Die internationalen Leitlinienempfehlungen für die Sauerstofftherapie zu Hause unterscheiden sich vor allem bei den Kriterien zur Zulassung.
Im Grunde genommen kommt die Sauerstofftherapie zu Hause in der Regel zur Anwendung, wenn Patienten an einer chronischen Lungenerkrankung erkrankt sind. Das können Erkrankungen wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder Lungenfibrose sein. Unter dem Strich haben diese Patienten beträchtliche Probleme, ausreichend Sauerstoff zu erhalten. Das kann dann zu Atemnot und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Die Kriterien für die Zulassung einer Sauerstofftherapie zu Hause basieren auf Hypoxämie-Grenzwerte. Diese besagen, ob ein verminderter Sauerstoffgehalt im Blut besteht. Wobei diese Werte häufig von Land zu Land variieren. Auch innerhalb eines Landes können sich diese unterscheiden. Schließlich findet man diese Unterschiede dann auch in den Leitlinienempfehlungen von Lungenfachgesellschaften und Gesundheitsorganisationen.
Sauerstofftherapie zu Hause
Eine Sauerstofftherapie zu Hause erfolgt auf ärztliche Anweisung. Die Sauerstofftherapie zu Hause ermöglicht es den betroffenen Patienten, zusätzlichen Sauerstoff über eine Maske oder Nasenkanüle zu erhalten, um ihre Sauerstoffsättigung im Blut zu erhöhen. Das hilft die Patienten dabei, besser zu atmen und sich aktiver zu fühlen.
In diesem Sinne kann die Sauerstofftherapie zu Hause dazu beitragen, eine Atemnot zu reduzieren. Zudem hilft es, die körperliche Belastbarkeit zu verbessern und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Man kann die Behandlung kontinuierlich über den größten Teil des Tages durchführen. Man kann eine Sauerstofftherapie aber auch nur während des Gehens oder nur während des Schlafs anwenden.
Sauerstoff als wichtiger Wirkstoff für die Behandlung
Die Weltgesundheitsorganisation zählt Sauerstoff zu den unentbehrlichen Arzneimitteln. Diese Definition der WHO soll seine Bedeutung für Patienten mit verschiedenen akuten und chronischen Krankheiten widerspiegeln.
Obwohl der potenzielle Nutzen von Sauerstoff je nach Krankheit variiert, verbessert die Sauerstofftherapie zu Hause die Dyspnoe und die funktionelle Kapazität bei Patienten mit klinisch signifikanter Hypoxämie. Sie verbessert zudem die Überlebensrate bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung.
Allerdings gibt es auch bei der Finanzierung und Verfügbarkeit der für die Sauerstoffversorgung verwendeten Geräte deutliche Unterschiede. In diesem Sinne ist der Zugang zu diesem wichtigen Medikament in vielen Teilen der Welt unzureichend.
Literatur:
Ferhan Saleem, Seo A Hur, Mark Cahalan, Caelie Stewart, Igor Sljivic, Ishmam Bhuiyan, Arshbir Aulakh, John Fleetham, Jordan Guenette, Christopher Ryerson. International guideline recommendations and eligibility criteria for home oxygen therapy. The Lancet Respiratory Medicine. Publisher: Elsevier. 23 March 2023.
Jacobs SS, Krishnan JA, Lederer DJ, Ghazipura M, Hossain T, Tan AM, Carlin B, Drummond MB, Ekström M, Garvey C, Graney BA, Jackson B, Kallstrom T, Knight SL, Lindell K, Prieto-Centurion V, Renzoni EA, Ryerson CJ, Schneidman A, Swigris J, Upson D, Holland AE. Home Oxygen Therapy for Adults with Chronic Lung Disease. An Official American Thoracic Society Clinical Practice Guideline. Am J Respir Crit Care Med. 2020 Nov 15;202(10):e121-e141. doi: 10.1164/rccm.202009-3608ST. Erratum in: Am J Respir Crit Care Med. 2021 Apr 15;203(8):1045-1046. PMID: 33185464; PMCID: PMC7667898.