Teufelskralle zeigt als Schmerzmittel gute Wirkung, als unterstützende Therapie hilft es gegen Schmerzen und Entzündung bei Rheuma-Erkrankungen.
Unter dem Strich sind Heilpflanzen, pflanzliche Mittel oder Arzneipflanzen gegen Rheuma und Schmerzen sehr beliebt. Dementsprechend setzen sie viele Patienten gegen rheumatische Beschwerden beziehungsweise bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates erfolgreich ein. Als sogenannte pflanzliche Antiphlogistika (Entzündungshemmer) bezeichnet man beispielsweise Wirkstoffe, die Entzündungsprozesse hemmen können. Und so kommen pflanzliche Mittel durchaus meist als sinnvolle Zusatztherapie gegen rheumatische Beschwerden zur Anwendung. Neuere Studien belegen hier positive Wirkung für zahlreiche traditionell eingeführte Arzneipflanzen. In den letzten Jahren gelang hierzu die südafrikanische Teufelskralle – das Schmerzmittel Harpagophytum procumbens – in den Blickpunkt der wissenschaftlichen Forschung. Beispielsweise setzt man sie aufgrund ihrer Wirkung gegen Entzündungen sowie auch Schmerzen als unterstützende Therapie ein.
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Harpagophytum procumbens: Wüstenpflanze mit Heilkraft
Die südafrikanische Teufelskralle ist eine krautige Pflanze, die bis zu 1,5 Meter lange, auf dem Boden liegende Triebe entwickelt. Die in der Wurzel enthaltenen Wirkstoffe der aus dem Südwesten Afrikas stammenden Heilpflanze wird traditionell bei Schmerzen und Entzündungen im Bewegungsapparat eingesetzt. Auffallend sind ihre großen hellrosa bis roten Blüten und ihre krallenartigen, mit Widerhaken versehenen Früchte, welche ihr auch den exotischen Namen geben.
Insbesondere bei rheumatischen Beschwerden, Morgensteifigkeit sowie Rücken-, Nacken- und Muskelschmerzen empfiehlt sich die Anwendung der Heilpflanze Teufelskralle. Inzwischen gibt es dazu zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die der Teufelskralle ihre Wirkung als unterstützende Therapie bei degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates bestätigen. Hierzu gehören Entzündungen und Schmerzen in der Lendenwirbelsäule sowie aber auch Beschwerden mit der Verdauung und Appetitlosigkeit.
Weitere naturheilkundliche Anwendungsgebiete sind Gelenkschmerzen bei Patienten mit Morbus Crohn, bei Hexenschuss, Kopfschmerzen, Kreuzschmerzen bei Spondylose, Polyarthritis und andere chronisch entzündliche, chronisch-rheumatische Erkrankungen, Sehnenentzündungen, Weichteilrheumatismus sowie bei Wunden.
Für die Arzneimittel-Herstellung werden ausschließlich die Speicherwurzeln der Teufelskralle verwendet, die in rund anderthalb Meter Tiefe gedeihen. Für die Heilwirkung verantwortlich, sind die so genannten Iridoidglykoside.
Teufelskralle als natürliche Add-on-Therapie bei Schmerzen
Die positiven Wirkungen der Teufelskralle sind auf ihre Entzündung hemmenden und Schmerzen lindernden Eigenschaften zurückzuführen. Darüber hinaus ist der pflanzliche Wirkstoff sehr gut verträglich.
Die unterstützende Einnahme von Teufelskralle in Tablettenform kann die Dosis von synthetischen Schmerzmitteln häufig vermindern. Aufgrund der guten Verträglichkeit bei gleichzeitig hoher Wirksamkeit wird eine 2- bis 3-monatige Anwendung empfohlen.
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Sicher Anwendung
Die häufigsten Nebenwirkungen beim Einsatz von Teufelskralle ist übrigens die Diarrhö. Und zwar leiden etwa 8% der in klinischen Studien eingeschlossenen Probanden an Durchfall. Weiter sind unter anderem auch Nausea, Abdominal- und Kopfschmerzen sowie allergische Hautreaktionen unerwünschte Wirkungen. Aufgrund zu geringer Sicherheitsdaten ist in Schwangerschaft und Stilzeit, Herz-Kreislauferkrankungen, hoher Blutdruck sowie Diabetes Vorsicht geboten. Weiter gilt das bei Gallensteinen sowie Magengeschwüren. Schließlich sollten in all diesen Fällen die betroffenen Patienten den Einsatz der Teufelskralle mit ihrem behandelnden Arzt erörtern.
Literatur:
González-Gross M, Quesada-González C, Rueda J, Sillero-Quintana M, Issaly N, Díaz AE, Gesteiro E, Escobar-Toledo D, Torres-Peralta R, Roller M, Guadalupe-Grau A. Analysis of Effectiveness of a Supplement Combining Harpagophytum procumbens, Zingiber officinale and Bixa orellana in Healthy Recreational Runners with Self-Reported Knee Pain. A Pilot, Randomized, Triple-Blind, Placebo-Controlled Trial. Int J Environ Res Public Health. 2021 May 22;18(11):5538. doi: 10.3390/ijerph18115538. PMID: 34067240; PMCID: PMC8196851.
Joshi K, Parrish A, Grunz-Borgmann EA, Gerkovich M, Folk WR. Toxicology studies of aqueous-alcohol extracts of Harpagophytum procumbens subsp. procumbens (Burch.) DC.Ex Meisn. (Pedaliaceae) in female and male rats. BMC Complement Med Ther. 2020;20(1):9. Published 2020 Jan 15. doi:10.1186/s12906-019-2789-9
Menghini L, Recinella L, Leone S, et al. Devil’s claw (Harpagophytum procumbens) and chronic inflammatory diseases: A concise overview on preclinical and clinical data. Phytother Res. 2019;33(9):2152‐2162. doi:10.1002/ptr.6395