Mometason wird über die Nase inhalatiert, den Wirkstoff setzt man zur Therapie und Vorbeugung von Heuschnupfen und allergischer Rhinitis ein.
Manche Patienten mit Heuschnupfen-Symptomatik leiden das ganze Jahr unter ihrer Allergie. Schuld sind vordergründig Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare und ihre Epithelien sowie Federstaub. Es kommt zu Symptomen wie eine ständig verlegte Nase, wässrige Hypersekretion, Niesen und Juckreiz. Diese „Langzeit“-Betroffenen benötigen gut verträgliche, einfach einzunehmende und lang wirksame Medikamente. Antihistaminikahältige Nasensprays helfen rasch, müssen allerdings mehrmals täglich appliziert werden. Lokal abschwellende Nasentropfen tun dies auch, sind allerdings wegen der latenten Konstriktion der Gefäße in der Nasenschleimhaut für einen Dauergebrauch nicht zugelassen. Die Wirkung der Cromoglycinsäure tritt erst nach 2–3 Wochen ein. Eingesetzt werden seit langem intranasal anzuwendende Kortikoide zur Verfügung. Mometason ist eine weitere Option zur Behandlung einer allergischen Rhinitis und von Heuschnupfen.
Mit dem Lokal-Kortikoid Mometason allergische Rhinitis behandeln
Mometason gehört zur Gruppe der nicht fluorierten Glukokortikoide. Wie bei den anderen Kortikoidsprays kommt eine thixotrope Suspension zur Anwendung, die ausreichend gut geschüttelt werden muss, um die gelartige visköse Suspension zu verflüssigen.
Das Glukokortikoid Mometason unterdrückt die humorale und zelluläre Entzündungsreaktion und verbessert so die Rhinitis-Symptomatik.
Vor der Anwendung muss der Patient den Pumpspray 6– bis 7-mal betätigen, bis ein Sprühnebel austritt. Dieser Vorgang ist zu wiederholen, wenn bis zur nächsten Verwendung etwa 2 Wochen vergangen sind. Die übliche Tagesdosis beträgt bei Kindern unter 12 Jahren täglich einen Sprühstoß. Kinder über 12 Jahren und Erwachsene machen zwei Sprühstöße täglich – jeweils in jedes Nasenloch, wobei die Anwendungsdauer nicht limitiert ist.
Linderung der Beschwerden bei Heuschnupfen
Bereits nach dem ersten Behandlungstag zeigt Mometason eine Linderung der Beschwerden bei Heuschnupfen. Bezüglich Sicherheitsbedenken stehen wie bei jeder lokalen Kortikoidtherapie eventuelle systemische Nebenwirkungen im Vordergrund. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass nach der intranasalen Applikation über 7 bis 14 Tage bei den Studienteilnehmern die Plasmaspiegel kaum messbar waren.

Im Grunde genommen betrug die systemische Bioverfügbarkeit etwa nur 0,08%. Unter dem Strich erhöht jedenfalls das eventuelles „Verschlucken“ von Mometason das Risiko nicht, da aus dem Darm nur 8% der dorthin gelangten Menge resorbiert wird. Weiter baut der Organismus bei der ersten Passage in der Leber nahezu 100% der Substanz ab.
Bei einer bioptischen Nachkontrolle des Zustandes der Nasenschleimhaut von Rhinitis-Patienten nach 12-monatiger Daueranwendung war in der erwähnten Studie nicht nur keine Atrophie des Epithels erkennbar, sondern es verbesserte sich sogar der Zustand der Nasenschleimhaut.
Als Nebenwirkungen traten Kopfschmerzen (8%), blutiger Nasenschleim (8%), Pharyngitis (4%), Brennen (2%) und für Kortikoidapplikationen in der Nase typische Reizungen der Nasenschleimhaut auf.
Mometason bei älteren Menschen mit chronischer Rhinitis
Die Behandlung mit einem Mometason-Nasenspray plus isotonischer Kochsalzlösung war einer Therapie mit Kochsalzlösung alleine bei älteren Patienten mit Rhinitis nicht überlegen. Und zwar hinsichtlich der der Lebensqualität sowie der Verringerung der Beschwerden.
Literatur:
Carvalho V, Olej B, Rodrigo de Moraes J, Boechat JL. Mometasone furoate is not superior to saline for chronic rhinitis in the elderly. World Allergy Organ J. 2019;12(10):100064. Published 2019 Oct 14. doi:10.1016/j.waojou.2019.100064