Das ideale Gewicht nach den Wechseljahren, um Knochenbrüche zu vermeiden, scheint im Bereich eines normalen Body-Mass-Index zu liegen.
Für Frauen nach den Wechseljahren liegt das ideale Gewicht zur Vermeidung von Knochenbrüchen im Bereich eines normalen Body-Mass-Index (BMI). Osteoporose, also Knochenschwund, ist eine häufige Erkrankung bei postmenopausalen Frauen, bei der jede zweite Frau innerhalb von vier Jahren mindestens einen Knochenbruch erleidet. Das Gewicht spielt für Frauen nach den Wechseljahren jedenfalls eine wesentliche Rolle bei der Risikobewertung für Knochenbrüche.
Studien zeigen das ideale Gewicht nach den Wechseljahren zur Vorbeugung von Knochenbrüchen
Frühere Studien deuteten darauf hin, dass ein gewisses Maß an Körperfett, insbesondere um die Hüfte, als eine Art Schutzpolster gegen Knochenbrüche wirken kann. Dies liegt daran, dass schlanke Frauen oft nicht über ausreichende „natürliche Airbags“ verfügen, die Stöße abfedern können.
In der umfangreichen internationalen Untersuchung „Global Longitudinal Study of Osteoporosis in Women“ (GLOW), an der mehr als 50.000 Frauen über 50 Jahre aus zehn Ländern teilnahmen, wurde der Einfluss von Gewicht, idealem Gewicht, BMI und Körpergröße auf das Risiko und die Art von Knochenbrüchen erforscht. Über drei Jahre gaben die Frauen jährlich in Fragebögen Auskunft über ihre Körpermaße und erlebte Knochenbrüche.
Wichtige Erkenntnisse zur Prävention von Knochenbrüchen
Die Studie zeigte, dass ein normaler BMI, definiert als 18,5 bis 25,0 kg/m², nach den Wechseljahren das optimale Gewicht zur Vorbeugung von Stürzen und damit verbundenen Knochenbrüchen darstellt. Ein niedrigerer BMI führte häufiger zu Brüchen der Wirbelsäule, des Oberschenkelhalses und des Unterarms. Größere Körpergröße verringerte das Risiko für Brüche des Oberarms, der Schulter und des Schlüsselbeins.
Interessanterweise waren bei Frauen mit einem BMI über 30 osteoporotische Brüche etwas seltener als bei Frauen mit einem BMI zwischen 18,5 und 30. Dennoch war die Gesamtzahl der Knochenbrüche in beiden Gruppen ähnlich, da bei höherem Körpergewicht andere Knochen, besonders die Knöchel, häufiger brachen. Zudem war der Krankenhausaufenthalt nach einem Bruch bei übergewichtigen Frauen durchschnittlich länger als bei normalgewichtigen Frauen.
Literatur:
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