Dienstag, September 17, 2024

CBD bei Menstruationsbeschwerden – was wir über die Wirkung wissen

Viele betroffene Frauen berichten von guten Erfahrungen in der Menstruation mit der positiven Wirkung der Cannabis-Substanz CBD, meist als Öl, bei Menstruationsbeschwerden.

Beschwerden während der Regelblutung sind weit verbreitet und sie können eine erhebliche Belastung darstellen. Rund 30 % der Menstruierenden leiden an teils heftigen Symptomen wie Unterleibs- und Rückenschmerzen, Migräne, Durchfällen und Erbrechen. Üblicherweise wird in diesen Fällen zu Schmerzmitteln geraten. Mittlerweile berichten aber viele Betroffene von positiven Erfahrungen mit dem Cannabis-Wirkstoff CBD bei Menstruationsbeschwerden. Und zwar vor allem mit CBD-Öl, um die Schmerzen bei der Menstruation mitzulindern.

 

Was ist Cannabidiol (CBD)?

Cannabidiol (kurz CBD) ist ein Wirkstoff aus den Blüten der Hanfpflanze, ein sogenanntes „Cannabinoid“.  Es wirkt nicht berauschend und macht auch nicht abhängig. Der bekannte psychoaktive Effekt von Cannabis beruht auf einem anderen Wirkstoff, Tetrahydrocannabinol (kurz THC). In der folgenden Infografik wird der Unterschied der beiden Substanzen deutlich:

© dr-greenthumb.at
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CBD gilt bisher als weitgehend frei von Nebenwirkungen. Eine Reihe von positiven gesundheitlichen Effekten werden diskutiert und in Erfahrungsberichten beschrieben: Zum Beispiel soll es schlaffördernd, beruhigend und anti-entzündlich wirken.

Zwar gibt es vereinzelte Anwendungsbereiche, wo CBD medizinisch eingesetzt wird. Insgesamt dominiert aber die Verwendung als Nahrungsergänzungsmittel im Freizeitgebrauch. Hierzu gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Produkten und Darreichungsformen, zum Beispiel:

  • CBD-Hanfblüten
  • pures CBD in Form von Kristallen
  • naturbelassenes CBD-Öl
  • CBD-Kosmetika
  • CBD-Liquids für E-Zigaretten

Die folgenden 6 Fakten liefern einige wissenswerte Zusatzinformationen zu CBD:

© dr-greenthumb.at
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Wie und warum könnte CBD bei Menstruationsbeschwerden helfen?

Im Grunde genommen existieren zahlreiche positive Erfahrungsberichte zur Wirkung von CBD im Bereich von Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe). Wissenschaftliche Studien zu diesem Thema sind jedoch bislang ausständig. Untersucht wurde CBD bislang im Kontext mit zahlreichen anderen Beschwerdebildern.

Aus einigen berichteten Wirkungen lässt sich aber durchaus plausibel schlussfolgern, warum die Menstruation durch CBD angenehmer verläuft. Nachfolgende Effekte von CBD wurden häufig beschrieben und könnten sich auch bei Menstruationsbeschwerden positiv auswirken.

 

CBD kann Krämpfe lösen

Eines der Hauptsymptome der Dysmenorrhoe sind krampfartige Schmerzen im Unterleib, die durch Kontraktionen der Gebärmutter entstehen. Als Behandlung gegen diese Schmerzen empfehlen sich daher krampflösende Maßnahmen, wie Wärmeauflagen und Tees.

Auch CBD hat anti-konvulsive Eigenschaften und wird deshalb unter anderem als Wirkstoff verwendet, um epileptische Anfälle zu reduzieren. Ein Kombinationspräparat aus CBD und THC kommt außerdem gegen Spastiken bei der Multiplen Sklerose zum Einsatz. Es ist naheliegend, dass eine entkrampfende Wirkung durch CBD ebenfalls bei Regelschmerzen eintritt und somit die Menstruationsbeschwerden lindern kann.

CBD gegen Entzündungen

Eine der Ursachen für starke Menstruationsbeschwerden sind erhöhte Prostaglandin-Werte. Das sind Hormone, die zum einen das Zusammenziehen der Gebärmutter auslösen. Zum anderen sensibilisieren sie die Schmerzrezeptoren und führen so zu erhöhter Schmerzwahrnehmung. Prostaglandine spielen zudem eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen.



