Hand- und Nagelpflege Beachtung schenken: Eine angemessene Handpflege, aber auch die tägliche Nagelpflege, machen schön und helfen beim gesund bleiben.
Nach der Lunge und dem Darm ist die Haut das größte Organ, das mit der Umwelt in Kontakt tritt. Die Hände sind dabei jene Körperteile, die durch Arbeiten und Berührungen am meisten mit Schadstoffen in Kontakt kommen. Leider schenken jedoch viel zu viele Menschen der Handpflege, aber auch der Nagelpflege, im Vergleich zum Gesicht viel zu wenig Beachtung. Doch eine angemessene, effektive Hand- und Nagelpflege sollte man keinesfalls vernachlässigen.
Hand- und Nagelpflege
Weder bei Schmutzarbeiten, noch bei Tätigkeiten mit Chemikalien aller Art werden routinemäßig Schutzhandschuhe angezogen. Auch werden die Hände bei Kälte oft nicht zuverlässig mit Handschuhen geschützt, da diese in der Mode leider nicht »in« sind. Nicht nur für die Hände, auch für die Nägel ist das Tragen von Handschuhen bei Nass- und Schmutzarbeiten unerlässlich. Die Zehennägel fühlen sich wie die Füße in luftdurchlässigen und gut schweißsaugenden Socken und Schuhen bedeutend wohler als in engem, feuchtem Schuhwerk.
Was man bei der Handpflege beachten sollte
Beim Waschen der Hände sollten nur pH-neutrale Seifen oder Waschlotionen verwendet werden, um den wichtigen Säureschutzmantel der Haut aufrecht zu erhalten. Die Wassertemperatur sollte keinesfalls zu heiß sein. Speziell hautempfindliche Personen sollten darauf achten, dass sie Produkte ohne enthaltene Duftstoffe verwenden.
Im Grunde genommen sollte man auf verdünnte Nitrolösungen, Aceton und Scheuerpasten gänzlich verzichten. Denn bei regelmäßiger Verwendung dieser Substanzen kommt es zu einer massiven Entfettung der Hände. Das macht sie schließlich rissig und damit auch für Verletzungen empfindlich. Dadurch kann sich in der Folge ein Ekzem aufpfropfen, was sowohl bezüglich Befindlichkeit aber auch bezüglich Therapie sehr unangenehm werden kann.
Nach dem Waschen sollten die Hände rückgefettet werden. Am angenehmsten sind dafür natürlich Produkte, die sofort einziehen und nach außen nicht fetten.
Am Abend kann beziehungsweise soll man die Hände allerdings mit einer fetteren Creme oder Salbe verwöhnen, um damit die über Nacht stattfindende Regeneration zu unterstützen. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist auch zu raten, dass man sich ein Handbad mit pflegenden Zusätzen gönnt – ob mit Olivenöl, Avocadoöl oder Ähnlichem ist Geschmacksache. Nach diesem Bad sollte man sich eine besonders fette Salbe auftragen, Baumwollhandschuhe anziehen und eventuell damit zu Bett gehen.
Nagelpflege oft vernachlässigt
Die meisten Menschen behandeln ihre Nägel sehr stiefmütterlich. Meistens achten sie nicht einmal darauf, die Zehennägel unbedingt gerade zu schneiden. Und zwar, um ein Einwachsen der Nägel zu verhindern. Die Fingernägel sollten hingegen rund geschnitten werden. Vor dem Schneiden der Nägel sollte ein Hand- beziehungsweise Fußbad genommen werden, wodurch das Schneiden erheblich erleichtert wird. Nach dem Schneiden sollte noch mit einer Diamant- oder Sandblattfeile gefeilt werden, jedoch nur in eine Richtung. Nach diesem Vorgang sollte man dem Nagel ausreichend Fett zuführen und ihn massieren.
Dass Nägel auch eine Pflege brauchen, um uns ihre Dienste leisten zu können, wird häufig schlichtweg ignoriert. Manche Menschen schieben das Nagelhäutchen teilweise brutal zurück. Dadurch kann es zu langwierigen Entzündungen und letztlich auch zu Wuchsstörungen kommen. Diese treten zudem auch nach langjährigem Nagel kauen und (Eigen-)Manipulationen im Bereich der Wachstumszone auf.
Hochwertige Nagel-Pflegeprodukte sollte man zweimal täglich mit der Fingerkuppe in die Nägel einmassieren.
Nagelhärter müssen stets auf gereinigte Nägel aufgetragen werden. Bei Nagellacken mit Nagel härtenden Wirkstoffen ist zu beachten, dass diese unter dem Nagellack aufgetragen werden müssen. Bei sehr weichen Nägeln sollte zuerst der Nagelhärter, nach dem Eintrocknen der farblose Unterlack, darauf dann der Nagellack und zum Abschluss der farblose Überlack aufgetragen werden.
Wichtig ist, dass man den Lack über die Nagelspitze zieht, um diese am meisten beanspruchte Stelle effizient zu schützen. Niemals sollte man Nagellackentferner aus Aceton verwenden, weil solche Produkte die Nägel zu stark austrocknen.
Risiko: Künstliche Nägel
Künstliche Nägel bergen das Risiko der Kontaktallergie in sich. Diese entwickelt sich nicht spontan nach der »Verschönerung« und wird von den Trägerinnen aus diesem Grund nicht gerne als Ursache ihrer Hautveränderungen gesehen.
Weiter ist zu beachten, dass ständiges Manipulieren auf einem wachsenden Nagel, der künstlich verändert wird, zu nachhaltigen Schädigungen führen kann.
Erkrankungen, die sich an den Nägeln zeigen
Schließlich ist zur Hand- und Nagelpflege noch anzumerken, dass es natürlich sowohl Erkrankungen der Nägel aber auch Erkrankungen der inneren Organe gibt, die auch an den Nägeln Symptome entwickeln. Das muss dann unbedingt der Dermatologe oder Spezialisten abklären, um eine adäquate Therapie einleiten zu können.
Hyperinsulinämie bei Diabetes Typ 2: rasche Therapie empfohlen
Literatur:
Jessica K. Reinecke, Molly A. Hinshaw. Nail health in women. International Journal of Women’s Dermatology. Volume 6, Issue 2, March 2020, Pages 73-79
https://doi.org/10.1016/j.ijwd.2020.01.006
Goldberg JL. Guideline Implementation: Hand Hygiene. AORN J. 2017;105(2):203-212. doi:10.1016/j.aorn.2016.12.010
Quellen:
Ann-Marie Nüsslein. Tipps für Hand- und Nagelpflege. Medmix-online 2018.
Dr. Elke Spreizer. Hand- und Nagelpflege. Medmix-Print 04-05/2004.