Freitag, April 26, 2024

Mit dem MEND-Protokoll: kognitiven Abbau im Alter auch bei bereits bestehender Demenz umkehren

Das MEND-Protokoll enthält Änderungen des Lebensstils wie glutenfreie Ernährung, natürliche Nährstoffe und achtsame körperliche Ertüchtigung, womit man den kognitiven Abbau sowie eine bereits bestehende Alzheimer Demenz umkehren kann.

Im Grunde genommen ist die Alzheimer-Demenz nicht nur in unseren Breiten sondern auch global eines der größten Gesundheitsprobleme. Unlängst haben Wissenschaftler herausgefunden, dass mit den richtigen Maßnahmen eine Umkehrung des kognitiven Abbaus bei Patienten mit früher Alzheimer-Demenz oder ihren Vorläufern MCI (leichte kognitive Beeinträchtigung) und SCI (subjektive kognitive Beeinträchtigung) möglich wird – der verwendete therapeutische Ansatz wurde dabei als MEND-Protokoll (Metabolic Enhancement for NeuroDegeneration) bezeichnet, was eine metabolische Verbesserung der Neurodegeneration beschreibt.

So konnten beispielsweise betroffene Patienten, die zuvor ihre Arbeit einstellen mussten, in ihren Beruf zurückkehren. Und andere Betroffene, die Schwierigkeiten bei der Arbeit hatten, konnten ihre Leistung wieder verbessern. Schließlich berichteten die Patienten, ihre Ehepartner sowie auch Kollegen und Mitarbeiter über deutliche Verbesserungen.

 

MEND-Protokoll gegen kognitiven Abbau und sogar Alzheimer Demenz hochwirksam

Das Ausmaß der Verbesserung war beispiellos und lieferte zudem objektive Beweise dafür, dass das MEND-Protokoll im Alter als programmatischer Ansatz zur Verringerung des kognitiven Abbaus und sogar bei Alzheimer Demenz hochwirksam ist. Diese Ergebnisse könnten auch weitreichende Auswirkungen haben

  • auf die Behandlung von Alzheimer, MCI und SCI;
  • für personalisierte Programme, die auch die Wirksamkeit von Medikamenten verbessern können;
  • zur persönlichen Identifizierung des ApoE-Genotyps.

Die Studie dokumentierte diesen Ansatz der metabolischen Programmatik – dem MEND-Protokoll – bei zehn Patienten im Alter zwischen 49 und 75 Jahren. Das personalisierte Protokoll zur Verbesserung des Stoffwechsels enthielt metabolische Parameter wie Homocystein, Glucose und Entzündungswerte. Diese sind bekannt dafür, dass sie den kognitiven Abbau und Alzheimer beeinflussen. Die Forscher betonten aber auch, dass nicht alle Patienten alles im MEND-Protokoll tun können. MEND wird von Muses Labs landesweit zu Praktikern, integrativen medizinischen Zentren und anderen medizinischen Versorgungsorganisationen befördert.

 

Änderungen des Lebensstils bei Ernährung und Bewegung

Das in der Studie beschriebene MEND-Protokoll umfasste mehr als zwei Dutzend Interventionen. Nach der Analyse der einer Blut- und Urinwerte nahmen die Forscher bei den Probanden Änderungen bei der Nahrungsaufnahme vor. Beispielsweise bekamen die Betroffenen sehr viel weniger Kohlenhydrate. Die glutenfreie Diät wurde mit einer Reihe natürlicher Wirkstoffe wie Curcumin, Fischöl (Omega-Fettsäuren), Vitamin D und anderen Vitamine sowie Hormonen und Probiotika ergänzt.

Zu den wichtigsten Maßnahmen zählten nach Ansicht der Experten aber auch, dass die Patienten mindestens 3 Stunden vor dem Schlafengehen und mindestens 12 Stunden zwischen dem Abendessen und dem Morgen fasten mußten.

Zur körperlichen Ertüchtigung standen unter anderem Yoga oder eine andere Form der Achtsamkeit sowie Schwimmen am Programm. Nach zehn Monaten war rund die Hälfte der Probanden wieder arbeitsfähig. Deshalb sollen man diese Maßnahmen in den kommenden Jahren weiter in großem Stil wissenschaftlich überprüfen.

 

Gesunde Lebensstil gegen kognitiven Abbau und Demenz

Im Grunde genommen kann man mit einem gesunden Lebensstil wichtige vorbeugende Maßnahmen setzen, um dem natürlichen kognitiven Abbau mit steigendem Alter entgegen zu wirken. Solche Interventionen können gegen eine Verschlechterung des Gedächtnisses, aber auch gegen MCI, SCI und sogar auch gegen Demenzen wie Alzheimer helfen.

Ein wichtiger Puzzlestein ist die gesunde Ernährung und die richtigen Nährstoffe. Dazu gehört natürlich der Konsum von reichlich Gemüse. Vor allem grüne Salatsorten, Lauch, Spinat und auch Kohlarten sollen gegen den kognitiven Abbau wirksam sein. Besonders wichtig sind neben anderen Vitaminen auch die Vitamine K und D sowie das Spurenelement Cholin.

Seit längerem gelten auch Omega-Fettsäuren sowie verschiedene Gewürze und Kräuter wie Kurkuma, Nelken, Zimt, Thymian, Schwarzer Pfeffer, Rosmarin und Oregano als gut für Gehirn und Nervenzellen.

Schließlich sind auch ausreichend viel Sport und Bewegung sowie viele soziale Kontakte wichtig, um kognitiven Defiziten und sogar Demenzen entgegenzuwirken.


Literatur:

Weeks J. Integrative MEND Protocol for Reversing Alzheimer’s Picked Up in Aging and by George Washington University … plus more. Integr Med (Encinitas). 2016 Aug;15(4):24-6. PMID: 27574490; PMCID: PMC4991646.

Bredesen DE, Amos EC, Canick J, Ackerley M, Raji C, Fiala M, Ahdidan J. Reversal of cognitive decline in Alzheimer’s disease. Aging (Albany NY). 2016 Jun;8(6):1250-8. doi: 10.18632/aging.100981. PMID: 27294343; PMCID: PMC4931830.

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