Freitag, April 26, 2024

Das Konzept von One-Health

Dem Konzept von One-Health liegt das Wissen zugrunde, dass die menschliche Gesundheit eng mit jener von Tieren und der Umwelt verbunden ist.

Das One-Health-Konzept unterstellt, dass die Gesundheit von Menschen eng mit jener von Tieren und der Umwelt verbunden ist. Wenn Pflanzen erkranken, ist die Ernährungssicherheit und die Wirtschaft gefährdet und somit auch die Gesundheit von Mensch und Tier. Tierkrankheiten wiederum gefährden die menschliche Gesundheit indirekt über die Ernährungssicherheit und direkt durch Zoonosen und wirtschaftliche Auswirkungen.

Der One-Health-Ansatz fördert gemeinsame Anstrengungen von lokalen, nationalen und globalen humanen, veterinären und Umwelt-Gesundheitsinstitutionen, um die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt zu optimieren.

One Health-Konzept mit steigender Bedeutung

Das One Health-Konzept gewann in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung, weil sich die Interaktionen zwischen Mensch, Tier und Umwelt durch verschiedenste Faktoren verändert haben. Dazu gehören v.a. Bevölkerungswachstum, Finanz, Produktion und Dienstleistungen, Umweltveränderungen wie Klimawandel und Waldrodung, stetig zunehmende Bewegung von Menschen, Tieren, Pflanzen, Nahrungs- und Futtermitteln. Diese Veränderungen haben das Neuauftreten und das Wiederauftreten vieler Infektionskrankheiten begünstigt.

Als Reaktion auf neuauftretende Infektionskrankheiten und Seuchenausbrüche wird der One-Health-Ansatz mittlerweile von namhaften Institutionen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), der Centers for Disease Control (CDC) und der Europäische Union unterstützt. Die angestrebten Verbesserungen sind ausschließlich mit dem One-Health-Ansatz unter Berücksichtigung aller Zusammenhänge bezüglich Übertragung und Ausbreitung von neuauftretenden Infektionskrankheiten, deren Prävention, Management und Elimination realisierbar.

Das One-Health-Konzept wird auch maßgeblich durch das Programm zur Überwachung neuauftretender Infektionskrankheiten (ProMED) sowie die Internationale Konferenz für neuauftretende Erkrankungen (IMED) unterstützt. ProMED-mail berichtet über neuauftretende und wieder auftretende Infektionskrankheiten und Giftstoffexpositionen, die für pflanzliche, tierische und menschliche Gesundheitssektoren von Interesse sind. IMED bietet eine interdisziplinäre Plattform für Experten verschiedener Fachrichtungen (Infektiologen, Veterinärmediziner, Vertreter öffentlicher Gesundheitsbehörden, Pflanzenbiologen, Virologen, Umweltwissenschaftler und Mikrobiologen etc.), um über Lösungsansätze zur Bewältigung der Herausforderungen und Bedrohungen im Zusammenhang mit neuauftretenden Infektionskrankheiten zu diskutieren.

Beispiel: MERS ist eine kürzlich neuaufgetretene Zoonose, die bei Menschen zu hohen Mortalitätsraten führt. Nach wie vor ist das Verständnis über die Verbindungen von MERS-CoV-Infektionen bei Fledermäusen, Kamelen und Menschen unvollständig. Ein integriertes One-Health-Netzwerk ist erforderlich, um diese Wissenslücken zu füllen und wirksame Interventionsmaßnahmen zu entwickeln, mit denen eine Ausbreitung des MERS-CoV jetzt und in Hinkunft verhindert werden kann.

Quelle: http://imed.isid.org

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