Montag, November 3, 2025

Telemedizin beim akuten Schlaganfall verbessert die Behandlung am Land

Mittels Telemedizin können hochqualifizierte Fachärzte der spezialisierten Stroke Units beim akuten Schlaganfall Kollegen am Land unterstützen, die optimale Behandlung durchzuführen.

Unter dem Strich zählt in der Schlaganfall-Behandlung jede Minute. Denn je früher Betroffene die richtige medizinische Betreuung bekommen, desto größer sind ihre Chancen, Schäden im Gehirn zu vermeiden. Hierzu bieten spezialisierte Schlaganfall-Stationen – sogenannte Stroke Units – mit hochqualifizierten Fachärzten ideale Versorgung. Allerdings sind die normalerweise in Städten, die in der Regel gut mit diesen Einrichtungen ausgestattet sind. Hingegen mangelt es in ländlichen Regionen oft daran. Telemedizin kann beim akuten Schlaganfall nach Ansicht von Experten eine Übergangslösung darstellen, bis ausreichend neurologische Expertise jederzeit vor Ort verfügbar ist.

 

Mittels Telemedizin beim akuten Schlaganfall Expertise der Stroke Units nutzen

Unter dem Strich ist bei einem Schlaganfall ein Blutgefäß im Gehirn verstopft oder geplatzt. In Folge leidet dadurch ein Hirnbereich unter Sauerstoffmangel. Nur wenn die Versorgung der Nervenzellen schnell wiederhergestellt wird, kann man Spätschäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen verhindern. Eine ideale Versorgung erhalten Patienten hierzu in Stroke Units, da dort Spezialisten Akuttherapien bestmöglich durchführen.

 

Telemedizin in der Schlaganfall-Behandlung

Jedenfalls sieht die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) in der Telemedizin wertvolle Chancen. Denn über Videokonferenzen können Experten aus städtischen Gebieten die Kollegen im ländlichen Raum rund um die Uhr mit ihrem Expertenwissen unterstützen. Die Telemedizin ermöglicht so eine zeitnahe Diagnose und Schlaganfall-Behandlung sowie damit eine wohnortnahe Versorgung der Schlaganfallpatienten.

Während die städtischen Zentren meistens gut mit diesen spezialisierten Einrichtungen versorgt sind, fehlen in den Krankenhäusern auf dem Land oft entsprechende Abteilungen und vor allem neurologische Fachärzte. Doch durch die Telemedizin kann man auch Schlaganfall-Patienten in diesen Gegenden schnell und fachmännisch versorgen.

 

Schlechtere medizinische Infrastruktur auf dem Land ausgleichen

In manchen Gegenden gleichen bereits telemedizinische Netzwerke für die Schlaganfall-Behandlung die schlechtere medizinische Infrastruktur auf dem Land so weit wie möglich aus. Hierzu haben sich Zentren mit spezialisierten Stroke Units und Kliniken im ländlichen Raum zu einem Netzwerk zusammengeschlossen und sich auf definierte Behandlungsstandards geeinigt. Dabei ist der telemedizinische Konsiliardienst ist rund um die Uhr ansprechbar.

Wenn dann bei einem Patienten ein Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, kommt er in ein Krankenhaus, das dem Netzwerk angeschlossen ist. Die dortigen Ärzte stellen ihn sofort per Konferenzschaltung dem Spezialisten im städtischen Zentrum vor. Patient, behandelnder Arzt vor Ort sowie ein spezialisierter Neurologe stehen über Video und Audiokonferenzschaltung miteinander in Kontakt. Auch auf radiologische und andere medizinische Befunde kann der Experte zugreifen. Wenn der verantwortliche Arzt dann die Diagnose Schlaganfall stellt, so spricht der Spezialist eine Empfehlung zur Schlaganfall-Behandlung aus.

In den meisten Fällen erfolgt die Schlaganfall-Behandlung vor Ort im ländlichen Krankenhaus. Nur ein Teil der Patienten muss in eine Spezialklinik wechseln.


Quelle: Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft – http://www.dsg-info.de

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