Der Begriff Waldbaden – Japanisch Shinrin-yoku – beschreibt heilsames, therapeutisches Eintauchen in die wohltuende Atmosphäre des Waldes.
Der Begriff „Waldbaden“, auch als Shinrin-yoku im Japanischen bekannt, beschreibt ein heilsames und therapeutisches Eintauchen in die wohltuende Atmosphäre des Waldes.
Der Aufenthalt in der Natur ist allgemein bekannt für seine positiven physiologischen und psychologischen Vorteile. In den letzten Jahren sind Programme zum therapeutischen Naturerlebnis verstärkt aufgekommen. Diese beinhalten Waldtherapie-Spaziergänge, bei denen die Teilnehmer auf sichere, jedoch äußerst wirkungsvolle Weise in natürlichen Umgebungen Zeit verbringen.
Hermann Hesse drückte es einmal treffend aus: „Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen spricht, wer ihnen zuhört, erfährt die Wahrheit. Sie vermitteln keine Lehren oder Rezepte, sondern sie lehren uns, uns auf das Wesentliche im Leben zu besinnen.“
In Japan wurde das heilsame Waldbaden bereits in den 1980er Jahren vom Landwirtschaftsministerium eingeführt, und es wurde ein Forschungsprogramm ins Leben gerufen, um die medizinischen Wirkungen des Shinrin-yoku zu untersuchen. Kurz darauf eröffnete das erste Zentrum für Waldtherapie seine Türen. Heutzutage bieten japanische Universitäten sogar spezielle Facharztausbildungen in diesem Bereich an.
Wie heilsames Waldbaden, Shinrin-yoku, funktioniert. Auch sehr in der Corona-Pandemie.
Waldbaden, auch bekannt als Shinrin-yoku, beinhaltet das eintauchen in die angenehme Atmosphäre des Waldes. Hier duftet es nach würzigen Aromen, das Licht bricht sich durch das Blätterdach, und die Luft ist erfrischend klar. Die Baumkronen wiegen sich im Wind, und der Boden unter den Füßen gibt nach. In solch einer Umgebung verweilt man, um sich zu erholen und die eigene Gesundheit zu stärken.
Shinrin-yoku, das heilsame Waldbaden, besteht darin, im Wald spazieren zu gehen und die frische Waldluft tief einzuatmen. Diese Praxis hat auch eine nachgewiesene stressreduzierende Wirkung, die insbesondere während der Corona-Pandemie von großer Bedeutung war. Japanische Studien haben gezeigt, dass die Cortisolspiegel der Probanden in den Shinrin-yoku-Gruppen signifikant niedriger waren. Während die Sonne und die beruhigenden Naturgeräusche während eines Waldspaziergangs wahrscheinlich zur Stressreduzierung beitragen, scheint auch die einfache Beobachtung des Waldes und seiner natürlichen Umgebung den Cortisolspiegel positiv zu beeinflussen.
Aber kann der Wald mehr als Wellness?
Ein Experte für Waldbaden, Qing Li aus Tokio, hat es sich zur Mission gemacht, die Waldmedizin Shinrin-yoku zu einer international anerkannten Wissenschaft zu machen. In zahlreichen Studien hat Li mit Kollegen nachgewiesen, dass bereits ein kurzer Spaziergang durch den Wald erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.
Kurz gesagt, das Immunsystem verbessert sich, die Anzahl der Killerzellen nimmt zu, der Blutdruck, das Kortisol und der Puls sinken bereits nach nur einer Stunde im Wald. Dies führt dazu, dass wir uns weniger gestresst fühlen, wir erholen uns besser und schlafen tiefer. Der Wald hat eine entschleunigende Wirkung!
Verantwortlich dafür sind Terpene, die als Phytonzide bezeichnet werden und in Pflanzen zur Kommunikation und zur Abwehr von Feinden dienen, beispielsweise zur Abschreckung schädlicher Insekten. Wir atmen den Duftcocktail der Bäume ein und nehmen ihn auch über die Haut auf. Außerdem verbinden die meisten Menschen den Wald mit angenehmen Erlebnissen, daher ist die psychische Wirkung des Waldes fast immer positiv.
Die Waldbaden-Prinzipien des Shinrin Yoku
- Schlendern: Gehe langsam und gemütlich spazieren.
- Rasten: Halte inne und lege rechtzeitig Pausen ein.
- Wahrnehmen: Erlebe, was dich umgibt. Staune und genieße die Farben, Geräusche und Gerüche des Waldes.
- Sanfte Bewegung: Balanciere über Stämme und hüpfe über Stümpfe.
- Achtsamkeit: Sei aufmerksam und staune wertfrei.
- Atemübungen: Setze dich an einen schönen Platz und beobachte deinen Atem.
- Meditation: Sammle dich, beruhige deinen Geist, und finde zur Ruhe.
- Stille: Schweige, träume und genieße das Alleinsein.
Fazit
Die gesundheitlichen Vorteile des Naturerlebens werden derzeit intensiv erforscht. Die Naturtherapie Shinrin-Yoku, auch als heilsames Waldbaden bekannt, wird als eine förderliche Methode für die Gesundheit betrachtet und könnte sich zu einem universellen Modell für Wohlbefinden entwickeln. Sie trägt dazu bei, den allgegenwärtigen Stress und den damit verbundenen „Technostress“ in unserer heutigen Zeit zu reduzieren. Obwohl noch weitere Studien notwendig sind, steht bereits fest: Ein Ausflug mit Shinrin-Yoku und heilsamem Waldbaden in den nächsten Wald lohnt sich. Lassen Sie Ihr Smartphone und andere elektronische Geräte zu Hause und gönnen Sie sich eine Auszeit. Ihr Körper und Geist werden es Ihnen danken!
Literatur:
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