Was die beste Methode ist, Quallenverletzungen zu behandeln, hängt von der Art der Qualle und dem Ort der Verletzung abhängt.
Es ist wichtig zu betonen, dass sich die jeweils beste Methode, Quallenverletzungen zu behandeln, an der Art der Qualle und dem Ort der Verletzung orientiert und davon abhängig ist. In einigen stark betroffenen Regionen bieten lokale Gesundheitsbehörden oder beispielsweise Rettungsschwimmer spezifische Empfehlungen basierend auf den dort vorkommenden Quallenarten an.
Schmerzhafte Begegnungen im Urlaub
Jährlich erleben rund 900.000 Österreicher während ihres Badeurlaubs unangenehme Begegnungen mit Quallen und anderen Nesseltieren, die oft schmerzhafte Hautreaktionen nach sich ziehen.
Symptome von Quallenstichen
Typischerweise äußern sich Quallenstiche durch brennende, streifenförmige Hautreaktionen, die innerhalb einiger Tage von selbst abklingen. Quallen müssen nicht sichtbar sein, um Schaden anzurichten. Sogar ihre durch Schiffschrauben zerteilten Reste können noch Nesselschäden verursachen.
Die Gefahr durch Nesseltiere
Nicht nur Quallen, sondern auch Feuerkorallen und Seeanemonen, die Taucher am Riff berühren, können schwere Verletzungen hervorrufen. Alle diese Meeresbewohner gehören zur Klasse der Cnidaria, die für ihre effektiven Jagd- und Verteidigungsmechanismen bekannt sind.
Mechanismus des Nesselgifts
Die Nesselkapseln dieser Tiere schleudern bei Kontakt eine Substanz aus, die ähnlich wie Curare wirkt und eine Lähmung der Beute bewirkt. Einige der Gifte können auch Hautnekrosen und kardiotonische Effekte haben, besonders die von Würfelquallen und der Portugiesischen Galeere, welche jährlich für zahlreiche Verletzungen verantwortlich sind.
Erste Hilfe bei Quallenkontakt, um Quallenverletzungen zu behandeln
Bei Berührung mit Quallen treten typischerweise sofortige Hautrötungen auf, die durch den Kontakt mit Süßwasser noch verstärkt werden können. Eine wichtige Empfehlung zum Behandeln von Quallenverletzungen lautet, betroffene Hautstellen zunächst trocken behandeln, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. In schweren Fällen, wie bei Kontakten mit Würfelquallen oder der portugiesischen Galeere, können jedoch auch lebensbedrohliche Zustände eintreten.
Behandeln von Quallenverletzungen – allgemeine Richtlinien zur Erstversorgung
-
Verlassen Sie das Wasser, um weitere Stiche zu vermeiden.
-
Spülen Sie die betroffene Stelle mit Meerwasser ab. Verwenden Sie kein Süßwasser, da dies die Nesselzellen der Qualle aktivieren und mehr Gift freisetzen kann.
-
Entfernen Sie vorsichtig Tentakelreste von der Haut. Benutzen Sie dazu Pinzetten. Berühren Sie die Tentakel nicht mit bloßen Händen, um weitere Stiche zu vermeiden.
-
Spülen Sie die Stelle nach Entfernung der Tentakel mit Essig für mindestens 30 Sekunden. Essig kann dazu beitragen, verbleibende Nesselzellen zu deaktivieren und die Freisetzung weiteren Gifts zu verhindern. Bei Stichen durch bestimmte Quallenarten, wie die Würfelqualle, ist dies besonders empfohlen.
-
Wenden Sie keine Eiswürfel direkt auf die Verletzung an. Aber Kältepackungen können helfen, Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren. Wickeln Sie die Kältepackungen in ein Tuch, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.
-
Schmerzmittel, wie Paracetamol oder Ibuprofen, können gegen Schmerzen helfen.
-
Vermeiden Sie das Reiben oder Kratzen der betroffenen Stelle, da dies die Situation verschlimmern kann.
-
Suchen Sie bei schweren Reaktionen medizinische Hilfe. Bei Symptomen wie starken Schmerzen, Atemnot, Schwindel oder Herzrasen muss so schnell wie möglich ein Arzt die Quallenverletzungen behandeln.
Vorbeugen mit Safe Sea
Schließlich gibt es Dank der Forschung des israelischen Meeresbiologen Amit Lothan sogenannte »Safe Sea«-Präparate, die vor Quallenstichen schützen. Die Lotion basiert auf der Technologie der »plankton blocking technology« (PBT), die die Freisetzung von Nesselgiften blockiert und so Hautverletzungen vorbeugt. »Safe Sea« hat sich in klinischen Tests als wirksames Mittel zur Vorbeugung von Quallenverletzungen erwiesen.
Im Grunde genommen sollte man »Safe Sea« gründlich und auch auf durch Badetrikots bedeckte Hautpartien auftragen. Eine Mischung mit Sonnenschutzmitteln ist jedenfalls nicht empfohlen, um die Wirksamkeit nicht zu beeinträchtigen. Es sind jedoch Kombiprodukte von „Safe Sea“ mit Sonnenschutz erhältlich, um umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Literatur:
Amreen Nisa S, Vinu D, Krupakar P, Govindaraju K, Sharma D, Vivek R. Jellyfish venom proteins and their pharmacological potentials: A review. Int J Biol Macromol. 2021 Apr 15;176:424-436. doi: 10.1016/j.ijbiomac.2021.02.074. Epub 2021 Feb 11. PMID: 33581202.