Vitamin C spielt eine entscheidende Rolle bei der Produktion sowie der Regulation der Hormone im Körper.
Neben seiner großen Rolle im Zusammenhang mit Hormone ist die Verteilung von Vitamin C im Organismus ein Indikator dafür, wo es besonders benötigt wird. Während die Konzentrationen im Magensaft und Speichel deutlich höher sind als im Blut, zeigen diese Unterschiede den variierenden Bedarf in verschiedenen Körpergeweben auf.
Verteilung von Vitamin C im Körper
Die Konzentration von Vitamin C variiert stark in verschiedenen Körperflüssigkeiten und Geweben. Im Magensaft ist die Konzentration 6-7 Mal höher als im Blut, und im Speichel etwa 3 Mal höher. Allgemein sind die Vitamin-C-Werte im Blut niedriger als in den meisten Geweben, was darauf hindeutet, dass bestimmte Bereiche des Körpers einen höheren Bedarf an Vitamin C haben.
Vitamin C bei Mensch und Tier
Menschen, Affen, Meerschweinchen, Fische und einige wenige Vogelarten können Vitamin C nicht selbst synthetisieren. Im Gegensatz dazu sind die meisten anderen Säugetiere in der Lage, aus der Vorstufe L-Gulonsäure Ascorbinsäure zu produzieren. Eine Theorie besagt, dass die Evolution das Lipoprotein (a) (Lp(a)) als Ersatz für Vitamin C entwickelt hat. Lp(a) kommt nur bei Spezies ohne Vitamin C-Eigensynthese in höheren Blutkonzentrationen vor und dient dazu, Gefäße zu stabilisieren und Schäden an der Gefäßwand zu reparieren. Diese Hypothese ist besonders wichtig, da Lp(a) eine bedeutende Rolle bei der Arterienverkalkung spielt, insbesondere bei einem Mangel an Vitamin C.
Tiere, die Vitamin C selbst herstellen können, produzieren es in großen Mengen. Umgerechnet auf ein Körpergewicht von 70 kg sind es bei Ratten 14 g/Tag, bei Mäusen 7 g/Tag, bei Kaninchen 9 g/Tag, bei Hunden 6 g/Tag und bei Kühen 1,3 g/Tag.
Im Vergleich dazu wird für den Menschen eine tägliche Aufnahme von nur 0,1 g empfohlen, was erstaunt und Linus Pauling dazu veranlasste, wesentlich höhere Tagesdosen zu empfehlen, da der Mensch keine nennenswerten Vitamin-C-Depots anlegen kann.
Vitamin C und Hormone
Vitamin C ist essenziell für die Synthese und Aktivierung vieler körpereigener Hormone. Viele wichtige Substanzen wie Gallensäuren, Nebennierenrinden-Hormone, Vitamin D und Sexualhormone besitzen ein Steroid-Grundgerüst, das durch Hydroxylierungsreaktionen modifiziert wird, bei denen Vitamin C als Cofaktor fungiert. Es hilft, die freigesetzten Hormone zu aktivieren und ist auch für die Produktion von Adrenalin und Noradrenalin erforderlich.
Ein Mangel an Vitamin C kann verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen. Bei Frauen kann der Menstruationszyklus ausfallen, bei Männern die Potenz abnehmen. Kinder könnten langsamer wachsen, die Stressregulation und das Immunsystem könnten beeinträchtigt sein, und die Wundheilung könnte verzögert werden.
Vitamin C und L-Carnitin
L-Carnitin ist notwendig, damit langkettige Fettsäuren die Mitochondrienmembran durchdringen und in den Mitochondrien zur Energiegewinnung genutzt werden können. Für die Synthese von L-Carnitin sind Eisen, Magnesium, Folsäure, Vitamin B12, B6, B3, Betain und besonders Vitamin C erforderlich. Somit ist Vitamin C essenziell für den Energiestoffwechsel. Ein Mangel an Carnitin im Körper kann zu Müdigkeit und Muskelschwäche führen.
Literatur:
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