Die Hirse ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen, bringt eine interessante positive Wirkung für die Gesundheit: für Haut, Haare, Nägel und Knochen.
Wer kennt es nicht, das Märchen vom Schlaraffenland. Dort muss man sich durch einen Berg Hirsebrei durchessen muss, ehe einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Hirse war jahrzehntelang das „Brot des armen Mannes“. Und genauso ist das Märchen zu verstehen. Denn wenn man die Armut überwunden hatte, konnte man ins Land des Reichtums, ins Schlaraffenland. Lange galt dieses Getreide auch als Symbol der Fruchtbarkeit. Deswegen verzehrten die Menschen die Hirse traditionell auch zu Hochzeiten und zu Jahresbeginn. Wobei man heut zutage die positiven Wirkungen der Mineralstoffe und Vitamine in der Hirse für die Gesundheit, für Haut, Haare, Nägel und Knochen, schätzen gelernt hat. Ganz im Sinne einer bewussten, gesunden Ernährung.
Botanisch gesehen …
Hirse ist ein Sammelbezeichnung für mehrere kleinspelzige Getreidearten und gehört zu der Familie der Süßgräser. Bei uns in den Handel kommt die Rispenhirse (Panicum milliaceum) mit geschältem Korn. Bestehend aus kleinen goldgelben Kügelchen.
Allerdings wurde die Rispenhirse schon vor 4000 Jahren in China landwirtschaftlich genutzt und gilt heute noch in wirtschaftlich ärmeren Regionen als das wichtigste Nahrungsmittel. Bei uns wurde Rispenhirse zunehmend durch Mais und Kartoffel verdrängt.
Dabei ist Hirse eines der mineralstoffreichsten Getreidesorten und gilt obgleich sie schon geschält ist, als Vollkorngetreide. Denn beim Schälen entfernt man nur die Spelze, nicht jedoch den Keimling. Der Keimling selbst enthält klarerweise den höchsten Mineralstoff- und Vitamingehalt des ganzen Korns.
Manche Hirsesorten lassen sich übrigens nur schwer schälen. So zum Beispiel die Braunhirse, die auch durch langes Kochen nicht weich wird. Deswegen wird sie vorwiegend zu Mehl vermahlen und kann bis zu 20% herkömmlichem Mehl zugesetzt werden.
Die verschiedenen genetische Varianten haben unterschiedlich starke bioaktive Komponenten und somit auch antioxidatives Potential. Der Gesamtphenolgehalt kann sehr stark variieren.
Die inneren Werte der Hirse: Mineralstoffe und Vitamine mit positiver Wirkungen auf die Gesundheit
Hirse, vor allem die ungeschälte Braunhirse, gilt als wichtiger Kieselsäure-Lieferant und versorgt uns somit ausreichend mit Silicium. Es stärkt auch Haut, Haare, Nägel sowie die Knochen.
Damit unterstützt Hirse auf natürliche Art und Weise gerade mit zunehmenden Alter auch die Osteoporoseprophylaxe und sorgt für straffe Haut.
Neben der Kieselsäure enthält Hirse ausreichende Mengen an den Mineralstoffen Zink, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Dadurch ist sie in den kalten Herbst- und Wintertagen ein Muss. Wenn es draußen dunkel ist, machen die Hirsevitalstoffe richtig gute Laune.
Auch Vitamine sind vorhanden. So deckt die Hirse eine ganze Reihe an B-Vitaminen ab und enthält auch Vitamin E (Antioxidant). Ebenso ist der vorhandene Eiweißgehalt recht hoch.
Ob roh oder gekocht, Hirse ist leicht verdaulich und wirkt positiv auf den Cholesterinwert und die Nerven. Weiters ist Hirse empfehlenswert bei diversen Stoffwechselstörungen sowie bei rheumatischen Beschwerden.
Demzufolge könnte man gute Erfolge bei Rheuma oder Gicht, aber auch bei Arthrose erzielen. Des weiteren scheint die Hirse, insbesondere die Braunhirse, positive Effekte auf die Elastizität der Gefäße und die Durchblutung zu haben.
Die Kieselsäure ist auch sehr wichtig für die Denkprozesse unseres Gehirns. Weiter könnte eine Hirsediät viele Erkrankungen unserer Wohlstandsgesellschaft entgegenwirken.
Literatur:
Boukail S, Macharia M, Miculan M, Masoni A, Calamai A, Palchetti E, Dell’Acqua M. Genome wide association study of agronomic and seed traits in a world collection of proso millet (Panicum miliaceum L.). BMC Plant Biol. 2021 Jul 9;21(1):330. doi: 10.1186/s12870-021-03111-5. PMID: 34243721; PMCID: PMC8268170.
Ghimire BK, Yu CY, Kim SH, Chung IM. Diversity in Accessions of Panicum miliaceum L. Based on Agro-Morphological, Antioxidative, and Genetic Traits. Molecules. 2019;24(6):1012. Published 2019 Mar 13. doi:10.3390/molecules24061012