Freitag, April 26, 2024

Gegen Bluthochdruck sparsam Salz bei Rheuma konsumieren

Der geringere Konsum von Salz soll besonders bei Rheuma helfen, denn die Patienten leiden häufiger an Bluthochdruck als gesunde Menschen.

Im Grunde genommen gilt, dass Menschen mit Bluthochdruck sparsam Salz konsumieren sollten. Und speziell bei rheumatischen Erkrankungen sollten die Betroffenen Salz sorgsam verwenden. Denn Patienten mit Rheuma leiden häufig an Bluthochdruck und haben im Vergleich zu Blutdruck-Gesunden ein mehr als vierfach höheres Risiko für Herzerkrankungen. Außerdem lassen Studienergebnisse vermuten, dass Menschen mit Rheuma sensibler auf Salz reagieren und schneller Bluthochdruck entwickeln, als Menschen ohne Rheuma. Daher ist eine Ernährung mit wenig Salz bei Rheuma besonders wichtig.



Hohe Natrium- und niedrige Kaliumaufnahme erhöhen vor allem auch bei Patienten mit Rheuma das Risiko für Bluthochdruck

Unter dem Strich ist es bekannt, dass eine hohe Natrium- und eine niedrige Kaliumaufnahme mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck einhergehen. Aus dem Natriumgehalt im Urin lässt sich der Salzkonsum der betreffenden Person berechnen. Studiendaten belegen jedoch, dass Menschen mit Rheuma trotz einer ähnlich hohen Natriumausscheidung und damit vergleichbarem Salzkonsum häufiger an Bluthochdruck leiden als Menschen ohne Rheuma. Man geht deswegen davon aus, dass Menschen mit Rheuma sensibler auf Salz reagieren. Und dementsprechend entwickeln sie auch schneller Bluthochdruck.

Nicht klar ist, inwieweit sich zu viel Salz auf die Entstehung beziehungsweise weitere Krankheitsentwicklung bei Rheuma beziehungsweise einer rheumatoiden Arthritis auswirkt. Fest steht aber, dass Menschen mit Rheuma häufig deutlich erhöhte gesundheitliche Risiken durch Begleiterkrankungen erleiden. Sie sollten besonders darauf achten, beispielsweise Übergewicht oder eben Bluthochdruck zu vermeiden.

 

Empfohlen: Sparsam Salz bei Rheuma einsetzen

Die Forschung legt auch nahe, dass eine verstärkte Kaliumaufnahme das erhöhte Blutdruckrisiko wieder absenkt. Daher sollten Menschen mit Rheuma – nicht nur an Weihnachten – auf eine salzarme, gesunde Ernährung achten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt höchstens fünf Gramm Salz am Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht etwas weniger als einem Teelöffel.

Außerdem sollten Rheuma-Patienten auf Schweinefleisch verzichten und auf eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse und gesunden Fetten setzen. Besonders reich an Kalium sind Vollkornprodukte, Kartoffeln, Bananen, Spinat, Salat, Hülsenfrüchte, Kohl, Avocados und Nüsse.

Salzarme Ernährung ist schließlich vor allem eine Frage der Gewöhnung. Wobei es leichter fällt, wenn man auf Fertigwaren wie beispielsweise Tiefkühlpizza, die häufig besonders viel Salz enthält, verzichtet.




Literatur:

Carranza-Leon D. et al. Association between urinary sodium and potassium excretion and blood pressure and inflammation in patients with rheumatoid arthritis. Clin Rheumatol 2018; 37(4): 895-900 doi:10.1007/s10067-017-3935-8


Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)

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