Die Ursache für das prämenstruelle Syndrom – kurz PMS – ist meistens eine gesteigerte Wahrnehmung für die natürlichen Schwankungen der Hormonspiegel.
Die Zeit der Pubertät bedeutet eine große Umstellung für den weiblichen Körper. Bei den meisten Mädchen laufen die hormonell bedingten Veränderungen ruhig und geordnet ab. In manchen Fällen kommt es jedoch zu belastenden Beschwerden. Nahezu jede vierte Frau hat das prämenstruelle Syndrom erfahren und leidet unter den Beschwerden. Mittlerweile gibt es zahlreiche in Studien erprobte Behandlungs- bzw. Verhaltensstrategien, um die zahlreichen Symptome von PMS zu mildern.
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Wie sich das prämenstruelle Syndrom präsentiert
Zum PMS-Komplex gehören Stimmungsschwankungen mit Depressivität und erniedrigter Reizschwelle, Rückenschmerzen, Verdauungs- und Appetitstörungen, Hautunreinheiten bis hin zur Akne, Spannen in der Brust und manchmal auch Wassereinlagerungen in Füßen, Händen und im Gesicht. Bis heute ist allerdings nicht geklärt, ob es tatsächlich nur die Hormone des Menstruationszyklus sind, deren Schwankungen das prämenstruelle Syndrom hervorrufen, oder ob der Symptomkomplex noch andere Ursachen hat.
Gesunde Ernährung und sportliche Betätigung
Einen wichtigen Stellenwert in der Pubertät haben ausgewogene, gesunde Ernährung und sportliche Betätigung. In erster Linie empfehlen Experten bei PMS deswegen regelmäßigen Sport – mindestens dreimal pro Woche. Weiter ist ausreichenden Schlaf wenn, wenn ein prämenstruelles Syndrom auftritt. Zudem sind ein Verzicht auf Kaffee, Cola-Getränken, Tee und Alkohol sinnvoll. Schließlich sollte man auch auf die Aufnahme von Salz und allgemein Flüssigkeiten achten.
Denn beispielsweise verstärkt Koffein die PMS-Symptome um ein Vielfaches. Und zwar verstärken vor allem eine hohe Flüssigkeitsaufnahme und Koffein das Spannen in der Brust. Auch zwischen Zigarettenrauchen und prämenstruellem Syndrom besteht ein deutlicher Zusammenhang.
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Das prämenstruelle Syndrom hängt mit dem Körpergewicht zusammen
Das prämenstruelle Syndrom kommt bei Frauen mit höherem Körpergewicht deutlich häufiger vor. Das könnte daran liegen, dass typische PMS-Symptome wie Depressivität, Gereiztheit, Angst sowie Erschöpfung sich häufig durch schnell resorbierbare Kohlenhydrate bessern lassen. Betroffene Frauen merken, dass ihnen der Konsum von Süßigkeiten und Keksen sowie Kuchen gut tut. Das führt allerdings zur Zunahme von Körpergewicht.
Prämenstruelle Syndrom mit fettarmer und vitaminreicher Nahrung bekämpfen
Die guten Nachrichten: Auch eine fettarme und betont vitaminreiche Ernährung verbessert die PMS-Symptome deutlich. Vor allem für Kalzium und Vitamin D sowie Vitamin B6 sind diese Effekte in Studien nachgewiesen. Zudem hilft der regelmäßige Verzehr von fettreichem Fisch wegen seiner enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, PMS-Symptome zu verringern. In diesem Sinne könnten laut jüngsten Daten Omega-3-Fettsäuren den Schweregrad von PMS verringern. Die Verlängerung der Behandlung konnte laut einer Studie die Wirksamkeit der Therapie verstärken.
Medikamentöse und phytotherapeutische Maßnahmen
Wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen, so können Medikamente eingesetzt werden. Am häufigsten werden die Pille und Antidepressiva eingesetzt. Auch Mönchspfeffer in ausreichend hoher Dosierung kann hilfreich sein. Allerdings sind nicht alle Verhütungsmedikamente geeignet, sondern vor allem solche mit einer Kombination aus einem Östrogen- und einem Gestagen-Anteil. Außerdem scheint es günstig zu sein, wenn die Pillenpause kürzer gehalten wird als üblich oder wenn das Arzneimittel über mehrere Wochen durchgängig genommen wird – ein so genannter Langzyklus.
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Literatur:
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Quellen: https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/001505.htm