Donnerstag, April 25, 2024

Muskuloskelettale Erkrankungen im Alter exakt analysieren

Muskuloskelettale Erkrankungen sind bei älteren Menschen häufig, die eingesetzten Medikamente zur Therapie sollen vor allem Schmerzen lindern.

Im Grunde genommen sollten Ärzte beziehungsweise Experten Muskuloskelettale Erkrankungen und ihre Beschwerden / Schmerzen eindeutig analysieren. Dabei ist die Frage wichtig, welche Art von Schmerz – ob durch Entzündung, Überbeanspruchung oder neuropathisch – vorliegt. Denn je nach Ursache gibt es diverse Unterschiede in der Behandlung. Bei der Patientenbefragung steht die Frage nach Dauerschmerz, Ruheschmerz, Nachtschmerz und einer eventuellen Verbesserung der Symptome durch Kälte im Fokus. Beispielsweise kann bei einer Besserung der Beschwerden nach einem Thermenbesuch eine entzündliche Ursache ausgeschlossen werden.

 

Ab dem 65. Lebensjahr sind Muskuloskelettale Erkrankungen sehr häufig

Das Schmerzempfinden ändert sich mit dem Alter. Jüngere Erwachsene empfinden Schmerzen oft sehr stark, aber die Besserung setzt oft rasch wieder ein. Bei älteren Menschen, die das 65. Lebensjahr überschritten haben, leidet etwa jeder Dritte an beeinträchtigenden Abnutzungserscheinungen an den Gelenken, ein weiteres Drittel ist an Osteoporose erkrankt. Häufig ist auch die Vaskulitis beziehungsweise Entzündungen der Blutgefäße.

Arthrose ist die häufigs­te Gelenkkrankheit und betrifft nahezu alle Menschen ab dem 81. Lebensjahr. unter den 80-Jährigen nahezu jeden Menschen. Man unterscheidet die latente und dekompensierte Arthrose sowie die Arthritis – die so genannte aktivierte Arthrose. Bei der latenten Arthrose haben die Betroffenen keine Beschwerden, nur unter dem Mikroskop und mittels Röntgenaufnahmen können Knorpelveränderungen festgestellt werden.

Am häufigsten ist die dekompensierte Arthrose, bei der schmerzhafte Symptome rund um die Gelenke auftreten. Ein topische Behandlung ist sinnvoll und kommt dort lokal zur Anwendung, wo die Symptome auftreten. Eine systemische Anwendung von Schmerzmittel sollte nur über einen kurzen Zeitraum erfolgen, da keine Entzündungsprozesse vorliegen.

 

Muskuloskelettale Erkrankungen symptomatisch behandeln

Erst bei der Arthritis besteht wirklich eine Entzündung, hier kommen nichtsteroidale Antirheumatika – sogenannte NSAR – zum Einsatz. Durch die Entzündung kommt es zu einer weiteren Schädigung des Knorpels. Neben der medikamentösen Gabe von NSAR und Glucocorticoiden ist Muskeltraining und Stärkung der Koordination von Bedeutung. Die klassischen NSAR gehören zu den ältesten, durch chemische Synthese gewonnenen Wirkstoffen, nachteilig sind ulzerogenen und nephrotoxischen Nebenwirkungen liegen.

Auch die intraartikuläre Anwendung von Hyaluronsäure bei Arthrosen des Kniegelenks wird positiv bewertet, da sich die Beschwerden dazu nahezu halbieren. Bei nicht entzündlichen Schmerzen kann auf Paracetamol zurückgegriffen werden, wobei die beiden Nachteile, kurze Halbwertszeit und Hepatotoxizität, zu berücksichtigen sind. Metamizol besitzt eine gute analgetische Wirksamkeit bei intermittierenden Schmerzen, bei chronischen Schmerzen zur Dauerbehandlung können auch Tramadol oder Hydromorphon zum Einsatz kommen.


Literatur:

Morgan J, Partridge T. Skeletal muscle in health and disease. Dis Model Mech. 2020 Feb 6;13(2):dmm042192. doi: 10.1242/dmm.042192. PMID: 32066552; PMCID: PMC7044447.


Quelle: Muskuloskelettale Erkrankungen, MEDMIX 04/2009.

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