Freitag, April 19, 2024

Australischer Teebaum, Teebaumöl: positive Wirkungen vor allem für die Haut

Australischer Teebaum ist eine alt bewährte Heilpflanze, das enthaltene ätherische Teebaumöl bringt viele positiven Wirkungen, vor allem auch auf die Haut.

Die Aborigines wussten bereits um die Wirkungen der Inhaltsstoffe des Australischen Teebaums sowie von Teebaumöl. Die australischen Ureinwohner verwenden seit jeher die Heilpflanze zur Wundheilung. Zudem kochen sie aus den Blättern des Baums eine wohltuenden Tee gekocht. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts haben Siedler in Australien die Heilwirkung erkannt. Deswegen fand Australischer Teebaum dann auch den Weg nach Europa. In Europa wird Australischer Teebaum im Gewächshaus gezogen. Bei uns wird in erster Linie das ätherische Teebaumöl verwendet, das bei der Destillation gewonnen wird, wobei Wirkungen und Einsatzgebiet sehr vielfältig sind und oft auch die Haut betreffen.

Botanischer Blickpunkt

Der australische Teebaum, Melaleuca alternifolia, zählt jedenfalls zu der Familie der Myrtengewächse. Es ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der eine Höhe von 2 bis 14 Meter erreicht. Seine Borke ist rotbraun und papierähnlich, die jungen Zweige sind seidig behaart, die älteren kahl. Die Blütezeit ist von Juni bis Februar, aus den Blüten entwickeln sich Kapselfrüchte.

 

Australischer Teebaum: Inhaltsstoffe und Wirkung

Aus dem Blättern und Zweigen wird mittels Wasserdampfdestillation das Teebaumöl gewonnen, es ist eine klare bis leicht gelbliche Flüssigkeit mit frischem und würzigem Geruch. Das ätherische Teebaumöl ist ein Gemisch aus rund 100 verschiedenen komplexen Alkoholen und ätherischen Ölen. Der Hauptwirkstoff ist mit 40% Mengenanteil der sekundärer Pflanzenstoff Terpinen-4-ol. Diese alkoholische Verbindung kommt übrigens in geringerer Menge auch im ätherischen Lavendel- und Eukalyptusöl vor.

Australischer Teebaum (Melaleuca alternifolia) © Tangopaso / wikimedia
Australischer Teebaum (Melaleuca alternifolia) © Tangopaso / wikimedia

Australischer Teebaum und sein Teebaumöl bringt antimikrobielle Wirkung

Das Teebaumöl hat auch eine antimikrobielle Wirkung auf ein breites Spektrum von grampositiven und gramnegativen Bakterien, Hefen sowie Pilzen. In der jüngsten Zeit gewann Teebaumöl zusätzlich an Interesse, da es auch gegen (multi)resistente Keime eine wachstumshemmende Wirkung zeigte. Man verwendet es bei Infektionskrankheiten, Hautkrankheiten (Ekzeme, Warzen, Pickel und Akne, aber auch Schuppenflechte). Es gibt auch positive Daten zur Anwendung von Teebaumöl gegen Kontaktdermatitis bei Kindern.

 

Weitere Möglichkeiten, das Teebaumöl zu verwenden

Unter dem Strich können Schuppen gut bekämpft werden mithilfe eines Shampoos aus Teebaumöl. Auch bei Nagelpilz hilft das Teebaumöl verlässlich. Im dem man den Nagelpilz mit Teebaumöl direkt Bepinselt, und das mehrmals täglich. Hier sollte man jedoch nicht auf das Desinfizieren von Socken und Schuhen vergessen!

Mit ein paar Tropfen Teebaumöl auf der Zahnpasta kann man übrigens Karies und Zahnstein bekämpfen. Ebenso Entzündungen oder Mikroverletzungen im Mundbereich.

Schließlich bietet das Teebaumöl auch einen guten Schutz gegen Zecken. Dazu gibt man nur ein paar Tropfen in Kniehöhe auf die Hose! Außerdem wirkt das Teebaumöl gegen Wespen, zum Beispiel am Frühstückstisch im Freien.

Auch bei psychischen Erkrankungen können die Inhaltsstoffe des Australischen Teebaums positive Wirkungen entfalten. Dazu zeigten Studien, dass sich das Teebaumöl vor allem sehr gut zu Bekämpfung von Ängsten eignet und das Selbstvertrauen stärken kann.


Literatur:

Drugs and Lactation Database (LactMed) [Internet]. Bethesda (MD): National Library of Medicine (US); 2006–. Tea Tree Oil. 2021 May 17. PMID: 30000944.

Zambello A, Caroppo F, Belloni Fortina A. Tea Tree Oil Contact Sensitization in children [published online ahead of print, 2020 Sep 4]. Contact Dermatitis. 2020;10.1111/cod.13699. doi:10.1111/cod.13699

Sailer et al. Pharmaceutical and medicinal aspects of Australian tea tree oil. Phytomedicine Volume 5, Issue 6, December 1998, Pages 489-495. https://doi.org/10.1016/S0944-7113(98)80048-2

Chin et al. The effect of tea tree oil (Melaleuca alternifolia) on wound healing using a dressing model. J Altern Complement Med. 2013 Dec;19(12):942-5. doi: 10.1089/acm.2012.0787. Epub 2013 Jul 13.

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