Montag, Januar 30, 2023
Subscribe to get Updates
  • Login
MedMix
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
MedMix
No Result
View All Result
Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Infektiologie

Entstehung von Antibiotikaresistenzen auch ohne Antibiotika-Einsatz möglich

MEDMIX Online-Redaktion by MEDMIX Online-Redaktion
1. Dezember 2022
in Infektiologie
Bakterien © Maxx-Studio / shutterstock.com

Bakterien © Maxx-Studio / shutterstock.com

Die Entstehung von Antibiotikaresistenzen geht auch ohne Antibiotika-Einsatz. Deswegen muss man auch gegen die Verbreitung resistenter Keime vorgehen.

Unter dem Strich ist die Entstehung von Antibiotikaresistenzen möglich auch dort, wo keine Antibiotika zum Einsatz kommen. Das zeigten mehrere Studien der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich). Dies bedeutet wiederum auch, dass es nicht ausreicht, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren, um Antibiotikaresistenzen einzudämmen. Stattdessen sollte man auch die Verbreitung resistenter Keime blockieren.



 

Entstehung von Antibiotikaresistenzen und Resistenzgene

Bakterien sind immer häufiger resistent gegen die gängigen Antibiotika. Vermittelt werden die Resistenzen häufig durch Resistenzgene, welche von einer Bakterienpopulation zur nächsten springen können. Man nimmt an, dass sich die Resistenzgene vor allem dann verbreiten, wenn Antibiotika im Einsatz sind.

Dies kann man wiederum mit Darwins Lehre erklären. Denn dort wo Antibiotika eingesetzt werden, ist ein resistentes Bakterium gegenüber anderen Bakterien im Vorteil. In einer Umgebung ohne Antibiotika ergeben sich für resistente Bakterien keine Vorteile. Daher sind Gesundheitsexperten besorgt über eine exzessive Verwendung von Antibiotika und mahnen zu einem restriktiveren Einsatz.

 

Unbekannter Verbreitungsmechanismus für Resistenzgene, unabhängig vom Einsatz von Antibiotika

Ein Team von Forschenden unter der Leitung von Wissenschaftlern der ETH Zürich und der Universität Basel entdeckte unlängst allerdings bei Darmbakterien einen zusätzlichen, bisher unbekannten Verbreitungsmechanismus für Resistenzgene, der unabhängig ist vom Einsatz von Antibiotika. «Das heisst: Antibiotika restriktiv einzusetzen ist zwar richtig und wichtig. Diese Massnahme reicht allerdings nicht aus, um die Verbreitung von Resistenzen zu vermeiden», sagt Médéric Diard, heute Professor am Biozentrum der Universität Basel und bis vor kurzem noch an der ETH Zürich tätig. «Wenn man die Verbreitung von Resistenzgenen eindämmen will, muss man auch bei den resistenten Mikroorganismen selbst ansetzen. Man sollte dafür sorgen, dass sich diese nicht verbreiten können, zum Beispiel durch wirksamere Hygienemassnahmen oder Impfungen.» Diard leitete die Forschungsarbeit zusammen mit Wolf-Dietrich Hardt, Professor für Mikrobiologie an der ETH Zürich.



 

Kombination zweier Resistenzmechanismen

Verantwortlich für den neuentdeckten Verbreitungsmechanismus sind persistente Bakterien, auch Persister genannt. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass nicht nur Bakterien mit Resistenzgenen eine Antibiotikabehandlung überleben, sondern auch diese Persister. Das sind Bakterien, die in einen temporären Dämmerzustand verfallen und ihren Stoffwechsel auf ein Minimum reduzieren können. Dadurch können sie von Antibiotika nicht mehr abgetötet werden. Bei den Salmonellen bilden sich diese «Schläfer-Formen», wenn die Bakterien vom Darminneren ins Körpergewebe eingedrungen sind. Im Gewebe können die Persister dann monatelang ein unauffälliges Dasein fristen, um später wieder aus ihrem Dämmerzustand zu erwachen. Sind die Bedingungen für das Überleben der Bakterien dann günstig, kann das zu einem Wiederaufflammen der Infektion führen.

