Donnerstag, November 6, 2025

Herzinfarkt bei pAVK-Patienten vorhersaghen

Der Rezeptor EMMPRIN bei pAVK-Patienten könnte eine Rolle in der Vorhersage kardiovaskulärer Ereignisse wie Herzinfarkte spielen.

PA der Österreichischen Kardiologengesellschaft zum ESC Kongress 2017 (26. bis 30. 8., Barcelona)
Wien / Barcelona, 30.08.2017
Eine neue Studie liefert erstmals Hinweise, dass der Rezeptor EMMPRIN bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit eine Rolle als Marker für die atherosklerotische Last und für instabile Gefäßablagerungen spielen könnte.

Eine neue Studie liefert erstmals Hinweise darauf, dass der Rezeptor EMMPRIN (CD 147) bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK, „Schaufensterkrankheit“) eine Rolle in der Vorhersage kardiovaskulärer Ereignisse wie Herzinfarkte spielen könnte. „Höhere Werte von EMMPRIN zeigen einen Zusammenhang mit einem schlechteren Outcome“, berichtet Bernhard Zierfuss von der Arbeitsgruppe IRINA (Insulin Resistance and Inflammation in Atherosclerosis) der Medizinischen Universität Wien, Erstautor einer auf dem Europäischen Kardiologiekongress (ESC) vorgestellten Studie. „Höhere EMMPRIN-Werte könnten als Marker für die atherosklerotische Last prinzipiell oder als Marker für instabile Gefäßablagerungen, die unter anderem zu fatalen kardialen Ereignissen führen können, interpretiert werden.“
Bei pAVK-Patienten gibt es nach wie vor eine deutliche Übersterblichkeit, pAVK erhöht das Risiko für andere atherosklerotische Ausprägungsformen. So findet sich bei symptomatischer pAVK in bis zu 62 Prozent eine Koronare Herzkrankheit (KHK). Daten der REACH-Registry zeigen, dass das gleichzeitige Vorliegen von pAVK und KHK das Risiko für kardiale Ereignisse deutlich steigert. Zierfuss: „Bei pAVK Patienten gab es bisher keine Untersuchungen zur Bedeutung von EMMPRIN als Marker für die atherosklerotische Krankheitslast oder als Prädiktor für kardiovaskuläre Ereignisse.“
Einschränkend, so Zierfuss, sei die für kardiovaskuläre Studien eher kleine Fallzahl von 369 Patienten und 36 fatalen kardialen Ereignissen nach fünf Jahren. Zur weiteren prognostischen Deutung von EMMPRIN seien weitere Studien erforderlich.
Bei pAVK kommt es zu wiederkehrenden Schmerzen in den Beinen. Die Verengungen der Beinarterien führen zu Durchblutungsstörungen und zwingen davon Betroffene zu häufigen Gehpausen wie beim Schaufensterbummel – deshalb der Namen „Schaufensterkrankheit“.

Quelle: ESC Abstract 2017 P5197 Zierfuss et al:  EMMPRIN (CD 147) levels predict cardiac death in a peripheral arterial disease cohort after a five year follow up period; European Heart Journal (2017) 38 (Supplement) 710

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...