Die Wirkung von Heidekraut ist etwas in Vergessenheit geraten, dabei wirkt die Heilpflanze harntreibend, blutreinigend und entzündungshemmend.
Das Heidekraut wächst in Gegenden, in denen sonst eher wenig gedeiht. Und die hellvioletten Blüten der Heilpflanze Heidekraut enthalten wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide sowie weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Besonders bei Nierenleiden, Beschwerden in Bezug auf Blase und Harnwege sowie bei Ekzemen bringt das Heidekraut eine positive Wirkung. Zudem ist es die 14. Bachblüte Heather.
Aus dem Blut gefallener Krieger gewachsen
Im Grunde genommen rankt sich um diese alte Heilpflanze ein schauriger Mythos. Denn man erzählte sich damals, dass das Heidekraut aus dem Blut der in Schlachten gefallener Krieger gewachsen ist. Zwischen den Zeilen kann man einen Funken Wahrheit im Mythos erkennen. Denn die Heidelandschaften waren oft Austragungsorte für Schlachten, da sie von offenem Gelände geprägt sind.
Echte Mädesüß: die Wiesenkönigin ist eine alte Heilpflanze
Das echte Mädesüß ist eine der Heilpflanzen, die man in großen Mengen auf feuchten Wiesen, an Bachrändern und Uferregionen zu finden kann. Mehr dazu siehe https://medmix.at/echte-maedesuess-wiesenkoenigin-heilpflanze/
Ab dem 16. Jahrhundert bekam jedenfalls das Heidekraut als Heilpflanze etwas mehr Bedeutung. Die Menschen nutzten damals vor allem die schleimlösenden, harn- und schweißtreibenden Eigenschaften.
Allerdings ist leider die Wirkung der Heilpflanze Heidekraut in der modernen Pflanzenheilkunde etwas in Vergessenheit geraten. Dabei ist das Potenzial etwa mit dem der Bärentraube vergleichbar, die beiden Pflanzen entstammen auch der gleichen Pflanzenfamilie.
Ein immergrüner Zwergstrauch
Das Heidekraut (Calluna vulgaris) wird auch Erika, Besenheide, Heidergras oder Immerschönblatt genannt. Das Heidekrautgewächs wird über 70 Zentimeter hoch und kann bis zu 40 Jahre alt werden, es wächst relativ langsam. Wichtige Unterscheidungsmerkmale zu anderen Erica-Arten sind schuppenförmig an den Ästchen anliegende. Sowie auch nach oben eingerollte, ledrige gegenständige Blätter, wobei diese sind nur wenige Millimeter lang sind.
Von Spätsommer bis in den Herbst reicht die Blütezeit. Die weißen bis rosa- purpurfarbenen, nickenden Blüten stehen in einem traubigen Blütenstand. Die ersten Blüten erscheinen im Alter von vier Jahren. Aus den Blüten entstehen vielsamige Kapselfrüchte.
Die Wirkung von Heidekraut: Harntreibend, blutreinigend, entzündungshemmend
Das Heidekraut enthält Gerbstoffe, ätherisches Öl, Schleimstoffe, Kieselsäure, Arbutin, Hydrochinon, Enzyme, Saponine, Flavongykoside sowie Quercetin. Die Heidekrautblüten werden dabei hauptsächlich als Heideblütentee wegen seiner harntreibenden und blutreinigenden Eigenschaften eingesetzt.
Wichtige Anwendungsgebiete sind dabei Erkrankungen der Harnwege sowie Blasen- und Nierensteinen. Außerdem kommen Zubereitungen der Heilpflanze auch bei Rheuma und Gicht zum Einsatz.
Der Heideblütentee (Heidekraut-Tee, Heidekrautblütentee) zeigt auch schleimlösende Wirkung bei Husten und Bronchialkatarrh. Äußerlich wirkt Heidekraut heilend bei Ekzemen, Hautrötungen sowie Ausschlägen.
Ursache von Gicht: die Rolle von Ernährung und Alkohol
Vererbung ist oft die Ursache für das entzündliche rheumatische Leiden Gicht, wobei häufig auch Ernährung und Alkohol eine wichtige Rolle spielen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/gicht-ursache-und-behandlung/
Heidekraut-Tinktur gegen Strahlenbelastung
Die Tinktur aus der Heilpflanze Heidekraut soll sich tatsächlich mit radioaktiver Strahlung und Schwermetallen im Körper verbinden. Und deswegen soll der Körper die Schadstoffe auch besser ausscheiden können. Dabei reichen eine Handvoll zerkleinerte und blühende Triebspitzen, um eine Heidekraut-Tinktur herzustellen.
Dazu übergießt man diese mit 40%-igen Alkohol, bis alles gut bedeckt ist. Dann sollte man die Mischung einige Wochen ziehen lassen. Zudem sollte man die immer wieder gut durchschütteln. Danach sollte man die Heidekraut-Tinktur abfiltern und in kleine braune Fläschchen abfüllen. Unter dem Strich kann man über den Tag verteilt 12 Tropfen einnehmen.
Gegen Gicht und Rheuma
Ein Heilbad aus Heidekraut hat sich gut bewährt bei Gicht und Rheuma. Man nimmt dafür etwa 500 g Heidekraut und lasst es in 3 Liter Wasser aufkochen, danach ins Badewasser schütten. Die Badezeit sollte höchstens 20 Minuten betragen.
Nebenwirkungen
Bei einer Überdosierung können bei empfindlichen Menschen, Magenschmerzen oder Verstopfung auftreten. Das ist vor allem beim Konsum von Heideblütentee zu berücksichtigen.
Blutreinigend, harntreibend: die Heilwirkung der Birke ist gut für die Niere
Die blutreinigende, harntreibende und die Funktion der Niere anregende Heilwirkung der Birke ist seit Jahrhunderten bekannt – sie gilt sogar als Potenzmittel. Mehr dazu siehe https://medmix.at/die-heilwirkung-der-birke/
Literatur:
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Dragana M. Vučić, Miroslav R. Petković, Branka B. Rodić-Grabovac, Olgica D. Stefanović, Sava M. Vasić, and Ljiljana R. Čomić. In vitro activity of heather [Calluna vulgaris (L.) Hull] extracts on selected urinary tract pathogens. Bosn J Basic Med Sci. 2014 Nov; 14(4): 234–238.
S.HIRSCH, F.GRÜNBERGER: Die Kräuter in einem Garten (2012) Freya Verlag