Menschen mit geringem Geburtsgewicht könnten durch eine Coenzym Q10-Supplementierung das Risiko einer zukünftigen Herzerkrankung wesentlich reduzieren.
Coenzym Q10 oder Ubichinon fungiert als mobiler Elektronentransporter in der Atmungskette zwischen den Enzymkomplexen von AK-I/II auf AK-III. Coenzym Q10 wirkt zusätzlich als lipophiles Antioxidans und damit als Mitochondrien-Membranschutz.
Dokumentiert wurde für eine Supplementierung bereits eine positive Evidenz bei primärem Coenzym-Q10-Mangel sowie bei mitochondrialen Kardiomyopathien. In mehreren Anwendungsbeobachtungen kam es weiters bei etwa 40 bis 50 % der Patienten zur Verbesserung der Stoffwechsel-Situation. Die besten Resorptionsquoten entstehend über die Mundschleimhaut aus öliger Suspension.
Coenzym Q10-Supplementierung gegen potenzielle Herzerkrankung – bei Ratten funktioniert’s
Die aktuelle an Ratten durchgeführte Studie deutet darauf hin, dass Menschen mit geringem Geburtsgewicht durch eine Coenzym-Q10-Supplementierung möglicherweise das Risiko einer potenziellen Herzerkrankung wesentlich reduzieren könnten.
Das Enzym, welches auf natürliche Weise in unserem Körper produziert wird, gewährleistet die Funktion der in den Zellen befindlichen Mitochondrien und schützt zudem vor oxidativem Stress und dessen Auswirkungen.
„Glaubt man nun, etwas kaufen zu können, dass vor Herzinfarkt oder Schlaganfall schützt, sollte man sich nicht zu früh freuen.“
Das im Zuge der Studie durch das Futter zusätzlich verabreichte Coenzym Q10 bei Ratten mit geringem Körpergewicht, verhinderte altersbedingten Schäden, die in der Regel zu Herzerkrankungen führen würden. Zudem sei Coenzym Q10 in weißen Blutzellen bei geringem Geburtsgewicht in geringeren Mengen vorhanden. Der im Blut befindliche Coenzym-Q10-Spiegel könne als Indikator für das Ausmaß bereits vorhandener Schädigungen der Aorta dienen.
Chance für Prädiagnostik
„Unsere Studie legt den Grundstein für die Entwicklung diagnostischer Routineverfahren zur Überprüfung der Coenzym-Q10-Konzentrationen im Blut. Diese könnten herangezogen werden, um ein potenziell erhöhtes kardiovaskulären Risiko möglichst rasch zu erkennen,“ so Jane L. Tarry-Adkins, Wissenschafterin am Institute of Metabolic Sciences an der University of Cambrige Metabolic Research Laboratories. „Die Supplementierung von Coenzym Q10 durch entsprechende Präparate könnte dieses Risiko wiederum senken.“
Im Zuge ihrer Studie teilten Tarry-Adkins und ihre Kollegen trächtige Ratten in zwei Gruppen, wobei eine Gruppe normales Futter und die andere ein vergleichsweise protein- und kohlenhydratarmes Futter erhielt. Die Kalorienzufuhr war jedoch dieselbe. Tatsächlich brachten jene Ratten, die während der Schwangerschaft weniger Proteine und Kohlenhydrate zu sich nahmen, Junge mit wesentlich geringerem Gewicht auf die Welt. Diese nahmen jedoch rasch zu, wenn sie von Rattenmuttern gesäugt wurden, die eine normale Ernährung erhielten.
Die Wissenschafter untersuchten die Aorta dieser Ratten, die zwar mit geringem Körpergewicht auf die Welt kamen, jedoch rasch heranwuchsen. Es stellte sich heraus, dass ihre Zellen wesentlich schneller alterten als jene normalgewichtiger Rattenjungen. Dies stand in Zusammenhang mit einem Coenzym-Q10-Defizit, sowohl in der Aorta als auch im Blut. Die Supplementierung von Coenzym Q10 verhinderte den beschleunigten Alterungsprozess und die Schäden der Aorta.
»Run« auf verfügbare Coenzym Q10-Supplements wäre verfrüht
“Coenzym Q10 ist in Apotheken erhältlich. Glaubt man nun, etwas kaufen zu können, dass vor Herzinfarkt oder Schlaganfall schützt, sollte man sich nicht zu früh freuen,“ so Gerald Weissmann, M.D., Chefredakteur des The FASEB Journal. „Diese vielversprechenden Ergebnisse wurden in Ratten erzielt, und selbst wenn die Ergebnisse auch für Menschen gelten, wissen wir weder wieviel, ab wann und über welchen Zeitraum, eine Supplementierung sinnvoll bzw. notwendig ist. Es sind noch viele Fragen offen, aber so weit, so gut!“
Quelle: DI ALexandra Springler. Mit Coenzym Q10 Herzerkrankungen vorbeugen. MEDMIX online 2015.