Aus diesem Grund gelten sogenannte „nicht-steroidale Entzündungshemmer“ wie Ibuprofen oder Diclofenac häufig als Mittel erster Wahl bei Dysmenorrhoe. Sie bewirken unter anderem, dass im Körper weniger Prostaglandine gebildet werden.

CBD könnte eine ähnliche Wirkung haben, denn es gilt ebenfalls entzündungshemmend. In Studien mit Ratten hat sich gezeigt, dass CBD die Bildung von Prostaglandinen vermindert und dadurch einen schmerzstillenden und anti-entzündlichen Effekt hat.

Effekt auf die Psyche

Zwischen Schmerzempfindung und Psyche gibt es einen engen Zusammenhang: Einerseits beeinflussen Schmerzen das psychische Befinden, andererseits wirken sich Gefühle und Gedanken umgekehrt auch auf die Schmerzwahrnehmung aus.

CBD werden häufig beruhigende und angstlösende Eigenschaften zugeschrieben – die teilweise in ersten Studien bestätigt wurden. Von daher wäre es nicht überraschend, wenn sich CBD über die Beeinflussung der Stimmungslage ebenso lindernd auf den Menstruationsschmerz auswirken würde. Nicht zuletzt ist eine ruhigere Gemütslage an sich ein positiver Effekt und steigert das Wohlbefinden während der Menstruation.

 

CBD-Öl bei der Menstruation: Dosierung und Anwendung

Wer die Behandlung mit CBD ausprobieren will, kann zwischen einer Vielzahl von Produkten wählen. Am häufigsten ist dabei sicherlich die Einnahme in Form von CBD-Öl. Dabei handelt es sich in der Regel um Hanfsamenöl mit hohem CBD-Gehalt. Um die Schmerzen bei der Menstruation mit CBD-Öl zu lindern, träufelt man meist einige Tropfen unter die Zunge. Der Wirkstoff wird dann über die Schleimhäute aufgenommen.

Für die richtige Dosierung von CBD beziehungsweise CBD-Öl bei der Menstruation gibt es keine offiziellen Empfehlungen, da es kein zugelassenes Medikament ist. Im Handel wird CBD-Öl aktuell als „Aromaprodukt“ verkauft, denn die Kennzeichnung als Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel ist rechtlich nicht erlaubt.

 

Hanföl mit CBD bei der Menstruation – wissenschaftliche Nachweise fehlen noch

Die Menstruationsbeschwerden mit CBD-Öl zu behandeln könnte also ein neuer Weg sein, um Schmerzen zu verringern und das Wohlbefinden zu steigern. Denn einige häufig beschriebene Eigenschaften – etwa die entzündungshemmende oder entkrampfende Wirkung – könnten sich auch bei einer Dysmenorrhoe positiv auswirken.

Allerdings fehlen medizinische Studien, die sich speziell mit der Wirkung von CBD bei Menstruation auseinandersetzen. Wissenschaftliche Nachweise für diesen Bereich gibt es daher noch nicht. Negative Effekte sind aber nicht zu erwarten, da kaum Nebenwirkungen von CBD bekannt sind. Im ungünstigsten Fall tritt also „lediglich“ ein Placebo-Effekt ein.




Literatur:

Cather JC, Cather JC. Cannabidiol primer for healthcare professionals. Proc (Bayl Univ Med Cent). 2020;33(3):376-379. Published 2020 Jul 6. doi:10.1080/08998280.2020.1775437

Pisanti S, Malfitano AM, Ciaglia E, et al. Cannabidiol: State of the art and new challenges for therapeutic applications. Pharmacol Ther. 2017;175:133-150. doi:10.1016/j.pharmthera.2017.02.041

Costa, B., Colleoni, M., Conti, S. et al. Oral anti-inflammatory activity of cannabidiol, a non-psychoactive constituent of cannabis, in acute carrageenan-induced inflammation in the rat paw. Naunyn-Schmiedeberg’s Arch Pharmacol 369, 294–299 (2004). https://doi.org/10.1007/s00210-004-0871-3

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