Doch selbst, wenn die Persister keine neue Infektion verursachen, können sie sich nachteilig auswirken, wie die Wissenschaftler nun in der Fachzeitschrift Nature [https://rdcu.be/bQhUI] berichten. Bei den Salmonellen ist eine Kombination der beiden Resistenzmechanismen nämlich häufig: Persister, die zusätzlich kleine Erbgutstücke (Plasmide) mit Resistenzgenen tragen.

 

Reservoir für genetische Information

Wie die Forschenden in einem Mausmodell mit Salmonellen zeigten, sind diese Schläfer in der Lage, die Resistenz im Darm auch an andere Individuen der eigenen Art und sogar an solche anderer Arten weiterzugeben, etwa Kolibakterien aus der normalen Darmflora. Die Experimente zeigten, dass Persister ihre Resistenzgene sehr effizient weitergeben können, sobald sie aus dem Dämmerzustand erwachen und auf Bakterien treffen, die für eine Gen-Weitergabe empfänglich sind. «Die Resistenzplasmide nutzen also ihr persistentes Wirtsbakterium aus, um für längere Zeit in einem Wirt zu überleben und sich anschliessend auf andere Bakterien zu übertragen. Das treibt ihre Verbreitung voran», erklärt ETH-Professor Hardt. Das Spezielle daran: Dieser Austausch geschieht völlig unabhängig davon, ob Antibiotika zugegen sind oder nicht.

Was die Forschenden bei Mäusen gezeigt haben, müsste nach ihrer Ansicht nun auch bei Nutztieren, die häufig unter Salmonelleninfektionen leiden, wie zum Beispiel Schweinen, genauer untersucht werden. Ebenfalls müsste untersucht werden, ob sich die Verbreitung von Resistenzen in Nutztierpopulationen durch Probiotika oder eine Impfung, die vor einer Salmonelleninfektion schützt, eindämmen liesse.




Literatur:

Bakkeren E, Huisman JS, Fattinger SA, Hausmann A. Furter M, Egli A, Slack E, Sellin ME, Bonhoeffer S, Regoes RR, Diard M, Hardt WD. Salmonella persisters promote the spread of antibiotic resistance plasmids in the gut. Nature, 4. September 2019, doi: 10.1038/s41586-019-1521-8 [https://rdcu.be/bQhUI]


Quelle:

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich)

Tags: AntibiotikaresistenzenPraxis
ShareTweetSend
MEDMIX Online-Redaktion

MEDMIX Online-Redaktion

Blick in den Newsroom der MEDMIX Print- und Onlineredaktion in Zusammenarbeit mit AFCOM – Verlag und Medienproduktionen.

Related Posts

Bei den meisten Infektionen mit Tuberkulose breiten sich die Bakterien in der Lunge aus. © Tatiana Shepeleva / shutterstock.com
Infektiologie

Infektionen mit Tuberkulose bleiben weltweit ein Problem

16. Januar 2023
Toxoplasmose Katzenbesitzer: Risiko einer Protozoeninfektion durch Toxoplasma gondii, die vom eigenen Tier übertragen werden. © Anton Papulov / shutterstock.com
Psychiatrie und Psychotherapie

Toxoplasmose, Schwangerschaft, Schizophrenie: was Katzenbesitzer wissen sollten

8. Januar 2023
Bakterien der Art Streptococcus pyogenes gehören zu den fleischfressenden Bakterien, die Nekrotisierende Fasziitis verursachen können. © Kateryna Kon / shutterstock.com
Infektiologie

Nekrotisierende Fasziitis: fleischfressende Bakterien schneller erkennen

14. Dezember 2022
Die einmal täglich angewendete, therapeutisch ausreichende Tablette mit Brivudin fördernt die Compliance.
Dermatologie und Ästhetische Medizin

Stärkste unter den vermarkteten Wirkstoffen gegen Herpes Zoster: mit Brivudin die Gürtelrose behandeln

8. Dezember 2022
Auch Hepatitis-Infektionen sind sexuell übertragbar, deswegen schützen Kondome hier am besten. © VGstockstudio / shutterstock.com
Partnerschaft und Sexualität

