8 von 10 Menschen müssen sich zumindest 1x im Leben die Frage stellen, was gegen Kopfschmerzen hilft und wie eine effektive Selbstbehandlung aussieht?
Was hilft gegen Kopfschmerzen vorbeugend, was kann man selbst tun, was hilft auf Rezept? Solche Fragen stellen etwa 8 von 10 Betroffenen, die unter Kopfschmerzen leiden und wegen ihrer Beschwerden regelmäßig professionelle Hilfe suchen. Eine Selbstbehandlung kann man vor allem versuchen, wenn Kopfschmerzen erstmals oder sehr selten auftreten.
Jedenfalls leiden 9 von 10 Menschen entweder an einem Spannungskopfschmerz (Kopfschmerz vom Spannungstyp) oder an der Migräne oder kombiniert an beiden Arten.
Von primären Kopfschmerzen spricht man, wenn keine andere Erkrankungen vorliegt. Aus medizinischer Sicht sind primäre Kopfschmerzen nicht gefährlich, doch sie sind sehr unangenehm und beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.
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Spannungskopfschmerz und Migräne
Spannungskopfschmerz. Man unterscheidet episodischen und chronischen Spannungskopfschmerz. Chronischen Spannungskopfschmerz tritt wenigstens an 15 Tagen pro Monat auf.
Spannungskopfschmerz zeigt sich normalerweise drückend bis ziehend, in der Intensität leicht bis mäßig und beidseitig. Der Schmerz verstärkt sich nicht bei körperlicher Aktivität.
Übelkeit, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit werden gleichzeitig beobachtet.
Migräne. Kopfschmerzattacken bei Migräne dauern 4 bis 72 Stunden. Der Schmerz ist meist einseitig, ist eher klopfend, pochend, pulsierend und seine Intensität mäßig bis stark. Der Alltag wird sehr stark beeinträchtigt. Beim Treppensteigen oder bei üblicher körperlicher Aktivität wird der Schmerz überwiegend verstärkt.
Häufige Begleiterscheinungen sind Übelkeit und Erbrechen sowie Geräusch-, Licht- und Geruchsempfindlichkeit.
Bei Migräne mit Aura (bei 15 %) treten vor der Kopfschmerzattacke zusätzlich neurologische Symptome auf, gefolgt vom Kopfschmerz, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit in weniger als einer Stunde. Die Kopfschmerzphase kann in Einzelfällen sogar fehlen. Eine typische Aura besteht in Sehstörungen, halbseitigen Sensibilitätsstörungen, Sprachstörungen oder eine kombinierte Symptomatik.
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Was gegen Kopfschmerzen in der Selbstbehandlung hilft
Migräne und Spannungskopfschmerz können – wenn primär auftretend – grundsätzlich selbst behandelt werden. Neben dem Einsatz von Schmerzmitteln und auch alternativmedizinischen Produkten – wie beispielsweise Pfefferminzöl, Tigerblasam, Japanisches Heilpflanzenöl, Mutterkraut und die Pestwurz oder auch Gewürznelken kauen, andere ätherische Öle wie Lavendel, Zitronengras und Neroli etc., – spielen auch Veränderungen im Alltag eine wichtige Rolle. Dazu zählen die richtige Ernährung, vermeiden von Alkohol und Nikotin, regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft, Entspannung und Stressreduktion zum Beispiel durch erholsame Bäder mit Rosmarin – aber auch das Schreiben eines Kopfschmerztagebuchs ist bei häufigen Auftreten sehr empfehlenswert. Zur Selbstbehandlung sind verschiedene Wirkstoffe gegen Kopfschmerzen frei verkäuflich erhältlich.
Was tun gegen Kopfschmerzen vom Spannungstyp?
Mittel der 1. Wahl sind
– 1.000 mg Paracetamol als Einzeldosis;
– die Einzeldosis der fixen Wirkstoffkombination aus 500 mg Acetylsalicylsäure, 500 mg Paracetamol und 130 mg Coffein.
– Einzeldosis mit 1.000 mg Acetylsalicylsäure;
– 400 mg Ibuprofen als Einzeldosis.
Was hilft gegen Kopfschmerzen zur Selbstmedikation akuter Migräneattacken mit und ohne Aura?
Mittel der 1. Wahl sind:
– Die fixe Wirkstoffkombination aus 500 mg Acetylsalicylsäure, 500 mg Paracetamol und 130 mg Coffein als Einzeldosis;
– 1.000 mg Acetylsalicylsäure als Einzeldosis.
