Um die Ursache von Schlafstörungen feststellen zu können, sollte man betroffene Personen für einige Nächte in einem Schlaflabor beobachten.
Unter dem Strich haben in unseren Breiten etwa ein Drittel der Bevölkerung chronische Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Wobei etwa 10 Prozent sogar unter dem Krankheitsbild der Insomnie, der pathologischen Schlafstörung, leiden. Deswegen wären es zum Feststellen der Ursachen sinnvoll, Patienten für einige Nächte in einem Schlaflabor zu beobachten.
Schlafstörungen ernst nehmen
Wer an Schlafstörungen leidet, fühlt sich tagsüber meist schläfrig, ist weniger konzentriert und nicht mehr voll leistungsfähig. Auch die Gedächtnisleistung lässt nach. Es besteht die Gefahr des Sekundenschlafs, was vor allem im Straßenverkehr gefährlich werden kann.
Häufig sind Umweltfaktoren wie Stress, Lärm und Licht sowie schlafstörende Gewohnheiten dafür verantwortlich, dass die nächtliche Ruhe beeinträchtigt wird. Es gibt aber auch eine Reihe von Erkrankungen, die zu Schlafstörungen führen. Verbreitet sind das Restless-Legs-Syndrom, bei dem periodische Beinbewegungen den Schlaf unterbrechen und Atmungsstörungen wie die obstruktive Schlafapnoe, die zu nächtlichen Atemaussetzern führt.
Folgeerkrankungen durch Schlafstörungen
Chronischer Schlafmangel kann außerdem zu Folgeerkrankungen, etwa des Herz-Kreislauf-Systems, führen. Durch die große Zahl der Betroffenen, Arbeitsausfallzeiten, Krankheitskosten und die Schwere der Folgeerkrankungen stellen Schlafstörungen nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem dar. Um die Ursache einer Schlafstörung genau feststellen zu können, kann es wie eingangs erwähnt sinnvoll sein, den Patienten für einige Nächte in einem Schlaflabor zu beobachten.
Dort können die Ärzte verschiedene Organaktivitäten, wie etwa Hirnströme, Atmung, Augen- und Beinbewegungen oder die Herzaktivität messen, während der Patient schläft. Durch die Untersuchung im Schlaflabor erhalten Ärzte wichtige Einblicke in das Schlafverhalten des Patienten.
Man kann Schlafstörungen sowohl ambulant als auch stationär im Schlaflabor analysieren
Personen mit Schlafstörungen können in einem Schlaflabor sowohl ambulant, von Fachärzten, als auch stationär im Krankenhaus untersucht werden. Die Art der Betreuung – nämlich die Überwachung durch Personal, die kontinuierliche Erfassung von Messsignalen und die eingesetzten Geräte – ist ambulant sowie im Krankenhaus gleich aufwändig. Unterschiede können sich durch die Komplexität schlafmedizinischer Diagnosen und Angebote am Tag ergeben.
Quelle:
Statement » Schlafstörungen: Ein Versuchsmodell für die sektorübergreifende Versorgung? «. Professor Dr. med. Winfried J. Randerath, Generalsekretär der DGP, Chefarzt am Krankenhaus Bethanien, Direktor des Wissenschaftlichen Instituts Bethanien, Solingen. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), März 2019, Berlin.