Donnerstag, März 23, 2023

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Eine rechtzeitige, individuelle Beratung zur Ernährung kann die Lebensqualität der Krebspatienten verbessern und die Behandlung positiv beeinflussen.

Wenn der Krebs den Magen-Darm-Trakt oder den Kopf-Hals-Bereich befallen hat, leiden viele Krebspatienten unter Schluckbeschwerden oder Verdauungsstörungen. Zudem kann dann bei einer Strahlentherapie, insbesondere in Kombination mit einer Chemotherapie, auch noch Übelkeit und Erbrechen auftreten. Dann kann eine starke Gewichtsabnahme und Mangelernährung zu einem echten Risiko für den Verlauf der Therapie von Krebs sein. Rezente Studien zum Thema zeigten, dass eine rechtzeitige und individuelle ernährungsmedizinische Betreuung den Therapieerfolg positiv beeinflusst. Dementsprechend kann die richtige Ernährung die Lebensqualität der Krebspatienten verbessern.

 

Mangelernährung und Untergewicht verschlechtern Lebensqualität

Bei der Behandlung von Krebserkrankungen bekommen viele Patienten sich an Operation und Chemotherapie oft eine Strahlentherapie an. Gerade bei Tumorerkrankungen im Magen-Darm- oder im Kopf-Hals-Bereich ist die Ernährung durch die Tumorerkrankung selbst beeinträchtigt und bis zu 80 Prozent der Krebspatienten sind bereits mangelernährt, bevor sie die Behandlung beginnen.

Im Grunde genommen müssen für die Genesung Krebspatienten alle Kräfte mobilisieren, weshalb die Bedeutung der Ernährung beträchtlich ist. Denn Mangelernährung und Untergewicht verschlechtern die Lebensqualität und wirken sich negativ auf die Prognose aus.

Die meisten Patienten vertragen die onkologische Therapie, auch die Strahlentherapie, eigentlich gut. Bei einigen Patienten kann es jedoch auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Wobei das dann weitere Risikofaktoren für den Therapieerfolg sind.

Daher sollte man Krebspatienten auch bezüglich der Ernährung individuell betreuen. In diesem Sinne sollte man den Status der Ernährung bei Krebspatienten bereits vor Beginn der onkologischen Therapie erfasste. Denn wenn bereits die Mangelernährung fortgeschritten ist, dann helfen oft nur noch eine Magensonde oder Infusionen, um den Patienten ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.

 

Die richtige Ernährung für Krebspatienten

Im Grunde genommen sollte man mit Krebspatienten folgende wichtige Fragen vor der Strahlentherapie besprechen.

  • Ist das Ausgangsgewicht normal?
  • Gibt es Anzeichen von Mangelernährung?
  • Wird die Bestrahlung die Nahrungsaufnahme oder Verdauung stören?
  • Wie kann ich einer Mangelernährung vorbeugen oder gegensteuern?

Nach einer Untersuchung und einem ausführlichen Gespräch über die Ernährung kann man dann für gefährdete Krebspatienten einen persönlichen Ernährungsplan erstellen.

Je nachdem, wo sich der Tumor befindet und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, kann die Ernährung unterschiedlich beeinträchtigt sein. Deshalb ist es wichtig, jeden Krebspatienten individuell zu betreuen.

Es gibt also nicht die eine Krebs-Diät. Wenn allerdings Krebspatienten auf eine vollwertige Ernährung achten, leicht verdauliche Nahrungsmittel bevorzugen und Zucker sowie scharfe Gewürze vermeiden, dann sind sie im Grunde genommen am richtigen Weg.

 

Auch wenn Krebspatienten diese Empfehlungen zur Ernährung umsetzen, sollten sie sich kompetent beraten lassen

Ernährungsmediziner und Ernährungsberater haben zum Beispiel Tipps für Rezepte mit hoher Nährstoffdichte. Damit reichen schon kleine Portionen aus, den Nährstoffbedarf zu decken. Wenn diese Maßnahmen aber nicht ausreichen, dann müssen zusätzliche unterstützende Maßnahmen eingeleitet werden.

  • Von oralen Formula-Diäten
  • bis hin zu einer künstlichen Nahrungszufuhr und -aufnahme über den Magen-Darm-Kanal mittels einer Sonde (enterale Ernährung genannt)
  • oder „am Darm vorbei“ durch eine direkte Infusion, also parenteral, reichen können.

Jedenfalls kann die richtige Ernährung die Leistungsfähigkeit, den Stoffwechsel, die Therapieverträglichkeit und die Lebensqualität der Krebspatienten deutlich verbessern kann. Hierzu ist aber auch die Vernetzung der Ärzte gefragt. Radioonkologen sollten mit Ernährungsmedizinern und Ernährungsberatern zusammenarbeiten, um für Krebspatienten einen passenden jeweils individuellen Plan zur Ernährungsplan aufzustellen.


Literatur:

Fietkau, R. Einfluss der Ernährung bei Strahlen- und Radiochemotherapie. Onkologe 22, 268–274 (2016). https://doi.org/10.1007/s00761-016-0012-x


Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO)

Related Articles

Aktuell

Positive Wirkung der Omega-3-Fettsäuren

Positive Wirkung: Die gesunden Effekte von Omega-3-Fettsäuren stehen seit langem im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen. Etwa ein halbes Jahrhundert steht die positive Wirkung von Omega-3-Fettsäuren im...
- Advertisement -

Latest Articles

Frühjahrsmüdigkeit: Ursachen und Bekämpfung

Die Ursachen und die Bekämpfung einer Frühjahrsmüdigkeit sind sehr unterschiedlich mit verschiedene Maßnahmen gegen die Beschwerden. Die Tage werden im Frühjahr wieder länger, das Wetter...

Schilddrüsenerkrankungen – Diagnose und Therapie

Funktionsstörungen wie Hyperthyreose und Hypothyreose, Thyreoiditis sowie Struma sind die klassischen Schilddrüsenerkrankungen. Zu den Schilddrüsenerkrankungen gehören manifeste und latente Funktionsstörungen (Hyperthyreose und Hypothyreose), Entzündungen (Thyreoiditis) und...

Sportlich in den Frühling

Wer sportlich in den Frühling startet, sollte einige Dinge beachten, um den Körper richtig vorzubereiten und Verletzungen zu vermeiden. Sobald es draußen wieder wärmer wird,...
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner