Ein sitzender Lebensstil erhöht das Risiko für Knie- und Hüftgelenk-Arthrosen, gegen mögliche Beschwerden hilft mehr Bewegung im Alltag.
Ein sitzender Lebensstil und zu wenig Bewegung im Alltag erhöhen das Risiko für Knie- und Hüftgelenk-Arthrosen. Das gilt vor allem für die sogenannten Digital Natives, aber auch Schulkinder oder Büroarbeiter. So wird der Gelenkknorpel spröde und baut sich ab, wenn im Rahmen von Bewegung nicht regelmäßig Nährstoffe und Flüssigkeit in seine Oberfläche gepumpt werden. Schmerzhafte Arthrosen und Bewegungseinschränkungen können die Folge sein. Menschen jeden Alters sollten deshalb täglich für ausreichend Bewegung im Alltag sorgen, denn das hilft bekanntlich auch gegen Arthrosen. Im Grunde genommen erhöht Bewegungsmangel nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden, Stoffwechselerkrankungen (wie Diabetes) und Krebs. Sondern es kann auch den Gelenken schaden.
Doppelt so viele Arthrosen
Die Zahl der Arthrosen hat sich übrigens in den letzten Jahrzehnten durch unsere sitzenden Lebensstile mehr als verdoppelt. Das haben Forscher erst unlängst in einer in den „Proceedings“ der National Academy of Sciences („PNAS“) veröffentlichten US-Studie herausgefunden. Die Volkskrankheit Arthrose ist jedenfalls die weltweit häufigste Gelenkerkrankung, etwa jeder Dritte der über 60-Jährigen ist betroffen.
Wobei sich bei Arthrosen vor allem das Knorpelgrundgerüst der Gelenke irreversibel zurück bildet. Zugleich können Knochenwucherungen um die Gelenke herum entstehen. Unter dem Strich gehören das höhere Lebensalter in der Bevölkerung, Übergewicht sowie auch Über- und Unterbeanspruchung der Gelenke zu den wichtigsten Ursachen für die steigenden Erkrankungszahlen.
Um Nährstoffe zu erhalten: Bewegung im Alltag hilft gegen Arthrosen
Viele Menschen bewegen sich sowohl im Beruf als auch in der Freizeit viel zu wenig. Oft wissen sich nicht, dass der Gelenkknorpel regelmäßige Bewegung braucht, um Nährstoffe zu erhalten. Im Gegensatz zu den Knochen, wird der Knorpel nicht durch Blutgefäße versorgt, sondern passiv durch Gelenkflüssigkeit, die sogenannte Synovia. Damit das gut funktioniert, ist regelmäßige Be- und Entlastung notwendig. Denn die dadurch entstehenden Pumpbewegungen arbeiten das Nährsubstrat mechanisch in den Knorpel ein.
Gymnastik, Fahrradfahren oder gehen mit Nordic Walking-Stöcken
Im Grunde genommen kann adäquate Bewegung im Alltag auch helfen, wenn bereits Arthrosen vorliegen. Dabei kann es das Fortschreiten einer Arthrose verlangsamen. Zudem konnten Tierexperimentelle Studien zeigen, dass Bewegung gegen Arthrose den Knorpel zwar nicht regenerieren kann, hingegen aber beim Aufbau der gelartige Puffersubstanz im Knorpel hilft. Deswegen raten Orthopäden auch zu Gymnastik, Fahrradfahren oder gehen mit Nordic Walking-Stöcken.
Unter dem Strich ist es für die Gesundheit allgemein notwendig, mehr Bewegung im Alltag zu integrieren. Dazu sollte man möglichst alle 30 Minuten aufstehen, viel zu Fuß gehen und Fahrradfahren sowie Aufzüge und Rolltreppen meiden. Sinnvoll sind zudem mindestens weitere 150 Minuten in der Woche gezieltes Training.
Intensiver Sport birgt allerdings besonders für die Gelenke so manche Risiken. Denn es kann zu Verletzungen, Überlastung sowie Verschleiß der Gelenke kommen.
Literatur:
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Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e.V. (AE) www.ae-germany.com/