Samstag, April 27, 2024

Leistungsharmonisierung bei Sozialversicherung

Damit jeder Versicherte für seine Beiträge dasselbe erhält, hat die Sozialversicherung eine Leistungsharmonisierung in Angriff genommen.

Um sicher zu stellen, dass jede/jeder Versicherte für ihre/seine Beiträge dasselbe erhält, hat die Sozialversicherung eine Leistungsharmonisierung in Angriff genommen. Als ersten Schritt hat die Generalversammlung der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) am 26. September 2017 folgende Änderungen beschlossen: Ab 1. Oktober 2017 erhalten alleinerziehende WGKK-Versicherte ab dem 43. Tag des Krankenstandes einen Familienzuschlag zum Krankengeld, wenn mindestens ein Angehöriger im Sinne des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes (ASVG) ohne eigenes Einkommen vorhanden ist (z.B. ein Kind). Bei einer Ehe (Lebensgemeinschaft) gebührt der Zuschlag, sofern die Ehegattin/der Ehegatte (die Lebensgefährtin/der Lebensgefährte) kein eigenes Einkommen hat. Weiters wird der Zuschuss zur Zeckenschutzimpfung von 2 auf 4 Euro erhöht. Zudem kommt es zu einer Änderung bei den Rollstühlen und den saugenden Inkontinenzprodukten. Sofern diese Leistungen nicht als Sachleistungen bezogen werden können (= Direktverrechnung der zuständigen Firma mit der WGKK), erhöht sich der Zuschuss der WGKK.

Die Kostenübernahme des gynäkologischen Ultraschalls durch die WGKK wird bei den bevorstehenden Honorarverhandlungen, die im Oktober starten, ein Thema sein.

WGKK-Obfrau Ingrid Reischl betonte in ihrem Bericht vor der Generalversammlung, dass es in Österreich ein gutes Gesundheitssystem gibt, „auch wenn es die Ärztekammer anders kommuniziert.“ Und weiter: „Die Patientinnen und Patienten werden rasch versorgt und es herrscht eine hohe Zufriedenheit mit dem System – das wurde zuletzt von der London School of Economics in der Effizienzstudie bestätigt.“ Zur oftmals geforderten Fusion der Sozialversicherungsträger sagte Reischl, dass man zuerst die Tarife vereinheitlichen und Leistungen harmonisieren muss, bevor man über eine Zusammenlegung spricht. Um die damit verbundenen Kosten stemmen zu können, bedarf es eines „fairen Risikostrukturausgleichs“, betonte die WGKK-Obfrau.

Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner begrüßt die Leistungsharmonisierung: „Alle Menschen in unserem Gesundheitssystem sollen die gleichen umfassenden Leistungen bekommen – unabhängig davon, wo sie versichert sind. Es gilt, die Leistungen auszubauen und das Leistungsniveau nach oben hin anzugleichen. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung wird jetzt durch die Krankenkassen gesetzt. Mir ist wichtig, dass diese Maßnahmen für die Menschen jetzt auch schnell spürbar sind. Es müssen weitere Schritte folgen, denn es gibt noch andere Bereiche, in denen es eine Harmonisierung und einen Ausbau der Leistungen braucht – etwa in

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