Lithium scheint gegen Suizidgedanken zu wirken. Lithium (beziehungsweise Lithiumsalze) könnte auch zur sofortigen Suizidprophylaxe effektiv sein.
Bereits Anfang der 1990-iger Jahre konnte die Forschung nachweisen, dass Lithium einen besondere Wirkung hat und gegen Suizidgedanken und zur Suizidprophylaxe wirksam zu sein scheint. Seither nimmt die Substanz einen besonderen Stellenwert in nationalen und internationalen Leitlinien ein. Man verwendet es deswegen auch als Wirkstoff zur Stimmungsstabilisierung bei affektiven Störungen.
Klinische Erfahrungen zeigen, dass Lithium nicht nur eine stimmungsstabilisierende Wirkung hat, sondern im akuten Fall auch als schnelle Suizidprophylaxe eine gute Wirkung entfalten kann. Insbesondere Patienten mit klassischen affektiven Krankheitsbildern wie bipolaren Störungen oder Depressionen sollen laut Experten von einer Behandlung mit Lithium profitieren können.
Lithium gegen Suizidgedanken zur Suizidprophylaxe
Hausärzte spielen im Rahmen der Vorbeugung eine sehr wichtige Rolle, weil suizidale Patienten ihnen gegenüber doch recht häufig Andeutungen zu Suizidgedanken machen. Hausärzte und Angehörige sollten Hinweise auf Lebensmüdigkeit oder gar Ankündigungen von Selbstmordabsichten stets ernst nehmen. Dementsprechend sollten sie ein Gespräch darüber anbieten und Personen, die suizidgefährdet erscheinen, an Spezialisten überweisen.
Eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen ist, darüber zu reden und gegebenenfalls Hilfe anzubieten. Außerdem können niederschwellige psychosoziale Angebote wie Krisen- und Beratungsdienste oder Telefonseelsorge Hilfestellungen und Unterstützung in derartigen Lebenskrisen bieten.
Lithium im Gehirn
Experimente mit Neutronen an der Technischen Universität München (TUM) zeigten unlängst, dass sich in der weißen Gehirnsubstanz Lithium stärker anreichert als in der grauen. Dies lässt vermuten, dass dieses Antidepressivum anders wirkt als synthetische Psychopharmaka. Bekannt ist das Metall vor allem aufgrund seines Einsatzes in wieder aufladbaren Batterien.
Doch seit Jahrzehnten kommt der Wirkstoff auch in der Behandlung als Antidepressivum bei verschiedenen psychischen Erkrankungen zum Einsatz. Beispielsweise wie bei Depressionen, Manien sowie bipolaren Störungen.
Die genaue biologische Wirkungsweise in bestimmten Gehirnregionen ist jedoch noch kaum verstanden. Bekannt ist, dass Lithium die Stimmung aufhellt und das Aggressionspotential senkt.
Lithium als Universalmedikament
Im Grunde genommen ist es aber sehr schwer, Lithium adäquat zu dosieren. In diesem Sinne scheuen sich auch viele Ärzte, es als „Universalmedikament“ einzusetzen. Allerdings kann auch ein höherer natürlicher Gehalt an Lithium im Trinkwasser als Suizidprophylaxe zu einer niedrigeren Suizid-Rate in der Bevölkerung führen. Das konnten mehrere internationale Studien dazu zeigen.
Übrigens lagert der Körper das Lithium auch bei unbehandelten Personen im Gehirn ein. Deshalb könnte Lithium, das die Forschung bislang noch als relativ unbedeutend definierte, ein essenzielles Spurenelement für den Menschen sein.
Literatur:
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