Eine neu entdeckte Therapie bei Übergewicht und Fettleibigkeit nimmt Hunger und Völlegefühl ins Visier, um letztendlich die Nahrungsaufnahme zu reduzieren.
Es ist die Aufgabe unserer Hormone, uns zu sagen, wann wir essen und wann wir damit aufhören sollen. Bei vielen von Übergewicht oder Fettleibigkeit betroffenen Personen ist jedoch genau dieses hormonelle Steuerungssystem aus dem Gleichgewicht geraten.
Hormonähnliche Substanz zur Therapie bei Übergewicht und Fettleibigkeit
Im Zuge aktueller Forschungsarbeit gelang es Wissenschaftern nun eine hormonähnliche Substanz zu entwickeln, um gleichzeitig Hunger zu unterdrücken und die Sättigung bzw. das Vollgefühl zu fördern.
Im Journal of Medicinal Chemistry zeigten Wissenschafter das fettleibig Mäuse, denen diese Substanz über einen Zeitraum von 14 Tagen verabreicht wurde, tendenziell weniger Nahrung zu sich nahmen, als Mäuse denen diese Substanzen vorenthalten wurden.
In ihrer Studie konzentrierten sich Wissenschafterin Constance Chollet und Kollegen auf zwei zentrale Rezeptoren im Körper, die dabei helfen können, Appetit in Schach zu halten. Wenn Hormone an sogenannte Ghrelin-Rezeptoren binden, verspüren wir ein Hungergefühl. Binden andere Hormone jedoch an sogenannte Neuropeptid Y2 Rezeptoren, breitet sich ein spürbares Sättigungsgefühl aus.
Seit langem beschäftigen sich Wissenschafter immer wieder mit der Auffindung von Substanzen, deren primäres Ziel die Ghrelin-Rezeptoren sind, um gegen das immer weiter vorherrschende Problem der Fettleibigkeit anzukämpfen.
Therapie bei Übergewicht und Fettleibigkeit führt zu Reduktion des Appetits
Da unser Appetit jedoch nicht der Steuerung eines einzigen Hormons unterliegt, sondern aufgrund des Zusammenspiels vieler Hormone zustande kommt, suchten Constance Chollet und ihr Team nach einer Therapie bei Übergewicht und Fettleibigkeit in Form einer Substanz, die sich dieser Komplexität annimmt.
Dabei gelang es den Experten, ein Peptid zu entwickeln, welches sowohl an Ghrelin als auch an Neuropeptid Y2 Rezeptoren bindt. Mit vielversprechenden Ergebnissen. So führte die Verabreichung der Substanz bei fettleibigen Mäusen, im Vergleich zu Mäusen der Kontrollgruppe, zu einer signifikanten Reduktion des Appetits, bzw. der Nahrungsaufnahme.