Prof. Dr. Paul Sevelda zur sozialen Dimension bei Diagnose Krebs, die Patienten und Angehörige vor viele psychische, physische und auch wirtschaftliche Probleme stellt.

Aufgrund moderner Diagnose- und Therapiemöglichkeiten können viele Krebserkrankungen geheilt werden. Dort wo Heilung nicht (mehr) möglich ist, gelingt es zunehmend, das Leben von Patienten – bei bestmöglicher Lebensqualität – zu verlängern.
Das bedeutet aber auch, dass sowohl Patienten als auch Angehörige durch die Diagnose Krebs mit vielen Herausforderungen und Problemen konfrontiert sind.
Neues Arbeitszeitgesetz: weniger Zeit für Patienten – immer mehr suchen Hilfe bei der Krebshilfe
Niemand bezweifelt heute mehr ernsthaft, wie wichtig es ist, dass die Diagnose Krebs Patienten und Angehörigen einfühlsam mitgeteilt wird und Fragen zur Erkrankung und Therapie ausreichend beantwortet werden. Das erfordert aber auch ausreichend Zeit.
Die Krebshilfe beobachtet mit großer Sorge, dass immer mehr Ärzte diese Zeit beim besten Willen nicht mehr aufbringen können. Es ist nicht verwunderlich, dass sich bei Diagnose Krebs immer mehr Patienten und Angehörige verzweifelt an die Krebshilfe wenden, weil sie sich nicht oder unzureichend informiert fühlen. Diese Situation ist völlig inakzeptabel und erfordert ein rasches Handeln durch die politisch Verantwortlichen. Der Faktor „Zeit mit und für den Patienten“ ist von enormer Bedeutung.
Diagnose Krebs: Erkrankung führt immer öfter in die Armut
Krebspatienten müssen davor geschützt werden, durch die Erkrankung unverschuldet in finanzielle Not zu geraten, etwa durch den Verlust des Arbeitsplatzes (weil sie nicht mehr oder nicht sofort wieder zu 100% einsatzfähig sind).
Deshalb fordert die Krebshilfe seit vielen Jahren eine gesetzliche Regelung zum stufenweisen Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Krebserkrankung bzw. die Möglichkeit eines Teilzeitkrankenstandes. Seit Jahren wird die Umsetzung versprochen, zuletzt wurde sie für die nächsten Monate angekündigt. Wir werden dies sehr genau beobachten.
Krebshilfe mußte im Jahr 2015 rund Euro 2 Mio. einsetzen
Die Österreichische Krebshilfe mußte 2015 rund 2 Mio. Euro für die Beratung und finanzielle Hilfe für Krebspatienten einsetzen. Ohne eine finanzielle Unterstützung hätten die Patienten und ihre Familien – unverschuldet – ihre Existenz verloren.
Bestmögliche Lebensqualität bei fortgeschrittener Krebserkrankung – Ausbau von Hospiz- und Palliativeinrichtungen Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung haben ein Recht auf würdevolles und schmerzfreies Leben bis zuletzt. Die Ergebnisse der Parlamentarischen Enquete zu diesem Thema sind daher raschest umzusetzen.
Um Patienten und vor allem Angehörige in dieser schwierigen Phase bestmöglich unterstützen zu können, haben Krebshilfe, Hospiz Österreich und die Österreichische Palliativgesellschaft eine Broschüre herausgegeben, die alle Hilfsangebote und Einrichtungen PRO Bundesland mit Kontaktdaten aufzeigt.
Quellen:
Primarius Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda –Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus WienHietzing, Präsident der Österreichischen Krebshilfe – im Rahmen des Pressefrühstücks zu »Neue Therapien – neue Hoffnung – neue Herausforderungen« zur medizinischen Forschung in der Krebstherapie.
www.leben-mit-krebs.at; www.hennrich-pr.at; www.krebshilfe.at