– Einzeldosis mit 400 mg Ibuprofen
Ein Arzt, Schmerzspezialist beziehungsweise Neurologe muss vor allem auch seltene Kopfschmerzformen abklären. Dazu gehören der Cluster-Kopfschmerz, Trigeminusneuralgie sowie atypische Gesichtsschmerzen. Weiters sollte Spezialisten verschiedene Situationen genauer analysieren.
– Jedenfalls muss der Arzt genau Kopfschmerzen untersuchen, wenn gleichzeitig Symptome wie Lähmungen, Gefühls-, Seh-, Gleichgewichtsstörungen, Augentränen oder starkem Schwindel, einem epileptischen Anfall sowie Bewusstlosigkeit auftreten.
– Wenn Kopfschmerzen täglich oder fast täglich auftreten.
– Sofern Betroffene auch psychische Veränderungen wie Störungen des Kurzzeitgedächtnisses sowie der Orientierung (Zeit, Ort und Person) beobachten kann.
– Weil Kopfschmerzen erstmals im Alter von über 40 Jahren auftreten.
– Da die Kopfschmerzen in ihrer Intensität, Dauer und/oder Lokalisation unüblich sind.
– Der Experte sollte eine diagnostische Untersuchung einleiten, wenn die Kopfschmerzen erstmals während oder nach körperlicher Anstrengung auftreten, sehr stark sind sowie in den Nacken ausstrahlen.
– Natürlich erfolgt eine ausführliche Untersuchung bei Kopfschmerzen nach einer Kopfverletzung.
– Außerdem sollte der Arzt Kopfschmerzen, die trotz Behandlung stärker werden, genauer analysieren.
– Problematisch sind auch Kopfschmerzen, die nicht mehr auf die bisher wirksamen Medikamente ansprechen.
– Ebenso muss ein Arzt mit hohem Fieber einhergehenden Kopfschmerzen genauer untersuchen.
Vorbeugende Therapien
Einzelne Patienten können unter anderem den Einsatz von den Migräneprophylaktika Cyclandelat, von Magnesium, Lavendel, Pfefferminz, Mutterkraut und Pestwurz versuchen. Der Arzt kann aber auch weitere rezeptpflichtige Medikamente sowie moderne Antikörper zur Vorbeugung vor einer Migräne verschreiben. Eine Verhaltenstherapie als Prophylaxe hat sich bei manchen Patienten ebenfalls bewährt. Patienten mit hochfrequenter Migräne – mit mehr als 3 Attacken/Monat – sowie erheblicher Einschränkung der Lebensqualität sollten eine psychologische Therapie in Erwägung ziehen.
Behandlung mit Rezept
Jedenfalls bietet der Markt auch eine Vielfalt an rezeptpflichtigen Arzneimitteln an. Allerdings muss natürlich der Arzt darüber treffen, welcher Wirkstoff einzusetzen ist. Zudem sollte er seine erst Entscheidung dann auch immer wieder evaluieren. Bekannte und auch bewährte Wirkstoffe sind Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, verschiedene NSAR – die Nichtsteroidalen Antirheumatika – sowie die Triptane bei Migräne.
Meist hilft die zusätzliche Anwendung von Wirkstoffen gegen Übelkeit – den sogenannten Antiemetika, um das Schmerzmittel besser aufnehmen zu können. Bei schweren und häufigen Migräneattacken ist auch eine rezeptpflichtige Vorbeugung mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln möglich. Die rezeptpflichtige Arzneimitteltherapie sollte durch nicht medikamentöse Maßnahmen – Verhaltenstherapie und Ausdauersport – begleitet werden.
Sehr problematisch sind Kopfschmerzen durch übermäßigen Gebrauch von Arzneimitteln. Dabei tritt ein diffuser, dumpf-drückenden oder auch pulsierenden Dauerkopfschmerz auf. Dieser kann durch die tägliche oder fast tägliche Einnahme von Migräne- und Schmerzmitteln entstehen. Bei Verdacht auf diesen sogenannten medikamenteninduzierten Kopfschmerz muss unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Eine Umstellung auf andere Medikamente ist hier meistens erfolglos.
Literatur:
Leeran Baraness; Annalee M. Baker. Acute Headache. StatPearls [Internet]. Last Update: February 14, 2020.
Sharon A. Kandel; Pujyitha Mandiga. Cluster Headache. StatPearls [Internet]. Last Update: June 30, 2020.
Quelle: Was hilft gegen Kopfschmerzen vom Spannungstyp? MEDMIX 05/2006