Montag, April 15, 2024

Ungesunde Ernährung erhöht zahlreiche andere Risikofaktoren für die Gesundheit

Eine ungesunde Ernährung verursacht viele Millionen Todesfälle erhöht zahlreiche andere Risikofaktoren für die Gesundheit.

Nicht nur die Risikofaktoren Übergewicht und Diabetes werden durch eine ungesunde Ernährung begünstigt. Denn auch das Risiko für verschiedene andere Erkrankungen wie Krebserkrankungen, Gefäßerkrankungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht sich dadurch deutlich.

Laut der Global Burden of Disease (GBD) Studie starben beispielsweise im Jahr 2016 weltweit zehn Millionen Menschen an den Folgen eines ungesunden Lebensstils mit falscher Ernährung. Experten gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte aller Krankheiten durch eine ungesunde Ernährung mitverursacht wird.

Eine rezente systematische Bewertung der Ernährungsgewohnheiten in 195 Ländern (in den Jahren1990 bis 2017) liefert ein umfassendes Bild der gesundheitlichen Auswirkungen von schlechten Ernährungsgewohnheiten auf Bevölkerungsebene. Die Forscher fanden heraus, dass eine gesunde Ernährung potenziell jeden fünften Todesfall weltweit verhindern könnte. Hingegen hatten Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht und Region Ernährungsrisiken.

Obwohl die Auswirkungen der einzelnen Ernährungsfaktoren von Land zu Land unterschiedlich waren, zeigte sich allgemein vor allem eine nicht optimale Nahrungszufuhr bei Vollkorn, Obst und Gemüse. Die Ergebnisse zeigten auch, dass die ungesunde Ernährung weltweit für mehr Todesfälle verantwortlich ist als alle anderen Risiken. Einschließlich des Tabakrauchens.



 

Gegen eine ungesunde Ernährung, um so Krankheiten vorbeugen

Unter dem Strich gilt heute die richtige Ernährung als wichtiger Bestandteil vieler ärztlicher Behandlungen und vorbeugender Maßnahme. So können etwa Krebspatienten von einer bedarfsgerechten Ernährung enorm profitieren. Ungesunde Ernährung spielt allerdings auch schon bei der Entstehung vieler Krebsarten eine Rolle.

Das Vermeiden einer ungünstigen Ernährungsweise ist auch in der Vorbeugung zahlreicher Volkskrankheiten von Bedeutung. Beispielsweise schützt eine gesunde und ausgewogene Ernährung vor Übergewicht und Adipositas. Und somit auch vor einer Vielzahl von Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Durch das Überangebot an Nahrung und mangelnde Bewegung im Alltag ist Übergewicht heute zu einem Zivilisationsproblem geworden.

 

Mangelernährung, unzureichender Nährstoffbedarf

Aber auch Mangelernährung ist ein zunehmendes Problem. Von Mangelernährung spricht man bei einem Ungleichgewicht zwischen Nahrungszufuhr und Nährstoffbedarf. Menschen mit schweren akuten oder chronischen Erkrankungen und ältere Menschen sind besonders gefährdet.

Wichtig ist es, Patienten mit Risiko für Mangelernährung frühzeitig zu erkennen und einer individuellen Ernährungstherapie zuzuführen. Maßgeblich für die Behandlung ist die ernährungstherapeutische Intervention, die den Patienten ins Zentrum stellt und seine Wünsche und Bedürfnisse mit einbezieht.

Denn eine unzureichende Nährstoffzufuhr kann zahlreiche gravierende Folgen haben. Etwa eine beeinträchtigte Immunfunktion, verlangsamte Wundheilung sowie eine erhöhte Komplikationsrate nach operativen Eingriffen. Das reduziert auch die Lebensqualität und beeinträchtigt die Beweglichkeit. Schließlich erhöht das auch die Sterblichkeitsrate.




Literatur:

The Lancet: Global Burden of Disease Study

GBD 2017 Diet Collaborators. Health effects of dietary risks in 195 countries, 1990–2017. A systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. The Lancet, Vol. 393, No. 10184. Published: April 3, 2019

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