Dienstag, April 1, 2025

Antidepressive Wirkung von Medikamenten erforscht

Der Antikörper Homer1a konnte als Schaltstelle im Gehirn für antidepressive Wirkung von Medikamenten und Schlafentzug identifiziert werden.

Die antidepressive Wirkung von Medikamenten und nichtmedikamentöse Methoden bei Depressionen wurden bisher meist zufällig durch klinische Beobachtungen entwickelt, ohne dass man die neurobiologischen Wirkmechanismen verstanden hat. Forscher der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg konnten unlängst in einem Depressionsmodell der Maus mit Homer1a die zentrale Schaltstelle im Hirn identifizieren, die für die antidepressive Wirkung von Medikamenten und für nicht-medikamentöse Therapien verantwortlich sein dürfte. An dieser Schaltstelle könnte die zukünftige Entwicklung innovativer Behandlungen ansetzen, die schnellere Effekte als die bisher verfügbaren Medikamente versprechen.

 

Durch Schlafentzug verbessert sich bei vielen Patienten die Depression entscheidend

In einer internationalen Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Dietrich van Calker, Leiter der Sektion Psychopharmakotherapie, und Prof. Dr. Knut Biber, Leiter der Sektion Molekulare Psychiatrie – beide an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg – wurde zunächst der Wirkungsmechanismus von Schlafentzug bei Depressionen aufgeschlüsselt.

Anders als Antidepressiva, die erst nach zwei bis drei Wochen einen therapeutischen Effekt zeigen, wirkte Schlafentzug bei depressiven Patienten sofort oder gar nicht. Das heißt, nach einer durchwachten Nacht verbessert sich bei vielen Patienten die Depression entscheidend. Diese positive Wirkung hält allerdings in der Regel nur bis zum nächsten Nachtschlaf an.

 

Blockierung von Homer1a im Vorderhirn verhinderte antidepressive Wirkung von Schlafentzug

In einem Depressionsmodell konnten die Forscher die „antidepressive“ Wirkung von Schlafentzug auf die Funktion von Homer1a im Vorderhirn zurückführen, das bei der Regulation der Reizübertragung zwischen Nervenzellen eine wesentliche Rolle spielt. Eine Blockierung von Homer1a im Vorderhirn verhinderte die antidepressive Wirkung von Schlafentzug. In einem zweiten Schritt wurde die zentrale Bedeutung von Homer1a auf die antidepressive Wirkung von Medikamenten untersucht – bei der Gabe antidepressiver Wirkstoffe wie Imipramin und Ketamin.

Bei Ketamin, einer sehr rasch antidepressiv wirkenden Substanz, wurde eine unmittelbare Stimulation von Homer1a im Vorderhirn gefunden. Bei Imipramin, einem Antidepressivum mit verzögerter klinischer Wirkung, zeigten sich die Effekte auf Homer1a erst nach Wochen. Bei beiden Substanzen wurde die „antidepressive“ Wirkung durch die Blockade von Homer1a aufgehoben.

Damit wurde ein gemeinsamer neurobiologischer Mechanismus für die unterschiedlichen antidepressiven Verfahren (Schlafentzug und Antidepressiva) beschrieben. „Unsere Untersuchungen identifizieren Homer1a im präfrontalen Cortex als zentrale Schaltstelle für die Wirkung sowohl nicht-medikamentöser als auch medikamentöser Depressionstherapien“, fasst van Calker die Studie zusammen. „Diese zentrale Bedeutung von Homer1a öffnet die Tür für die Suche nach neuen pharmakologischen Strategien, die mit der angestrebten Erhöhung von Homer1a einen neuen antidepressiven Therapieansatz verfolgen“, ergänzt Biber.

Quelle und Literatur:

https://www.uniklinik-freiburg.de/presse.html

Increased Signalling via Adenosine A1 Receptors, Sleep Deprivation, Imipramine and Ketamine Inhibit Depressive-like Behaviour via Up-regulation of Homer1a

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