Afrikanische Heilpflanzen bieten Hoffnung im Kampf gegen Krebs, indem sie chemische Verbindungen enthalten, die das Wachstum von Krebszellen hemmen.
Forscher konnten unlängst vielversprechende Daten zu afrikanische Heilpflanzen in Laborexperimenten machen. Die in diesen Pflanzen gefundenen Inhaltsstoffe werden nun tiefergehend erforscht werden, um deren therapeutisches Potenzial zu bewerten.
Afrikanische Heilkräuter gegen mehrfach resistente Krebszellen
Die aus afrikanischen Heilkräutern isolierten Wirkstoffe haben die Fähigkeit, auch gegen mehrfach resistente Krebszellen wirksam zu sein. Dies eröffnet neue Wege für die Entwicklung von Krebstherapien, die bei durch konventionelle Chemotherapie unbehandelbaren Tumoren angewendet werden können. Bereits seit mehreren Jahren vermutet man Effekte afrikanischer Pflanzen, wie der Riesenkugeldistel und dem Mohrenpfeffer, auf Krebszellen.
Die Herausforderung der Multidrug-Resistenz, bei der Krebsmedikamente ihre Wirkung verlieren und die Heilungschancen sinken, zwingt Wissenschaftler dazu, neue Wirkstoffe zu suchen, die sowohl Tumorresistenzen als auch die Nebenwirkungen herkömmlicher Behandlungen überwinden können.
Benzophenone & Co
Experten betonen die Notwendigkeit, heilende Pflanzenstoffe von rein toxischen zu unterscheiden. Hunderte afrikanische Heilpflanzen und Gewürze und Pflanzen hat man dazu auf ihre Fähigkeit untersucht, Krebszellen abzutöten. Dabei konnte man mehrere Benzophenone und andere Pflanzenchemikalien entdecken, die Resistenzmechanismen umgehen und neue Forschungsansätze bieten.
Die Forschung konzentriert sich auf verschiedene Resistenzmechanismen, darunter das Herauspumpen von Medikamenten aus Tumorzellen, die Resistenz durch Mutationen im tumorsuppressiven Protein p53, sowie die durch den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) vermittelte Resistenz.
In Studien zeigte sich, dass vier natürlich vorkommende Benzophenone die Ausbreitung von Krebszelllinien, einschließlich resistenter Linien, blockieren konnten. Diese Benzophenone stellen potenziell zytotoxische Verbindungen dar, die in der Zukunft weiter untersucht werden könnten, um innovative Krebsmedikamente gegen empfindliche und resistente Tumoren zu entwickeln.
Literatur:
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