Freitag, April 26, 2024

Auswirkungen von Cannabis auf Sensation Seeking

Konsum von Cannabis und Sensation Seeking sowie Belohnungsempfänglichkeit stehen bei Jugendlichen in engem Zusammenhang.

Psychologische Interventionen helfen, Sensation Seeking und Belohnungsempfänglichkeit zu managen und so den Konsum von Cannabis bei Jugendlichen zu reduzieren. Sensation Seeking ist das Suchen nach immer neuen und aufregenden Erfahrungen. Im Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis ist ein starker Hang zu Sensation Seeking ein beträchtlicher Risikofaktor für beginnendes Suchtverhalten.

Laut einer unlängst publizierten Anaylse steht Sensation Seeking mit der Belohnungsempfänglichkeit im Zusammenhang. Wobei die Belohnungsempfänglichkeit beschreibt, wie „belohnend“ eine Person unterschiedliche Erfahrungen empfindet.

Der Konsum von Cannabis wird seinerseits ebenfalls mit der Belohnungsempfänglichkeit in Verbindung gebracht. Dies erklärt somit teilweise die Beziehung zu Sensation Seeking.

Darüber hinaus beschreiben die Forscher eine schulbasierte psychologische Intervention, die sich sowohl auf Sensation Seeking als auch auf die Verwendung von Cannabis bei Jugendlichen auswirkt. Dabei ist das Hinauszögern des Erstgebrauchs und das Einbremsen des Fortschritts von leichtem zum schwerem Cannabiskonsum oberstes Ziel.

 

Sensation Seeking und Belohnungsempfänglichkeit an fast 4.000 Jugendlichen untersucht

Dr. Patricia Conrod – Professor für Psychiatrie – und ihre Kollegen von der University of Montreal and Le Centre hospitalier universitaire Sainte-Justine werteten die Daten einer sehr großen Probandengruppe von fast 4.000 Jugendlichen hinsichtlich der Belohnungsempfänglichkeit über einen Zeitraum von 5 Jahren aus.

Jugendliche sehen oft den Konsum von Cannabis als unproblemtisch für die Gesundheit – trotz zunehmender Hinweise, dass sich der Konsum von Cannabis negativ auf die Entwicklung des Gehirns und der kognitiven Funktionen auswirken kann.

Der Grad der Belohnungsempfänglichkeit wurde mit einer „go/no go“-Aufgabe festgestellt. Dabei wurde den Probanden gesagt, wann sie agieren oder nicht agieren müssen, um eine Belohnung zu erhalten. Oder eine Bestrafung zu vermeiden. Die Forscher stellten fest, dass sich die Belohnungsempfänglichkeit bei Jungen und Mädchen unterschiedlich entwickelte und auch von der Ausgeprägtheit von Sensation Seeking abhängig war.

 

Sensation Seeking und Belohnungsempfänglichkeit bei Jugendlichen, die Cannabis konsumieren

Dr. Conrod‘s Studie legt nahe, dass psychologische Interventionen Jugendlichen helfen können, Sensation Seeking und Belohnungsempfänglichkeit zu managen und damit auch dazu beitragen, den Konsum von Cannabis bei Jugendlichen zu reduzieren.

Dazu ist es laut der Forscher hoch an der Zeit, da Jugendliche vielfach den Konsum von Cannabis als geringes Risiko betrachten – trotz der zunehmenden Hinweise, dass sich der Konsum von Cannabis negativ auf die Entwicklung des Gehirns und seiner kognitiven Funktionen auswirken kann.


Quelle: http://www.acnp.org/search.aspx?q=Conrod

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