Hepatitis-Viren sind sexuell übertragbar, Kondome bieten besten Schutz

6. Dezember 2022
Malaria tropica ist ein akut lebensbedrohendes Krankheitsbild.
Reise- und Tropenmedizin

Symptome der Malaria tropica erkennen: Fieber, rasche Behandlung

5. Dezember 2022
Load More
ADVERTISEMENT

Corona-Krise, Coronavirus, Covid-19

Geruchs- und Geschmacksverlust gehören zu den typische Symptomen der Corona-Erkrankung Covid-19, die sich durch die Coronavirus SARS-Cov-2-Infektion entwickeln kann. © SamaraHeisz5 / shutterstock.com

Corona: Wie lange Geruchsverlust und Geschmacksverlust bei COVID-19-Patienten anhält

20. September 2022
Experten empfehlen, alle Patienten mit Grippe und schweren Erkältungen sofort auch auf SARS-CoV-2 und Covid-19 zu testen. © Sonis / shutterstock.com

Corona-Pandemie: wichtige Symptome der Coronavirus-Erkrankung Covid-19

21. September 2022
Corona-Pandemie: Schützt das Rauchen von Nikotin vor einer Infektion mit dem Coronavirus, oder verschlechtert es die Covid-19-Erkrankung. © Katharin Kon / nasruleffendy / shutterstock.com

Corona, Coronavirus und Nikotin: Raucher erkranken seltener aber schwerer an COVID-19

20. September 2022

Schnellsuche

No Result
View All Result

Covid-19, Coronavirus, Corona-Krise

Geruchs- und Geschmacksverlust gehören zu den typische Symptomen der Corona-Erkrankung Covid-19, die sich durch die Coronavirus SARS-Cov-2-Infektion entwickeln kann. © SamaraHeisz5 / shutterstock.com

Corona: Wie lange Geruchsverlust und Geschmacksverlust bei COVID-19-Patienten anhält

20. September 2022
Experten empfehlen, alle Patienten mit Grippe und schweren Erkältungen sofort auch auf SARS-CoV-2 und Covid-19 zu testen. © Sonis / shutterstock.com

Corona-Pandemie: wichtige Symptome der Coronavirus-Erkrankung Covid-19

21. September 2022
Corona-Pandemie: Schützt das Rauchen von Nikotin vor einer Infektion mit dem Coronavirus, oder verschlechtert es die Covid-19-Erkrankung. © Katharin Kon / nasruleffendy / shutterstock.com

Corona, Coronavirus und Nikotin: Raucher erkranken seltener aber schwerer an COVID-19

20. September 2022

MEDMIX Inside

Übersicht
MEDMIX-Mediadaten
MEDMIX-Autoren
Impressum
AGBs
Datenschutz

Recent News

Mann verzweifelt_mapo_japan©shutterstock

Suchtprävention: Problematisches Verhalten frühzeitig erkennen und unterbinden

30. Januar 2023
Die öligen Samen der Nachtkerze kamen schon vor Jahrhunderten als Pflanzenbrei gegen Geschwüre und Hautkrankheiten zum Einsatz, ein krampflösender Aufguss aus den Sprossen sollte weiter bei Magen-Darm-Beschwerden helfen. © Nick Pecker / shutterstock.com

Nachtkerzensamen, Nachtkerzenöl: gute Wirkung der Heilpflanze Nachtkerze

30. Januar 2023

NEWS Archiv-Kalender

Januar 2023
MDMDFSS
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031 
« Dez    

Tags

Adipositas Alzheimer Antibiotika Arthrose Asthma Bluthochdruck Brustkrebs Cannabis COPD Corona Coronavirus Covid-19 Demenz Depression Depressionen Diabetes Ernährung Fettleibigkeit Gehirn Herz-Kreislauf Herzinfarkt Herzinsuffizienz Hypertonie Immunsystem Immuntherapie Kinder Krebs Lungenkrebs migräne Osteoporose Parkinson Praxis Psychotherapie Rheuma Rückenschmerzen Schlafstörungen Schlaganfall Schmerzen Schwangerschaft Sport Stress Typ-2 Diabetes Ultraschall Vitamin D Übergewicht
  • Privatsphäre-Einstellungen ändern
  • Historie der Privatsphäre-Einstellungen
  • Einwilligungen widerrufen

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Create New Account!

Fill the forms below to register

All fields are required. Log In

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Zur mobilen Version gehen