Montag, Juli 7, 2025

Pflanzenreiche Ernährung bei Prostatakrebs bringt keine Therapie-Vorteile

Eine Leitlinien empfohlene pflanzenreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse bringt bei Prostatakrebs keine Vorteile bei der Therapie.

Viele Leitlinien empfehlen Männern mit Prostatakrebs eine pflanzenreiche Ernährung zur Unterstützung der Therapie. Damit soll man das Fortschreiten der Erkrankung bremsen und die Sterblichkeit verringern können. In einer randomisierten klinischen Phase-III-Studie sahen Patienten mit Prostatakrebs, die sieben oder mehr Portionen Obst und Gemüse täglich zu sich nahmen, allerdings nun keinen zusätzlichen Schutz durch den erhöhten Konsum von Mikronährstoffen durch die pflanzenreiche Nahrung.

 

Pflanzenreiche Ernährung zeigt keinen Einfluss auf Verlauf und Therapie bei Prostatakrebs

„Die Daten deuten darauf hin, dass trotz der vorherrschenden wissenschaftlichen und öffentlichen Meinung der Verzehr von mehr Gemüse den Verlauf von Prostatakrebs nicht verändert. Nach unseren Erkenntnissen hilft eine pflanzenreiche Ernährung weder Prostatakrebs zu unterdrücken noch zu heilen“, erklärt Dr. J. Kellogg Parsons, Professor für Urologie und Studienleiter an der Medizinischen Fakultät der Universität von Kalifornien in San Diego. „Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, sowie mehr Bewegung können Prostatakrebs nicht heilen.

 

Gesunder Lebenstil bringt dennoch Vorteile

Gesunde Lebenstilmaßnahmen mit gesunder Ernährung und ausreichend viel körperlicher Aktivität stärken jedoch den Körper und halten ihn gesünder. Das hilft den Patienten dabei, ihre Krebs-Therapie besser zu tolerieren.

 

Knapp 500 Männer untersucht

Die Studie zum Thema „Men’s Eating and Living“ (MEAL) umfasste 478 Männer im Alter von 50 bis 80 Jahren. Bei den Patienten wurde Prostatakrebs im Frühstadium diagnostiziert, und sie nahmen an einem aktiven Überwachungsprogramm teil. Dabei beobachtete man die Patienten ohne sofortige Therapie. Und zwar, bis die Krankheit fortschritt.

Die Patienten wurden randomisiert in eine Kontrollgruppe eingeteilt, die schriftliche Informationen über Ernährung und Prostatakrebs erhielt. Oder sie erhielten ein telefonisches Verhaltensinterventionsprogramm, das die Teilnehmer dazu ermutigte, Lebensmittel mit hohem Carotinoidgehalt wie Blattgemüse, Karotten und Tomaten sowie Kreuzblütlergemüse wie Brokkoli und zu sich zu nehmen Kohl. Beide Gruppen wurden zwei Jahre lang beobachtet.

Die Patienten mit der erhöhten Aufnahme von Obst und Gemüse hatten zwar einen signifikant höheren Carotinoidspiegel im Blut. Nichtsdestotrotz stützten die Daten nicht die vorherrschende Meinung, dass eine Ernährung mit viel mikronährstoffreichem Gemüse die Therapie-Ergebnisse sowie das Überlebenden bei Prostatakrebs verbessern könne.


Literatur:

Parsons et al. Effect of a Behavioral Intervention to Increase Vegetable Consumption on Cancer Progression Among Men With Early-Stage Prostate Cancer. The MEAL Randomized Clinical Trial. JAMA. 2020;323(2):140-148. doi:10.1001/jama.2019.20207


Quelle: UNIVERSITÄT VON KALIFORNIEN – SAN DIEGO

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