 Mrd. €. Das schätzte eine rezente Studie der Universität Halle Wittenberg.

Im Grunde genommen fordern mehrere gemeinnützige Organisation sowie Experten die Politik stetig auf, die Lebensmittelindustrie in die Pflicht zu nehmen. Denn die Produzenten sollen ihre Produkte gesünder gestalten. Es gibt zwar Strategien zur Verringerung dieser Angebote für gesättigten Fette, Zucker und Salz. die grundsätzlich in die richtige Richtung zeigen. Ein freiwilliger Ansatz ohne gesetzliche Obergrenzen oder ökonomische Anreize zur Produktverbesserung ist jedoch kaum zielführend. In den kommenden Jahren sollen schließlich messbar mehr gesunde Lebensmittel in Europa verfügbar sein.

 

Verbraucherschutz bei Lebensmitteln im Fokus der Bevölkerung

Das Thema Verbraucherschutz bei Lebensmitteln ist jedenfalls Nummer eins für die Bevölkerung in Deutschland. Wenn aber ein Überangebot von fetten, süßen oder salzigen Lebensmitteln besteht, dann gewöhnen sich die Menschen an solche ungesunde Lebensmittel. Dementsprechend essen und trinken sie solche häufig und finden das normal. Man nimmt die Gefahr hierzu nicht mehr wahr.

So kann man beispielsweise Kekse voller Fett und Zucker für weniger als einen Euro in jedem Supermarkt kaufe. Hingegen ist eine Packung Vollkornkekse schwierig zu finden und kostet das Vierfache. Die Wahl für ungesunde Lebensmittel ist heute immer noch die leichtere.

Die Erkenntnis, dass gesünder zusammengesetzte Lebensmittel und Getränke auch einen Schutz vor chronischen Krankheiten bieten, sollte man allerdings für die Prävention besser nutzen. Daher sollte man der Bevölkerung häufiger gesunde Produkte zu bezahlbaren Preisen anbieten.

 

Diabetes weiter auf dem Vormarsch

Gesundheitliche Chancengleichheit herzustellen heißt deshalb auch, es Menschen leichter zu machen, gesund zu essen und zu trinken. Eine gesunde Ernährung darf kein Statussymbol für Besserverdienende sein. Die Menschen brauchen die Entwicklung gesünderer Produkte für die Breite der Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten, indem sie ihre Produktrezepturen verbessert. Und indem die Hersteller die Gehalte an gesättigten Fetten, Zucker und Salz in verarbeiteten Lebensmitteln verringert.

 

Weniger Zucker und Salz: Ungesunde Lebensmittel in Europa zurückdrängen

Im Grunde genommen begrüßten Experten in Deutschland die im Jahr 2016 initiierte nationale Reduktionsstrategie. Diese sollte den Gehalt von Zucker und Salz in verarbeiteten Produkten und den Verzehr von gesättigten Fetten reduzieren.

Gemeinsam mit 21 anderen EU-Ländern sowie Norwegen und der Schweiz wollte man eine Verbesserung der Ernährungsqualität von Lebensmitteln und Getränken sowie weniger Zucker und Salz. Zukünftig sollen immer weniger ungesunde Lebensmittel in Europa verfügbar sein.

Die steigende Zahl von Diabeteserkrankungen in den vergangenen Jahren ist nicht zuletzt aufgrund von ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel und daraus resultierendem Übergewicht entstanden. Aufklärung, Früherkennung und Prävention sind daher unbedingt notwendig, um in der Bevölkerung einen besseren Lebensstil zu etablieren.


Literatur:

Meier T, Senftleben K, Deumelandt P, Christen O, Riedel K, Langer M. Healthcare Costs Associated with an Adequate Intake of Sugars, Salt and Saturated Fat in Germany. A Health Econometrical Analysis. PLoS One. 2015 Sep 9;10(9):e0135990. doi: 10.1371/journal.pone.0135990. PMID: 26352606; PMCID: PMC4566993.


Quellen:

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe: Positionspapier Nationale Reduktionstrategie 2016. http://www.diabetesde.org/ueber_uns/gesundheitspolitische_interessenvertretung/positionspapiere/

Studie der Universität Halle: Ungesunde Ernährung kostet Gesundheitssystem jährlich 16,8 Milliarden Euro. http://pressemitteilungen.pr.uni-halle.de/index.php?modus=pmanzeige&pm_id=2452

„Umfrage zeigt: Lebensmittelsicherheit ist für Deutsche wichtigster Aspekt des Verbraucherschutzes“. http://www.bmel.de/DE/Presse/Infografiken/TNS-Umfage-Dez2014/TNS-Umfrage-Dez2014_node.html

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