Die Wirkstoffkombination Dabrafenib plus Trametinib bringt Melanom-Patienten ein längeres Überleben und geht mit weniger oder späteren Rezidiven einher.
In den letzten Jahren konnte MEDMIX mehrfach berichten, dass die Kombination von Dabrafenib und Trametinib den Patienten mit Melanom Vorteile bringt. Beispielsweise zeigte sich bei Fraue mit BRAF-V600-Mutation ein erheblicher Zusatznutzen aufgrund eines längeren Überlebens. Nun bestätigte das deutsche Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), dass Dabrafenib plus Trametinib als adjuvante Behandlung von Erwachsenen mit Melanom im Stadium III mit BRAF-V600-Mutation nach vollständiger Resektion, also der operativen Entfernung des kranken Gewebes, einen beträchtlichen Zusatznutzen bringt.
Vorteile beim Gesamtüberleben und Rezidiven durch Dabrafenib plus Trametinib
Für die erste Wirkstoffkombination Dabrafenib plus Trametinib hat der Hersteller Daten aus zwei Datenschnitten der noch laufenden Studie COMBI-AD vorgelegt. Beim Endpunkt Gesamtüberleben zeigte sich ein deutlicher Vorteil der Wirkstoffkombination gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie. Nach etwa zweieinhalb Jahren waren etwa 14% der Personen im Wirkstoffarm verstorben – verglichen mit 21% in der Kontrollgruppe.
Das Auftreten von Rezidiven wurde nicht nur im ersten, sondern auch im zweiten Datenschnitt zehn Monate später ermittelt. Während im Wirkstoffarm zu diesem späteren Zeitpunkt etwa 40% der Patienten Rezidive aufwiesen, waren es im Vergleichsarm etwa 59%.
Dem stehen Hinweise auf Nachteile der Wirkstoffkombination bei einigen Nebenwirkungen gegenüber, die zwar zum Teil erheblich sind, aber die Vorteile nicht grundsätzlich infrage stellen. In der Gesamtschau ergab sich ein Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen von Dabrafenib plus Trametinib.
Anwendungen
Trametinib wird einmal täglich in einer Dosierung von 2 mg eingesetzt. Dabrafenib wird in Tablettenform zweimal täglich (morgens und abends je 150 mg) angewandt, wobei der Abstand zwischen den Dabrafenib-Gaben etwa 12 Stunden betragen sollte.
Die Therapie wird beendet, wenn die Erkrankung trotzdem fortschreitet oder gefährliche Nebenwirkungen auftreten. Wird die Therapie adjuvant eingesetzt, beträgt die Behandlungsdauer ein Jahr. Auch in dieser Situation wird die Therapie bei Wiederauftreten der Erkrankung oder gefährlichen Nebenwirkungen beendet.