Menschen mit niedrigerer Knochenmineraldichte und schlechterer Gesundheit der Knochen könnten ein höheres Risiko für eine Demenz haben.
Eine niedrige Knochenmineraldichte und Demenz treten bei älteren Menschen häufig gemeinsam auf. Wobei sich der Abbau der Knochen bei Patienten mit Demenz aufgrund eines Mangels an körperlicher Aktivität und Bewegung sowie schlechter Ernährung beschleunigt. Es besteht jedoch weiterhin Unsicherheit darüber, inwieweit der Knochenschwund bereits vor dem Ausbruch der Demenz besteht. Eine rezente Studie untersuchte dazu, wie die Knochenmineraldichte in verschiedenen Regionen des Skeletts und der Knochen das Risiko für eine Demenz bei in der Gemeinschaft lebenden älteren Erwachsenen beeinflusst.
Gesundheit der Knochen, Knochenmineraldichte und Demenz im Fokus der Forschung
In einer Kohortenstudie haben Forscher die Knochenmineraldichte der Knochen an verschiedenen Körperregionen bei 3 651 Probanden ohne Demenz analysiert. Teilnehmer mit einem erhöhten Risiko für Demenz wurden bis zum 1. Januar 2020 beobachtet.
Um den Zusammenhang zwischen Knochenmineraldichte und Risiko für Demenz zu analysieren, hat man Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, körperliche Aktivität, Raucherstatus, Body-Mass-Index, systolischer und diastolischer Blutdruck, Cholesterinspiegel sowie Begleiterkrankungen wie Schlaganfall und Diabetes mellitus berücksichtigt.
Dabei zeigte sich, dass Teilnehmer mit niedriger Knochenmineraldichte, vor allem der Knochen der Oberschenkel, ein höheres Risiko hatten, an Demenz zu erkranken.
Verschiedene Risikofaktoren schon länger bekannt
Es gibt einige Studien, die darauf hindeuten, dass es einen Zusammenhang zwischen der Gesundheit der Knochen und einer Demenz gibt. Es zeigte sich, dass Frauen mit einer niedrigeren Knochenmineraldichte ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz haben können.
Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass sowohl die Knochen als auch das Gehirn auf hormonelle Veränderungen im Alter empfindlich reagieren.
Auch scheinen einige Risikofaktoren für Osteoporose mit einem erhöhten Risiko für Demenz verbunden zu sein. Solche Risikofaktoren sind beispielsweise ein niedriger Vitamin-D-Spiegel, Übergewicht, Rauchen und ein Mangel an körperlicher Aktivität, auch.
Obwohl der genaue Zusammenhang zwischen der Gesundheit der Knochen und Demenz noch unklar ist, könnte eine Verbesserung der Knochengesundheit auch einen positiven Effekt auf die Gehirngesundheit haben.
Literatur:
Xiao T, Ghatan S, Mooldijk SS, Trajanoska K, Oei L, Gomez MM, Ikram MK, Rivadeneira F, Ikram MA. Association of Bone Mineral Density and Dementia: The Rotterdam Study. Neurology. 2023 Mar 22:10.1212/WNL.0000000000207220. doi: 10.1212/WNL.0000000000207220. Epub ahead of print. PMID: 36948596.