Mittwoch, Juli 17, 2024

Statine – Nutzen und Risiken

Statine könnten Herzinfarkten und anderen kardiovaskulären Ereignissen bei 75plus entgegenwirken – bei Berücksichtigung potenzieller Nebenwirkungen.

Oregon State University – Statine könnten eine kosteneffektive Methode sein, um Herzinfarkte sowie andere kardiovaskuläre Ereignisse bei Erwachsenen jenseits der 75 zu verhindern. Dennoch müssen auch die potenziellen Nebenwirkungen einer Statin-Behandlung in Betracht gezogen werden, so Wissenschafter der Oregon State University im Zuge einer in Journal Annals of Internal Medicine publizierten Studie.

Statine: potenzielle physische und kognitive Nebenwirkung in Diskussion

„Neben ihre vielversprechenden Wirkung in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen, stehen häufig auch potenzielle physische und kognitive Nebenwirkung von Statinen im Fokus heftiger Diskussionen,“ so Studienleiter Michelle Odden, Professor für Epidemiologie am Oregon State University College of Public Health and Human Sciences.

„Statine sind nicht nur gut, sie sind aber auch nicht nur schlecht. Wir befinden uns in einer Grauzone,” so Odden. „Umso mehr gilt es, auf Patienten und deren Präferenzen einzugehen. Bestehen Unsicherheiten bezüglich der Nebenwirkungen von Statinen, sollte dies in einem entsprechenden Beratungsgespräch zwischen Arzt und Patient besprochen werden.“

Wissenschafter der Oregon State University beschäftigten sich mit der Frage, ob Statine älteren Personen routinemäßig, als Präventionsmaßnahme für Herzinfarkt, Schlaganfall und Co., verabreicht werden sollten. Anhand geeigneter Computermodelle, erstellten sie eine entsprechende Kosten-Wirksamkeits-Analyse, wobei sowohl Risiken als auch Nutzen einer Statin-Behandlung bei älteren Personen in Betracht gezogen wurden.

Den Erkenntnissen zufolge, sind Statine zwar in der Lage, das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse zu reduzieren – erhöht sich damit jedoch gleichzeitig das Risiko physischer oder kognitiver Nebenwirkungen um nur 10 bis 30 Prozent, würde dies bereits sämtliche Vorteile einer Statin-Therapie zunichtemachen.

Statine sind sogenannte Cholesterin-Synthese-Hemmer. Sie unterbinden die Eigenproduktion von Cholesterin und fördern die Aufnahme von LDL-Cholesterin in Körperzellen, wodurch der Cholesterinspiegel im Blut sinkt. Mehr als 40 Prozent aller über 75-jährigen nehmen regelmäßig Statine. Die medizinischen Leitlinien für Statin-Gebrauch gelten jedoch für Personen die bereits zu einem früheren Zeitpunkt mit der Einnahme von Statinen beginnen.

In Hinblick auf ein geringeres Herz-Kreislauf-Risiko, stellen Statine eine vielversprechende Therapieoption dar – nicht jedoch, wenn diese Nebenwirkungen, wie beispielsweise Muskelschwäche oder kognitive Beeinträchtigungen hervorrufen, erkärt Odden.

„Physische und kognitive Unabhängigkeit sind für ältere Menschen enorm wichtig. Treten hier – bedingt durch die Einnahme von Statinen – Probleme auf, ist der Nutzen des geringeren Herz-Kreislaufs-Risikos nicht mehr gerechtfertigt.“

„Es bedarf weiterer Forschung, vor allem klinischer Studien an älteren Personen, um Nutzen und Risiken einer Statin-Therapie noch besser zu verstehen,“ so Odden.

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