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Home MEDIZIN Frauengesundheit

Frauen und Schmerz – geschlechtsabhängige Unterschiede

Chefredakteur MedR Dr. Peter Traxler by Chefredakteur MedR Dr. Peter Traxler
9. Dezember 2022
in FACHARTIKEL, Schmerztherapien
Frauen und Schmerz: sie entwickeln eine deutlich schnellere und verstärkte Schmerzüberempfindlichkeit.

Frauen und Schmerz: sie entwickeln eine deutlich schnellere und verstärkte Schmerzüberempfindlichkeit.

Im Zusammenhang mit Frauen und Schmerz müssen Kliniker Geschlechtsunterschiede berücksichtigen, denn Frauen sind empfindlicher für Schmerzen.

Es gibt spezifische Eigenheiten von Frauen und Schmerzen. Denn Frauen sind generell schmerz­empfind­licher als Männer. Ihre Schmerz- und Toleranzschwelle ist niedriger und sie leiden häufiger unter chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen als Männer. Neben hormonellen Einflüssen könnten weitere Faktoren für geschlechtsabhängige Unterschiede in der Schmerzempfindlichkeit eine Rolle spielen.

Nicht nur das Geschlecht beeinflusst die Schmerzwahrnehmung, auch der Hormonstatus spielt eine Rolle. So variiert die Schmerzempfindlichkeit bei Frauen im Zyklusverlauf. So wird derzeit bei vielen klinischen Schmerzsyndromen untersucht, ob hormonelle Einflüsse eine Rolle spielen und wie diese aussehen. Das kann für die Therapie von Schmerzen relevant sein, ist aber nicht so einfach, wie es anfangs erschien.



 

Frauen haben höhere Schmerzempfindlichkeit

Schmerz ist eine sehr komplexe und multidimensionale Wahrnehmung, die durch eine Vielzahl verschiedener biologischer und psychosozialer Variablen beeinflusst wird. Ein klinisch bisher wenig beachteter und wissenschaftlich erst in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückter Faktor ist das Geschlecht des Patienten.

Verschiedene systematische Untersuchungen unter standardisierten Bedingungen an freiwilligen Probanden weisen darauf hin, dass die Schmerzempfindlichkeit bei Frauen generell größer ist als bei Männern. Frauen im gebärfähigen Alter zeigen dabei generell eine niedrigere Schmerz­schwelle sowie eine geringere Toleranzschwelle auf Schmerzreize unterschiedlicher Modalität (z.B. Hitze, mechanische oder elektrische Reize).

Bei Frauen und Scherz scheint nicht nur das Geschlecht, sondern auch der Hormonstatus bei Frauen eine Rolle zu spielen. Experimentelle Untersuchungen weisen auch auf eine deutliche Abhängigkeit der weiblichen Schmerzempfindlichkeit vom Menstruationszyklus hin.

Man weiss zwar allerdings beispielsweise nicht genau, warum Fibromyalgie ein Frauenleiden ist, noch kennt man die genauen Schmerzursachen – doch die beschrieben Schmerzempfindlichkeit könnte zumindest eine Mitursache sein. Statistisch belegt ist jedenfalls der enorme Frauenanteil beim Fibromyalgie-Syndrom. Fibromyalgie-Patientinnen leiden sehr häufig darunter, dass ihre Beschwerden nicht ernst genommen werden, weil keine offensichtliche organische Ursache feststellbar ist.



 

Warum ein niedriger ­Östrogenspiegel Kopfschmerzen begünstigt

Eine hormonelle Abhängigkeit der Schmerzempfindung bei Frauen wird aus klinischer Sicht schon lange vermutet. So sind gerade bei Frauen im gebärfähigen Alter chronische oder wiederkehrende schmerzhafte Erkrankungen auffallend häufig zu finden. Neuere Untersuchungen zeigen nun Zusammenhänge zwischen Hormoneffekten und der Entstehung von Schmerzen auf. So unterliegt etwa die Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter – beispielsweise Serotonin, Acetylcholin, Dopamin und β-Endorphine – den Veränderungen im Plasma-Östrogenspiegel. Ein durch sinkende Östrogenspiegel ausgelöster Serotonin-Abfall scheint hemmende Effekte an einem bestimmten Rezeptor zu verhindern und damit das Auslösen von Kopfschmerzen zu begünstigen.

Auch die Erregbarkeit der Synapsen im zentralen Nervensystem und die Expression verschiedener Rezeptoren scheinen vom hormonellen Status abzuhängen. Tiere, denen man Östrogen verabreicht, sind vermehrt schmerzempfindlich. Dies weist auf eine vermehrte Schmerzempfindlichkeit bei hohen Östrogenspiegeln hin. Aber auch der Entzug von Östrogen scheint einen schmerzsteigernden Effekt zu haben.



 

Schwankungen im ­Zyklusverlauf

All diese Erkenntnisse aus ex­perimentellen Untersuchungen sind wahrscheinlich nicht unerheblich für die Entstehung und Therapie von klinisch relevanten Schmerzzuständen. Die Intensität chronischer Schmerzen bei Frauen scheint abhängig von der Zyklusphase zu variieren. Bei Fibromyalgie-Patientinnen ist die Schmerzstärke in der Luteal­phase, in der Östrogen und Progesteron hoch sind, erhöht.

Darüber hinaus müssen Frauen, die nach den Wechseljahren mit Östrogenen behandelt werden, möglicherweise mit vermehrten Schmerzsyndromen rechnen. Hohe Östrogen- und Progesteronwerte in der Schwangerschaft scheinen dagegen die Schmerzschwellen eher zu steigern und damit das Schmerz­empfinden zu dämpfen.



 

Frauen und Schmerz und die Wirksamkeit von Schmerzmitteln

In den letzen Jahren konnten neben hormonellen Einflüssen weitere Faktoren identifiziert werden, die für geschlechtsabhängige Unterschiede in der Schmerzempfindlichkeit eine Rolle spielen könnten. Hierzu zählen etwa genetische Faktoren, die bei Frauen und Männern eine unterschiedliche Rolle spielen.

Im Tierexperiment kann das Fehlen eines Genes (das z. B. für ein Rezeptor- oder Ionenkanalprotein oder einen Neurotransmitter kodiert) die Empfindlichkeit für Schmerzreize verändern; dies ist bei einigen nachgewiesenen Proteinen wie zum Beispiel dem Kaliumkanal GIRK relevant für das eine, nicht aber das andere Geschlecht. Es scheint also Proteine zu geben, die in das Schmerzgeschehen bei Frauen und Männern unterschiedlich einwirken, bzw. Frauen möglicherweise schmerzempfindlicher machen als Männer. Hierzu zählt auch der unterschiedliche Effekt verschiedener Analgetika bei Frauen im Vergleich zu Männern, wobei allerdings häufig Frauen diejenigen sind, die „besser“ auf einige Analgetika ansprechen als Männer. Unterschiede der Schmerzverarbeitung Ob und inwieweit psychologische und soziokulturelle Faktoren hierbei eine Rolle spielen, ist bisher nur in Ansätzen untersucht worden.

Nicht zuletzt sind in den letzen Jahren durch die verbesserten Techniken nicht-invasiver bildgebender Verfahren auch Hinweise für Unterschiede in der zerebralen Verarbeitung von Schmerzen bei Frauen und Männern gegeben worden, die einige geschlechts- und hormonabhängige Einflüsse auf das Schmerzgeschehen aufdecken konnten. Diese Erkenntnisse zu Frauen und Schmerz sind von klinischer Relevanz für die Praxis und sollten in Zukunft bei der Therapie von Schmerzen vermehrt Be­rück­sichtigung finden.




Quellen zum Thema Frauen und Schmerz:

Deutsche Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -forschung E.V. http://www.dgpsf.de/180.html

Österreichischen Schmerzgesellschaft http://www.oesg.at/publikationen/consensus-statements/

Deutsche Schmerzgesellschaft http://www.dgss.org/versorgung/leitlinien-zur-schmerzbehandlung/

Tags: FibromyalgieFrauen SchmerzÖstrogenspiegelSchmerzempfindlichkeit
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Chefredakteur MedR Dr. Peter Traxler

Chefredakteur MedR Dr. Peter Traxler

Bereits ein halbes Jahr nach der Print-Nullnummer Ende 2003 ist Dr. Peter Traxler zum MEDMIX-Team dazugestoßen und übernahm sehr bald die Chefredaktion, die er bis zum heutigen Tag mit viel fachlicher Kompetenz, Seriosität aber auch der nötigen innovativen Energie besetzt. Er ist Allgemeinmediziner und Betriebsarzt in einem Wiener Spital.

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